„Wir sind doch keine Bittsteller!“

Neujahrsempfang der AWO-Ortsvereine aus Borbeck

0 12.02.2025

Borbeck/Frintrop. Mit über 80 Gästen feierten die AWO Ortsvereine im Großraum Borbeck jetzt ihren Jahresempfang. Voll besetzt bis auf den letzten Stuhl war das AWO Begegnungszentrum an der Frintroper Unterstraße. Eingeladen hatten die AWO Ortsvereine im Großraum Borbeck, die Vereine Bergeborbeck, Bochold, Borbeck, Dellwig, Frintrop, Gerschede, Schönebeck und Vogelheim. Gekommen waren viele illustre Gäste und Freunde, unter ihnen die AWO Bezirksvorsitzende Britta Altenkamp, Bürgermeister Rudolf Jelinek, die Seniorenratsvorsitzende Susanne Asche, verschiedene Bezirksvertreter*innen, viele SPD-Vertreter*innen mit den Bundestagskandidaten Albert Ritter und Sebastian Fiedler, Abordnungen befreundeter Vereine und Gemeinschaften wie Foodsharing, des SC Frintrop oder der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde aus Mülheim und natürlich der AWO Präsidiumsvorsitzende Klaus Persch und AWO Vorständin Claudia Osterholt.

Traditionell wurde es bei einem der größten gesellschaftlichen Ereignisse der AWO in Essen auch politisch – angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen und der zurückliegenden und wohl noch bevorstehenden Kämpfe gegen Kürzungen im Landes- und Bundeshaushalt sogar ziemlich politisch.
So warf der AWO Präsidiumsvorsitzende Klaus Persch als erster den Hut in den Ring. „Die Sozialverbände sind auch nach den Nachbesserungen vor allem im Landeshaushalt immer noch unterfinanziert. Dabei sind sie eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft. Wir sind doch keine Bittsteller!“, ärgerte er sich.
Ulrich Schulte-Wieschen, Vorsitzender der AWO in Dellwig, ergänzte: „Das Problem haben alle sozialen Verbände und das ist eigentlich absolut unverständlich: Warum müssen wir noch eigenes Geld mitbringen, wenn wir für die Öffentlichkeit etwas tun wollen?“

Dass die AWO Essen auf städtischer Ebene eine wichtige Rolle spielt, das hatte zuvor noch Bürgermeister Rudolf Jelinek betont: „Im sozialen Netz der Stadt Essen ist die AWO ein zuverlässiger Akteur“, lobte er. Das hat AWO Vorständin Claudia Osterholt sicherlich gerne gehört. Sie weiß aber auch, dass das neue Jahr auch neue Herausforderungen mit sich bringt: „Die AWO Essen steht für soziale Gerechtigkeit. Gerade in diesem Jahr stehen wir vor großen Herausforderungen und werden sehen: Welchen Stellenwert haben soziale Teilhabe, Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft? Das werden wir in den kommenden Wochen und Monaten bei der Bundestags- und Kommunalwahl sehen. Es kann doch nicht sein, dass wir überall Geld mitbringen müssen.“
Britta Altenkamp, Vorsitzende im Bezirksverband Niederrhein der AWO, brachte die politische Konstellation noch einmal auf den Punkt und sorgte für eine Menge Nachdenklichkeit: „Die Rechten sind ganz klar gegen den Wohlfahrtsstaat gerichtet. Wir sind ein Teil dieses Wohlfahrtsstaates und fühlen uns ein Stück weit bedroht. Wir lassen uns aber nicht an den Rand drängen!“

Dass im Großraum Borbeck zwar längst nicht alles in Ordnung ist, die Akteure vor Ort – und damit auch die AWO Ortsvereine – auch ein bisschen stolz auf die eigenen Aktivitäten sein können, das unterstrich die Seniorenratsvorsitzende Susanne Asche, selbst eingefleischte Borbeckerin: „Wir machen so viel Gutes hier zusammen im Großraum Borbeck. Da muss man allen, die sich einsetzen, großen Dank aussprechen.“

Eingesetzt haben sich auch die Ehrenamtlichen der Borbecker Ortsvereine, die die aufwendige Veranstaltung mit Beköstigung (Currywurst nach Hausrezept!!) überhaut erst ermöglicht haben. Dirk Busch (Vorsitzender Frintrop) und Ulrich Schulte-Wieschen (Vorsitzender Dellwig): „Euch allen ganz vielen Dank“, stellten sie fest.


Symbolisch übergab Dirk Busch seinem Ortsvereinskollegen aus Dellwig die „Goldene 50“: Nachdem im vergangenen Jahr in Frintrop der 50. Geburtstag des Ortsvereins gefeiert wurde, ist in diesem Jahr Dellwig an der Reihe. Man kann gespannt sein, was noch so in Dellwig passieren wird!

Herausgegeben von:
Markus Grenz, Presse AWO-Kreisverband Essen e.V.

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