Überwintern auf Rang 4

Ein ereignisreiches Kalenderjahr geht zu Ende! Längste Siegesserie seit 20 Jahren, neun Gegentore in zwei Spielen und eine Partie, die aufgrund eines Schneechaos abgesagt wurde: So sahen die letzten drei Monate des Jahres 2023 für Rot-Weiss Essen im Schnelldurchlauf aus. Wie die Monate Oktober, November und Dezember im Detail aussahen und was darüber hinaus noch an der Hafenstraße passierte, erfahren RWE-Fans im letzten Teil des Jahresrückblicks.

Der Oktober muss sich für die meisten Rot-Weissen wie eine Fahrt mit dem „Smiler“ angefühlt haben. Freude und Schwindelattacken liegen bei der Achterbahn im englischen Alton Towers mit ihren 14 Loopings nah beieinander. So auch bei allen rot-weissen Spielen im zehnten Monat des Jahres. Furioser 3:1-Erfolg gegen den damaligen Spitzenreiter Dynamo Dresden. Im Anschluss „Englische Woche“ in Unterhaching mit darauffolgender Heimpartie gegen den SC Verl. Das Ergebnis dieser beiden Spiele hat sich für ungeübte Achterbahnfahrer in etwa so angefühlt wie die Loopings acht und neun. Erst 0:4 in Haching, dann 0:5 gegen Verl verloren und das alles sechs Tage nach dem Erfolg über Aufstiegsfavorit Dresden.

Doch wie das bei Achterbahnfahrten so ist, kommt irgendwann das Adrenalin zurück und das Freudelevel steigt. Was folgte, war eine Siegesserie, die seinesgleichen suchen sollte. Mit 10.000 Essenern im Rücken wurde der 2:1-Erfolg gegen die U23 von Borussia Dortmund im Signal Iduna Park gefeiert. Nachdem auch Saarbücken (2:1) vor heimischer Kulisse besiegt wurde, wartete der MSV Duisburg auf RWE. Last-Minute-Kopfballtor Mustafa Kourouma, erneute Ekstase und wieder ein 2:1-Sieg. Die wilde Achterbahnfahrt sollte mit dem Weiterkommen im Niederrheinpokal-Achtelfinale (4:0 gegen SV Straelen) gekrönt werden.

Zum Oktober gehört allerdings auch, dass Mannschaftskapitän Felix Bastians vor der mit dem BVB-Spiel beginnenden Hochphase freigestellt wurde. Diese Entscheidung trafen Vorstand, sportliche Leitung und Trainerteam einstimmig. „Auch wenn das Ende sicherlich nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte, blicke ich insgesamt positiv auf meine Zeit bei RWE zurück. Den Aufstieg zu feiern und diesen Verein als Kapitän aufs Feld zu führen, war noch einmal etwas ganz Besonderes“, so Bastians nach seiner Vertragsauflösung einen Monat später.

November: Auf dem letzten Drücker

Und täglich grüßt das Murmeltier. Rot-Weiss Essen schlägt erneut in der Nachspielzeit zu, erneut zum 2:1 und damit erneut zum Sieg. Nur der Gegner ist zu Beginn des Monats November ein anderer, dieses Mal musste Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld die Heimreise ohne Punkte antreten. Inzwischen ist Rot-Weiss Essen seit vier Drittliga-Partien siegreich. Eine fünfte siegreiche Partie folgte gegen Mannheim (2:0), ehe nach eineinhalb Monaten auch wieder verloren wurde (2:1 gegen Ingolstadt).

Mit lediglich drei Spielen war der November aus sportlicher Sicht definitiv nicht der intensivste Monat des Jahres. Intensiv war er jedoch auf anderer Seite. Es galt die im Juni unterbrochene Jahreshauptversammlung (JHV) fortzusetzen. Die Vorbereitungen für diese außerordentliche JHV liefen also auf Hochtouren. Anders als noch Mitte des Jahres verlief der Veranstaltungstag ohne Komplikationen und Rot-Weiss Essen gab ein „positives Signal eines geeinten Vereins“. Die RWE-Mitglieder stimmten mehrheitlich unter anderem der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu.

Apropos Mitglieder: Die RWE-Familie wurde im November von neuen und bestehenden Rot-Weissen mit unterhaltsamem Content versorgt. Die „Freerunning-Schlappen“-Crew um Jan Lange nahmen ein Parkour-Video im Stadion an der Hafenstraße auf, wo die Jungs beispielweise waghalsig von der Pressetribüne in den Innenraum gesprungen sind. Aber auch musikalisch wurde es im November im Essener Norden. Die deutschlandweit bekannte Rap-Kombo 257ers widmet RWE-Torwart Jakob Golz einen Song. Mike und Shneezin produzierten in Anlehnung an ihren mit goldener Schallplatte bedachten Charthit aus dem Jahr 2016 „Holz“ ein an Golz gewidmetes Lied. „Ich und mein Golz, ich und mein Golz, Golzi-Golzi-Golz…“.

Dezember: Jahresabschluss nach Maß

Der Adventskalender ist fertig und steht bereit, die Weihnachtszeit einzuläuten. Hinter dem zweiten Türchen verbargen sich aus rot-weisser Sicht leider keine drei Punkte. Mit 1:2 verlor das Team von Cheftrainer Christoph Dabrowski das Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen. Der Auftakt für den Jahresendspurt also misslungen. Es besser machen konnte RWE es eine Woche später auch nicht. Nicht nur Weihnachten steht vor der Tür, offensichtlich auch schon der Winter, zumindest in Bayern. Flughafenbetrieb und Zugverkehr in München eingestellt, folgerichtig wurde die Partie gegen den TSV 1860 München bereits drei Tage vor Anpfiff abgesagt. Ein Nachholtermin für das Traditionsduell an der Grünwalder Straße kurz vor Weihnachten gefunden, das Spiel steigt am Dienstag, den 06. Februar 2024 (19.00 Uhr).

Der Winter ist Essen noch nicht angekommen, dafür aber der Weihnachtsmann. Die Herzenswünsche-Aktion von Rot-Weiss Essen und Essener Chancen geht in die 12. Runde. Mit Geschenken im Gepäck machen Rot-Weisse Kindern und Bedürftigen in der Weihnachtszeit eine Freude.

Das Jahr brachte RWE dann in bestmöglicher Manier zu Ende. Zwei Spiele, sechs Punkte – besser geht es nicht! Erst Lübeck mit 1:0 geschlagen, dann Halle nach furioser 0:2-Aufholjagd mit 3:2 nach Hause geschickt. Diese beiden Siege bescherten Rot-Weiss Essen bereits fünf Tage vor Weihnachten das beste Geschenk: Den vierten Tabellenplatz bei einer ausbleibenden Partie in der 3 . Liga.

Ein ereignisreiches sowie erfolgreiches Jahr liegt also hinter Rot-Weiss Essen. Mit den letzten beiden Siegen im Rücken geht es also ins neue Jahr, das für die RWE-Profis bereits am 03. Januar mit dem Trainingsauftakt beginnt. Bevor es dann in der 3. Liga gegen Erzgebirge Aue (Fr., 19. Januar, 19.00 Uhr, Erzgebirgsstadion) wieder rund geht, warten Heim-Testspiele gegen den 1. FC Köln (Sa., 06. Januar, 14.00 Uhr) und den FSV Zwickau (Sa., 13. Januar, 14.00 Uhr) auf Rot-Weiss Essen.