Von der reinen "Ausleihe" zum Ort des Verweilens: Die Stadtbibliothek wandelt sich

0 11.05.2022

ESSEN/BORBECK. Die Stadtbibliothek Essen möchte sich für die Zukunft neu aufstellen, denn Bibliotheken werden zunehmend zu niederschwelligen Aufenthalts- und Veranstaltungsorten und zu sogenannten "Dritten Orten" und müssen daher ihr Angebot in den Innenstädten erheblich erweitern und anpassen.

Dieses Vorgehen umfasst eine strategische Neuausrichtung sowohl in der Zentralbibliothek Essen als auch in den Stadtteilbibliotheken. Ziel ist es, zukunftsorientierte und neue Standards für eine moderne, bürgerfreundliche und zielgruppenorientierte Bibliotheksarbeit zu entwickeln. Ein zentraler Schritt in diesem Prozess der Neuaufstellung ist die Beteiligung der Essenerinnen und Essener. Am Montag, 13. Juni findet daher von 17:30 bis 20 Uhr ein Workshop in der Zentralbibliothek Essen statt, zu dem alle herzlich eingeladen sind.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit sich bei dem Workshop zu Fragen wie "Welche Angebote, Medien, Veranstaltungen wünschen Sie sich?", "Welche digitalen Angebote vermissen Sie?", "Wie sollen Räume gestaltet sein, damit Sie sich wohlfühlen?" und "Wie wichtig ist Ihnen die Stadtbibliothek als Treffpunkt und Aufenthaltsort?" auszutauschen. Zudem können sie weitere Anregungen oder Wünsche thematisieren.

Bis Ende 2023 soll die Grundlage für die inhaltlich-konzeptionelle Ausrichtung der Stadtbibliothek Essen gelegt werden. Neben dem Workshop im Juni sollen im Herbst noch weitere Beteiligungsveranstaltungen für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Stadtteilen angeboten werden.

Im Rahmen des Bibliotheksentwicklungskonzept, welches am 30. Juni 2021 vom Rat der Stadt Essen zur Kenntnis genommen wurde, möchten die Standorte der Stadtbibliothek Essen zu lebendigen Erlebnisräumen mit hoher Aufenthaltsqualität werden, um neue gesellschaftliche Rollen und Aufgaben wahrzunehmen und ein breites Lern-, Bildungs- und Veranstaltungsangebot anzubieten. Von zentraler Bedeutung ist die Wandlung hin zur Bibliothek als "Dritter Ort", um Motoren für die gesellschaftliche Entwicklung zu sein und einen innovativen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten.

Aus Borbeck könnten die Veranstalter des Workshops schon einen Vorschlag notieren: Die Borbecker Bibliothek sollte mit dem Bürgeramt die Plätze tauschen und dort ins Erdgeschoss ziehen. Das wäre bedeutend niedrigschwelliger und auch für Passanten attraktiver anzuschauen als die vorgezogenen Vorhänge im Amt.

Zum Bild: Die Zeichnung stammt von dem Montag (09.05) verstorbenen, langjährigen Leiter der Borbecker Stadtbibliothek, Andreas Koerner. Im Jahr 2020 hat er u.a. für borbeck.de eine Serie über 100 Jahre Stadtbibliothek in Borbeck geschrieben.

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