Volkstrauertag mit Kranzniederlegung am Frintroper Mahnmal

MdB Astrid Timmermann-Fechtner als Rednerin

0 18.11.2024

Frintrop. Seit 1952 ist der Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 (BVV) verantwortlicher Mitausrichter der Gedenkfeiern zum Volkstrauertag in Frintrop. Seit 1975 findet diese Veranstaltung am Mahnmal in Unterfrintrop und seit 2008 an seinem jetzigen Standort am Leoplatz statt.

Der Sozialverband VDK Deutschland und der BVV laden seit jeher prominente Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens ein, mahnende Worte am Mahnkreuz an die anwesende Bevölkerung zu richten.

In diesem Jahr war der Bürger- und Verkehrsverein Ausrichter. Bei einem Besuch bei der Bundestagsabgeordneten Astrid Timmermann-Fechter (CDU) im Februar in Berlin, sagte sie spontan zu, in diesem Jahr die Rede zu halten.

Zahlreiche Vereine hatten Ehren- und Fahnenabordnungen entsandt. Für die sorgsam ausgesuchte musikalische Umrahmung sorgte der Bläserkreis Essen-Dellwig.
Mandatsträger und -trägerinnen aus Rat und Bezirksvertretung, Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig sowie zahlreiche Vorstandsmitglieder der umliegenden Vereine waren ebenso vertreten.

Bereits in seinen Grußworten zu Beginn wies der 2. Vorsitzende des BVV Wilfried Küpper auf die sich ständig veränderte Aktualität des Volkstrauertages hin. Der Volkstrauertag ist ein Gedenktag, dem Schreckliches, bis heute Unfassbares, zugrunde liegt.

In ihrer Rede erinnerte Astrid Timmermann-Fechter an die Menschen, die durch Kriege und Gewalt auf schreckliche und sinnlose Weise gelitten oder ihr Leben verloren haben und sie machte deutlich, dass der heutige Tag auch ein Tag gegen das Vergessen ist.
Ein Tag, an dem wir die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt und die Geschichte wach halten. Die Fragen nach dem „Warum?“ und „Wieso?“ können Antworten zutage fördern, die für unser heutiges Handeln, gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen, von größter Bedeutung sind. Vor dem Hintergrund herrschender Kriege, auch in Europa oder etwa im nahen Osten, hat der Volkstrauertag leider nicht an Aktualität verloren.

Zum Hintergrund

Die Ausrichtung der Gedenkfeiern zum Volkstrauertag begann 1952 durch den Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop zusammen mit Ortsvereinen zunächst in Oberfrintrop am Gedenkstein westlich der St.-Josef-Kirche. Da in Unterfrintrop nun eine Gedenkstätte fehlte, stifteten Vereine 1955 ein Mahn- und Gedenkkreuz auf dem Leoplatz, das der ortsansässige Schreinermeister Johann Arzt aus Eichenholz mit bronzener Erinnerungstafel auf einem Sockel aus Ruhrsandstein errichtete. Auf der Tafel stand: Unseren Gefallenen und Toten beider Weltkriege 1914/18 u. 1939/45.

Das Gedenkkreuz wurde am 31. Juli 1955 feierlich der Stadt Essen übergeben, wobei Oberbürgermeister Hans Toussaint durch den Bürgermeister Paul Jaeger vertreten wurde.

Ab 1975 wurden die Gedenkfeiern durch den Sozialverband Deutschland und ab 1980 jährlich im Wechsel mit dem Sozialverband VdK Deutschland ausgerichtet. Renovierungen des Holzkreuzes fanden 1979 und 1990 statt. Dabei erhielt es einen wetterfesten Anstrich sowie eine Kupferabdeckung.

Aufgrund von Sparmaßnahmen der Stadt Essen wurde der bisherige Pachtvertrages mit der Pfarrei Herz Jesu zum 31. Juli 1994 gekündigt, so dass die Kirche für die Pflege des Grundstückes verantwortlich wurde. Da die Verwitterung des Holzkreuzes nicht mehr aufzuhalten war, entschied man sich 1999 zu genereller Umgestaltung der Gedenkstätte. Da man sich für ein Material aus heimischer Produktion entschied, kam Unterstützung der Aluminium Essen GmbH, der heutigen Trimet Aluminium. Auf deren Vorschlag hin entstand ein 900 Kilogramm schweres und knapp fünf Meter hohes Aluminium-Kreuz aus einem Ovalbarren als Vollkörper, zu dem das Fundament verstärkt werden musste. Auf dem Gelände der Alu-Hütte wurde das Kreuz am 9. September 1999 erstmals gezeigt.

Die Aufstellung am Leoplatz erfolgte am 9. November des Jahres, die Einweihung im Rahmen der Gedenkfeier zum Volkstrauertag folgte am 17. November durch die evangelische Kirchengemeinde Gnadenkirche und die katholische Kirchengemeinde Herz Jesu. Auf der nebenstehenden Gedenktafel stehen nun die Worte: Achte das Leben. Zur Erinnerung an die Toten der beiden Weltkriege und der Gewaltherrschaft.

2008 musste das Kreuz zum Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege und der Gewaltherrschaft seinen ursprünglichen Standort in der Leostraße wegen des Abrisses der Herz Jesu-Kirche verlassen. Seitdem hat es an dieser Stelle seinen neuen Standort gefunden und ist in jedem Jahr Ort für die Gedenkfeierlichkeiten zum Volkstrauertag.

Geschichte des Mahnmals und der Gedenkstätte

Eine ausführliche Erklärung finden Sie hier.

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