„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das Grundgesetz und seine Essener Spuren im Schloss Borbeck

, Städtische Galerie Schloss Borbeck

BORBECK. Der 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit. Es ist ein Donnerstag, für manche vielleicht ein Auftakt für ein schönes langes Wochenende. Und was kann man an einem solchen Tag tun? Da gäbe es etwas, das mit dem Feiertag allemal gut zusammenpasst: Pünktlich am Donnerstag, 3. Oktober, wird um 18 Uhr in der Städtischen Galerie Schloss Borbeck eine Ausstellung aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland eröffnet. Sicher bislang unbekannt dürfte manchen sein, dass zu den Müttern und Vätern unserer Verfassung auch eine Frau und Männer aus Essen gehörten.

Einladung zur Ausstellungseröffnung

Ihnen gilt ein besonderes Augenmerkt bei dieser Ausstellung unter dem Titel „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das Grundgesetz und seine Mütter und Väter aus Essen“. Dazu laden das Kulturzentrum Schloss Borbeck und das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv herzlich ein. Eröffnen wird sie der Dezernent für Jugend, Bildung und Kultur, Muchtar Al-Ghusain, der Schulchor des Mädchengymnasiums Borbeck (MGB) unter der Leitung von Axel Chr. Schullz hat im Rahmen des Projekts „Singing Human Rights“ die musikalische Begleitung übernommen. In die Ausstellung und das archivpädagogische Begleitprogramm führen die Ausstellungskuratoren Dr. Claudia Kauertz und Merlin Goriß M. A. vom Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv (HdEG) ein.

Besonderer Schwerpunkt der Schau sind bislang unbekannte stadtgeschichtliche Bezüge bei der Entstehung des Grundgesetzes. Denn an ihr waren drei damals in Essen lebende und wirkende Mitglieder des Parlamentarischen Rates beteiligt: Die Biographien von Heinz Renner (KPD), Helene Weber (CDU) und Friedrich Wolff (SPD) vermitteln einen persönlichen Zugang und machen die historischen Rahmenbedingungen der Entstehung unserer Verfassung deutlich. Dabei wird das Grundgesetz als historische Errungenschaft von höchster Aktualität und existenzieller Bedeutung für unseren demokratischen Staat und unsere freiheitliche Gesellschaft gezeigt.

Wanderausstellung, die möglichst viele erreichen soll

Besonderes Augenmerk legt die Ausstellung daher auf die im Grundgesetz verankerten Grundrechte, das Herzstück der deutschen Verfassung und Grundlage der deutschen Staats- und Rechtsordnung. Sie waren eine direkte Reaktion auf das Scheitern der Weimarer Republik und die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten. Damit sie an möglichst vielen Orten in der gesamten Stadt Essen gezeigt werden und ein großes Publikum finden kann, ist die Roll-UP-Ausstellung als Wanderausstellung konzipiert. Ihre Inhalte sind nicht an das Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes gebunden.

Aus der Geschichte lernen

Hauptzielgruppe sind vor allem die weiterführenden Schulen in Essen - sie können die Ausstellung in den Unterricht einbinden. Dabei ist das archivpädagogische Begleitprogramm im Sinne demokratischer Teilhabe durch Partizipation und Dialog bestimmt: Die Schüler und Schülerinnen beschäftigen sich dabei jeweils mit einzelnen Grundrechten und arbeiten anhand von Archiv-Quellen aus dem HdEG konkrete Themen und Beispiele auf, wie die Nationalsozialisten auch in Essen die Grundrechte missachtet und systematisch ausgehebelt haben. Ihre Ergebnisse bereiten die Schüler multimedial auf und veröffentlichen sie auf der digitalen Pinnwand „Task Cards“. Sie füllt sich so nach und nach mit unterschiedlichsten Beispielen aus der Essener Stadtgeschichte und es entsteht begleitend eine von den Schülern selbst erarbeitete Ausstellung zur NS-Erinnerungskultur.

Die Adresse: Städtische Galerie Schloss Borbeck Schlossplatz 2, 45355 Essen, Tel. 0201 / 88-44219, E-Mail: kulturzentrum@schlossborbeck.essen.de, Internet: www.schloss-borbeck.essen.de /  www.essen.de/kultur

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