Winkhauser Tal: Jetzt wollen die Mülheimer dort Gewerbe ansiedeln

Gefahr für Naturschutzgebiet auf Schönebecker Seite

1 22.11.2019

SCHÖNEBECK/MÜLHEIM/BORBECK. Noch ist die Entscheidung über die von Essen geplante Wohnbebauung von insgesamt 8 Hektar am Rand des Winkhauser Tals, der Schönebecker Schlucht, des Schlossparks und des Hexbachtals nicht gefallen. Da droht bereits das nächste Unheil für das Winkhauser Tal zwischen Mülheim-Winkhausen und Essen-Schönebeck. Der Nachbarstadt liegt nämlich der Vorschlag ihrer Wirtschaftsförderung „Mülheim & Business“ vor, 46 Hektar Talflächen in eine gewerblich-industrielle Nutzung umzuwandeln.

Geographisch und ökologisch bildet das Winkhauser Tal eine Einheit. Rechtlich gehört der südliche Bereich zu Mülheim, der nördliche Bereich zu Essen. Im Kernbereich südlich und nördlich des Bachlaufs ist das Gebiet sowohl auf Essener als auch auf Mülheimer Seite sogar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Die Gewerbeplanungen betreffen nur die Mülheimer Seite und nicht die unter Naturschutz stehenden Flächen. Sie reichen bis in die Nähe der Essener Stadtgrenze am Bergkamp heran.

Die unterschiedliche kommunale Zugehörigkeit führt seit Jahrzehnten zu planerischen Konflikten. Während Essen im Wesentlichen die Natur erhalten und fördern will, plante Mülheim ab 1981 Gewerbegebiete, Golfplatzanlagen und Deponien.

Die aktuelle Gewerbeplanung hat ihre Vorläuferin in dem Vorhaben von 1981. Seinerzeit titelten die Borbecker Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 17. Juli 1981: „Das hat Borbeck noch gefehlt: Stadtverwaltung Mülheim will im Winkhauser Tal Gewerbe ansiedeln.“ Schon damals sagte das von Mülheim in Auftrag gegebene Ageplan-Gutachten für Schönebeck und Borbeck für den Fall einer Realisierung des Gewerbes eine schlechtere Luftqualität voraus.

Die aktuellen Mülheimer Vorschläge stehen im Zusammenhang mit einer Gewerbeflächenentwicklung, die im künftigen Regionalplan Ruhr auch zur Deckung eines gesamtregionalen Bedarfs festgeschrieben werden soll.

Alle anderen als Grünplanungen stießen in der Vergangenheit auf den erbitterten Widerstand auch der Borbecker Bevölkerung. Wolfgang Sykorra, seit vier Jahrzehnten einer der Protagonisten für die Erhaltung der Natur des Winkhauser Tals, kündigt bereits an: „Wir werden auch diesmal kämpfen“.

 

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Kommentare

Kommentar von Detlef van Ackern |

Sehr geehrte Damen und Herren, in der der WAZ wird unter dem Titel -neue Sorgen um das Winkhauser Bachtal- über eine geplante Nutzung als Gewerbefläche im Bereich des Winkhauser Tals berichtet. Ebenso auf Ihrer Seite -borbeck.de-

Dort heißt es auch Herr Wolfgang Sykorra kämpft weiter. Als Bewohner des Bergkamp, unmittelbarer Nachbar, auf Essener Seite möchte ich Informationen wie dieser Kampf aussieht. Welche Hilfe wird benötigt? Was können interessierte Anwohner tun?
Wie kann man einer Bürgerinitiative beitreten?

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