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0 26.10.2022
Schon was vor am Wochenende? Eines wird auf jeden Fall dazugehören: In der Nacht zum Sonntag müssen um drei Uhr in der Nacht die Uhren um eine Stunde auf zwei Uhr zurückgestellt werden. Das gilt für Millionen von Weckern, Bahnhofs-, Wand- oder Armbanduhren, für Kirchturmuhren und mehr – es sei denn, sie sind funkgesteuert. Und natürlich wird das Handy wie immer wieder alles besser wissen – es stellt sich ebenfalls selbsttätig um.
„Mit den Hühnern raus. Und mit den Hühnern ins Bett“ – jahrtausendelang setzte man auf die untrügliche Zeitanzeige durch das nervöse Geflügel. Bis die ersten Uhren in Klöstern für die regelmäßigen, auch nächtlichen Gebetszeiten eingerichtet wurden. Auch an Kirchtürmen und Rathäusern gaben sie bald überall den Ton an – jeder aber nach seiner Fasson. Denn von einer einheitlichen Zeitberechnung überhaupt konnte in unserem Sprachgebiet kaum gesprochen werden.
Ein echtes Problem für die im 19. Jahrhundert steigende Mobilität: Denn mit der Einführung der Eisenbahnen dürfte es zumindest ähnlich kompliziert geworden sein wie heute, wenn sich der Zug zufällig mal verspätet – Reisen waren auch schon in früheren Zeiten ein Abenteuer. Bis man im Deutschen Reich am 1. April 1893 endgültig zur Tat schritt und erstmals eine einheitliche Uhrzeit einführte – ein Aprilscherz der besonderen Art sozusagen, doch wusste nun jeder, was die Uhr geschlagen hat.
Und doch wurde von Staats wegen wieder an der Uhr gedreht: In den Weltkriegen gab es eigene Sommerzeiten, mit denen in Landwirtschaft und Rüstungsindustrie das Tageslicht besser genutzt werden sollte. Einen nächsten Einschnitt brachte die Ölkrise, in der man Energie sparen wollte – auch wenn dazu allerdings längst der Gegenbeweis angetreten ist. Europaweit wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen 1996 vereinheitlicht und auch Deutschland stellte die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um. Zwar sprach sich das Europaparlament dafür aus, dies 2021 auch wieder abzuschaffen, es blieb aber ohne Konsequenzen: Bis heute können sich die EU-Staaten nicht darauf einigen, welche Zeit künftig dauerhaft gelten soll - die Winter- oder die Sommerzeit. Mit einem Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen dürften jedenfalls erneute massive Hindernisse für Wirtschaft, Verkehr und den grenzüberschreitenden Alltag eintreten.
Nun bleibt es also dabei: Die Nacht wird also 60 Minuten länger sein, der Sonntag 25 Stunden haben. Und weil es ab Sonntag abends somit auch eine Stunde früher dunkel wird, gerät bei vielen wieder der Biorhythmus durcheinander - denn nicht jeder ist geprüfter Schichtarbeiter. Der „Mini-Jetlag“ führe bei vielen Menschen – vor allem Frauen - zu gesundheitlichen Problemen, darunter vor allem Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten, so Umfragen. Und fast ein Drittel fühle sich besonders gereizt.
Das sollte sich hoffentlich aber auch nach einigen Tagen wieder legen: Diesmal schließen sich in vielen Bundesländern mit dem Reformationstag und Allerheiligen weitere Feiertage an das Zeitumstellungs-Wochenende an. Wie kommt Ihr klar?
25.03.2022: In der Nacht zum Sonntag: Sommerzeit in Europa
27.10.2021: In der Nacht zum Sonntag: Zeitumstellung in Deutschland
23.10.2020: Monica bloggt: Zeitlos
27.03.2020: Stellt Euch um: Die Sommerzeit kommt. Sonntag Nacht werden die Uhren eine Stunde vorgestellt