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0 27.07.2022
BORBECK. Endlich kommt die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. Das verfallende Haus am Weidkamp 14 lockte über Monate ungebetene Gäste an. Es war zu einer Gefahr für die Allgemeinheit geworden. Den ungebetenen Gästen wird jetzt der Zugang verwehrt, die Fenster wurden zugemauert.
Das Haus Weidkamp 14 ist eines der ältesten Borbecks. Um 1800 wurde es erbaut, 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Seit einigen Jahren vergammelt es.
Ein Vorgang den der Borbecker Jürgen Becker mit Kopfschütteln registriert. Becker, der sich in Borbeck um den Erhalt und die Pflege einiger alter und denkmalwürdiger Gebäude wie zum Beispiel der Alten Cuesterey, dem Bahnhof Borbeck, dem Bügeleisenhaus, der ehemaligen Apotheke am Alten Markt, verdient gemacht hat, schätzt, dass der Erhalt und der Wiederaufbau des Hauses einige 100 000 Euro kostet würde.
"Trotzdem habe ich der Stadt ein Angebot gemacht!", so der Vorsitzende des Kultur-historischen Vereins im Gespäch mit borbeck.de . Für einen Euro wollte er das Gebäude kaufen und restaurieren lassen. "Als ich der Stadt das Angebot machte, waren die Fenster noch intakt, das Dach halbwegs in Ordnung.". Doch die Stadt schlug das Angebot in den Wind: "10000 Euro wollte die Verwaltung stattdessen für das marode Gebäude haben", so Becker. Warum? Möglicherweise liegt ein lebenslanges Wohnrecht auf dem Gebäude, in dem heute wirklich keiner mehr leben kann. "Ich halte das für vorgeschoben", äußert Becker seine Zweifel.
Wie es so weit kommen konnte: Bis vor kurzem gehörte Weidkamp 14 einem holländischen Investor, der nicht investierte und das Haus verkommen ließ. Der Investor hat inzwischen sein Eigentumsrecht gegenüber der Stadt beim Grundbuchamt aufgegeben. S.H.
Öffentliches Interesse
In der Denkmalliste der Stadt Essen heißt es: "Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Städte und Siedlungen als Dokument der Lebensverhältnisse im 19. und frühen 20. Jhs. und als eines der letzten erhaltenen Zeugnisse der ältesten Bebauung im Borbecker Zentrum. Seine Erhaltung und Nutzung liegt aus wissenschaftlichen, insbesondere architektur- und ortsgeschichtlichen sowie hauskundlichen Gründen im öffentlichen Interesse."
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