Umgehungsstraße Vogelheim soll auch "Feinstaubumleitung" werden

Weiterer Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans soll gefasst werden

0 17.08.2021

VOGELHEIM. Das ist der Plan: Von der Hafenstraße aus bis zur Gladbecker Straße soll parallel zur Vogelheimer Straße eine „Umgehungsstraße Vogelheim“ gebaut werden. Dazu muss ein Bebauungsplan (offizielle Bezeichnung: "Hafenstraße/An der Walkmühle (Umgehungsstraße Vogelheim)" aufgestellt werden. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung (Donnerstag, 19. August), soll ein entsprechender Beschluss gefasst werden. Zwar war das bereits im März 2020 geschehen, aber das Plangebiet umfasste damals nicht das im Nordwesten gelegene an die Umgehungsstraße angrenzende Baugebiet, auf dem heute noch das ehemalige Altenheim Haus St. Thomas und der katholische Kindergarten stehen Hier sollen ein Kindergarten, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Auch das muss im Bebauungsplan festgeschrieben werden.

Das Plangebiet wird in etwa begrenzt

im Norden durch die Vogelheimer Straße und das Wohngebiet südlich der Vogelheimer Straße entlang einer Linie etwa 10 Meter nördlich der Straßen Welkerhude und Strickerstraße

im Osten durch die Walkmühlenstraße und die Gladbecker Straße,

im Süden durch das Grundstück der Vogelheimer Straße 277 und durch das Gewerbegebiet Welkerhude entlang einer Linie etwa 20 Meter südlich der Straßen Welkerhude und Strickerstraße,

im Westen durch die Hafenstraße

Umgehung soll auch "Feinstaubumleitung" werden

Mit dem Plan der „Umgehungsstraße Vogelheim wird auf ein Vorhaben aus den Achtzigerjahren zurückgegriffen, das damals nicht umgesetzt wurde. Mit dem Ausbau der Straßen Welkerhude und Strickerstraße soll die Vogelheimer Straße verkehrlich und von Emissionen entlastet werden. Die Planer versprechen sich von dem geringeren Verkehrsaufkommen auf der Vogelheimer eine bessere Verbindung des Wohngebiets nördlich und südlich der Straße sowie eine Stärkung des Radverkehrs. In der Vorlage der Verwaltung heißt es: „Gleichzeitig ist die Umgehungstraße Bestandteil der Neuverknüpfung des Projektraums mit dem übergeordneten Autobahnnetz und damit Voraussetzung für die Aktivierung und Entwicklung des Raums. Hierfür wird der Verkehr auf leistungsfähigen Strecken gebündelt und eine schnellere Anbindung auf übergeordnete Verkehrsadern ermöglicht, welche auch dem angrenzenden Gewerbegebiet Welkerhude zugutekommt. Darüber hinaus sollte die Umgehungsstraße als Feinstaubumleitung für Schwerverkehre genutzt werden. Dies ermöglicht das angrenzende Teilstück der zukünftigen Umwelttrasse, derzeitige Hafenstraße, von LKW-Durchgangsverkehr freizuhalten und die Ausbildung, Nutzung und Funktionen dieser positiv zu bestärken, da diese als innovatives Rückgrat des Projektareals dient.Um die Ziele des städtebaulichen Projekts ,Freiheit Emscher‘ zu realisieren und zu entwickeln, ist es notwendig, die Umgehungsstraße Vogelheim erneut planungsrechtlich zu sichern.“

Die meisten der im Plangebiet gelegenen Grundstücke, die für den Bau der Umgehungsstraße Vogelheim benötigt werden, gehören der Stadtwerke Essen AG (9.778 m²). Vier gehören Privateigentümern (3.304 m2, 2.680 m2, 1.936 m2 und 874 m2 sowie einer Kirchengemeinde (313 m2). Für den Bau der Umgehungsstraße Vogelheim sollen rund 18.885 m2 Grundstücksfläche möglichst freihändig erworben werden. Verschiedene Verkehrsflächen und jeweils eine Fläche im Westen und Osten des Plangebietes sind bereits im Eigentum der Stadt Essen.

Vogelheimer fragen: Warum wird der Schwerlastverkehr nicht durch das Industriegebiet am Hafen geleitet?

Bei vielen Vogelheimern selber dürfte der Plan auf Ablehnung stoßen. Karl-Heinz Kirchner, Vollblut-Vogelheimer und seit Jahrzehnten für die SPD in der dortigen Bezirksvertretung sagt dazu: "Ziel der Bürger in Vogelheim ist die Entlastung vom Schwerlastverkehr. Das Gewerbe- und Industriegebiet am Hafen ist gut über die Bottroper- und Gladbeckerstraße erschlossen. Auf der Vogelheimer Straße sollte nur der Zulieferverkehr zum Gewerbe an der Welkerhude zugelassen sein. Die jetzt geplante Umgehung ist für unsere Bürger keine Entlastung im Schwerlastverkehr sondern nur eine Verlagerung vor andere Haustüren." S.H.

Zu den Bildern: Durch die Bäume kann man das ehemalige Haus St, Thomas (Bild oben) noch erkennen. Hier soll die Umgehungsstraße Richtung Hafenstraße durchgehen. Altenheim und Kindergarten sollen Neubauten von Kindergarten, Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern weichen. Doch: Wer mag mit dem Schwerlastverkehr im Rücken an dieser Stelle bauen wollen? Foto: flora

Das Verkehrsproblem würde von der einen zur anderen Haustüre verlagert, Das Bild im Text zeigt die Welkerhude. Foto: flora

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