Wenn der Druck am größten ist

CDU und Grüne wollen wieder mehr öffentliche Toiletten in der Stadt haben - in Borbeck fehlt eine Möglichkeit am Schloss oder im Park

0 28.06.2021

BORBECK. Wenig einladend wirkt diese Toilettenanlage am Germaniaplatz. Wer trotzdem seine Schritte dorthin lenkt, hat Pech. Die Tür ist verschlossen, einen Schlitz für den Einwurf von Münzen sucht man vergebens. Immerhin: Zugang haben Behinderte mit einem CBF-Schlüssel.

Wie steht es mit den öffentliche Toiletten insgesamt in Borbeck? Mit Kaufland an der Gerichtsstraße kommt Borbeck ganz gut weg. Die Öffnungszeiten sind ausgedehnt, der Besuch des Örtchens kostenfrei. Außerhalb von Corona-Zeiten kann man sich ins Philippusstift schleichen oder ins Hallenbad. Wie sieht es aus mit der Toilette im Bürgeramt? Auch die müsste zugänglich sein - oder wird sie hinter Schloss und Riegel gehalten?An Markttagen sind vormittags die Toiletten am Weidkamp geöffnet. – Die wenigsten wagen es wohl, einen Blick ins WC am Busbahnhof zu riskieren?

In den Neunziger Jahren hatte die Stadt per Ratsbeschluss aus Kostengründen und weil viele Toiletten immer wieder verwüstet worden waren alle von ihr betriebenen öffentlichen Toiletten geschlossen (und auch abgerissen). Jetzt wollen CDU und Grüne ein flächendeckendes Toilettennetz im Stadtgebiet schaffen. Ein entsprechender Plan soll Mittwoch im Rat der Stadt besprochen und verabschiedet werden.

Das ist eine Initiative, die die Vorsitzende des Essener Seniorenbeirats, Susanne Asche, begrüßt.

Als Borbeckerin dringt sie auch auf eine Zwischenlösung für den Schlosspark. So lange die Gastronomie im Schloss geöffnet hatte, gab es kein Problem für Schlossparkbesucher. Man konnte problemlos ins Untergeschoss gelangen. Doch wann dort der Betrieb wieder aufgenommen wird, steht in den Sternen.

Hinzu kommt: Die Toiletten-Anlage an der Dubois-Arena ist defekt. „Sie kann noch nicht einmal mehr bei Veranstaltungen in Betrieb genommen werden“, so Susanne Asche.

Seit Jahren schon gibt es in anderen Städten das Konzept der „Netten Toilette“, bei dem sich zum Beispiel Gastronomen bereit erklären, Passanten den Gang zum WC zu ermöglichen. An der Tür oder im Fenster weisen sie mit einem einheitlichen Nette-Toilette-Schild auf diese Möglichkeit hin. Sie werden dafür von der Stadt entschädigt.

„Nur für Kunden“ oder „ Keine öffentliche Toilette“ sind derzeit die Schilder, die man auch außerhalb von Corona-Zeiten in Borbeck sieht.

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