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0 28.12.2023
Franz Josef Gründges hat in seinem Archiv gekramt und ist dabei in der Vorschau auf den Jahreswechel auf das Gedicht 1951 von Hermann Hagedorn gestoßen. Hagedorn hat 1951 vor dem Hintergrund der endlosen, ergebnislosen Viermächte-Verhandlungen über die Zukunft Deutschlands im Zeichen des Kalten Krieges geschrieben und darin seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass es eine friedliche Vereinigung der beiden deutschen Staaten geben möge. Gründges hat einen Auszug aus dem Gedicht aus dem Plattdeutschen möglichst wortgetreu übersetzt.
Wi dückers sooten sö al so on logen,
Wie oft saßen sie alle da und logen,
Dat sick de Balkenpösse bogen.
Dass sich die Balkenpfosten bogen.
Dät näumt sich Politik!
Das nennt sich Politik!
Sö quatern, klatern, on kän Mensch västonn se,
Sie quatschen, schwatzen, und kein Mensch versteht sie,
Doch wat se dütmol spie’lt, dät Stück,
Doch was sie diesmal spielen, das Stück
Es öhre Dommheit, nech de onse.
Ist ihre Dummheit, nicht die unsrige.
Dät es en Troos! On domet gott!
Das ist ein Trost! Und damit gut!
Wat kommen mot, dät lo wi kommen,
Was kommen muss, das lassen wir kommen,
Geht ärgeswo en Rad kapott,
Geht irgendwo ein Rad kaputt,
Dann se wi söwers ok de Dommen.
Dann sind wir selber auch die Dummen.
So, düch mi, hädden wi kän Grond te lästern
So, meine ich, haben wir keinen Grund zu lästern
On höllen ons am bessen noch wat fuchte.
Und verhalten uns am besten noch was still.
Holl wi desammen, kö wi dät väfluchte
Halten wir zusammen, können wir das verfluchte
Dütsche Schicksal doch viellich noch mestern.
Deutsche Schicksal doch vielleicht noch meistern.
No buten, weet ick nech, doch ganz gewiss no bennen.
Nach außen, weiß ich nicht, doch ganz gewiss nach innen.
Ick luster, wat ons godde Geester seggt:
Ich lausche, was uns gute Geister sagen:
„Wenn git dän ‘Bruderzwist’ ad acta leggt,
„Wenn ihr den ‚Bruderzwist' ad acta legt,
Dann sall dän holden Friedensengel enk woll fennen.“
Dann soll der holde Friedensengel euch wohl finden."
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