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0 18.05.2022
BORBECK. „Es war ein beeindruckendes Bild. Nach und nach fassten sich alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer an die Hände. Sie bildeten einen riesigen Kreis über den gesamten Pausenhof. Ein „Gänsehaut“-Moment. Ein Moment, der zeigte, wir gehören zusammen!“ – so hieß es gestern, Dienstag, 17. Mai, im spirituellen Wochenimpuls des Don Bosco-Gymnasiums (DGB). Der erste richtige Schultag nach dem verhinderten mutmaßlichen rechtsextremistisch motivierten Anschlag habe gezeigt: „Du bist nicht allein. Das war in diesem Augenblick für uns alle die wichtigste Erfahrung. Die Begegnungen und Gespräche, füreinander da sein – alle diese Zeiten machten Mut und schenkten Zuversicht.“
Als am Dienstagmorgen die Schülerinnen und Schüler wieder in der Schule erschienen, wurden sie vom Kollegium am Schultor empfangen. Schulleiter Lothar Hesse wandte sich nach der ersten Stunde mit nachdenklichen Worten und einem eindringlichen Appell an die gesamte Schulgemeinschaft, die sich auf dem Hartsportplatz versammelte:
Guten Morgen liebe Schülerinnen, liebe Schüler, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
die Ereignisse der letzten Woche haben uns fassungslos gemacht. Der geplante Anschlag auf unsere Schule und unsere Schulgemeinschaft erschüttert uns zutiefst. Zugleich empfinden wir große Dankbarkeit, weil durch die Zivilcourage von Mitschülern die schlimmste Katastrophe verhindert wurde.
Und so sind wir auch heute noch mit vielen Fragen, Sorgen und vielleicht auch Ängsten in die Schule zurückgekehrt. Die Rückkehr in die Schule ist aber wichtig, denn Gespräche und Begegnungen stärken uns, geben uns Sicherheit und schaffen Vertrauen.
Wir haben uns heute Morgen auf dem Schulhof versammelt, um ein deutliches Zeichen zu setzen:
Wir gehören zusammen.
Füreinander und Miteinander sind wir unterwegs.
Eine Gemeinschaft, die zusammen lernt, lebt und hoffentlich auch bald wieder lachen kann.
Eine Gemeinschaft, die niemanden ausschließt, die jeden achtet, egal woher man kommt, egal welche Religion man hat, egal welche sexuelle Orientierung man lebt.
Wir sind davon überzeugt, dass jeder von uns Respekt und Wertschätzung verdient.
An unserer Schule hat Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit, Verunglimpfung von Juden, Muslimen, Christen oder anderen Religionsangehörigen keinen Platz.
Lasst uns zusammenstehen für Freiheit, Toleranz und friedliches Miteinander.
Den Tag begleitete der Schulpsychologische Dienst der Stadt Essen. Darüber hinaus steht auch weiter Beratung und Betreuung durch geschulte Therapeuten und Psychologen zur Verfügung, welche über die Schule (schulleitung@dbgessen.eu) durch den schulpsychologischen Dienst vermittelt werden kann.
Da die Ereignisse auch im familiären Rahmen angesprochen werden, richtet die sich die Schule auch an die Eltern: „Sollten Sie dabei feststellen, dass Sie oder Ihre Kinder weitere Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte an uns (schulleitung@dbgessen.eu). Eingehende Mails werden auch über das Wochenende bearbeitet.“ Außerdem steht in Borbeck auch die Familienberatungsstelle FamilienRaum (0201-2664-195-411 oder 0151-42364735, familienraum@diakoniewerk-essen.de) zur Verfügung.
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Fotos: DBG
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