Trauer um Pastor i.R. Wilhelm Wietkamp

0 15.09.2023

FRINTROP. Die Pfarrei St. Josef in Frintrop trauert um ihren Pastor i.R. Willi Wietkamp, der am Montagabend, 11. September 2023, bei einer Veranstaltung zum Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) zusammenbrach und wenig später im Philippusstift im Alter von 84 Jahren verstarb. Im Jahr 2009 war er als Subsidiar in die Pfarrei St. Josef gekommen und dort von 2014 an als Priester im Ruhestand tätig, erinnern die aktuellen Pfarrmitteilungen an einen „Pastor im Ehrenamt“, wie er sich selbst gerne augenzwinkernd vorstellte. Im Jahr darauf feierte er in Frintrop mit vielen Gästen sein Goldenes Priesterjubiläum.

Priester im Bistum Essen

Pastor Wietkamp, geboren am 21. März 1939, legte 1960 sein Abitur auf dem Ratsgymnasium in Gladbeck ab und blieb seiner alten Schule über die Gemeinschaft der Ehemaligen sein Leben lang eng verbunden. Während seines Studiums in Münster schloss er sich der Katholischen Studentenverbindung Cheruskia im CV an – auch ihr blieb er bis zuletzt treu. Nach der Priesterweihe 1965 war er leidenschaftlicher Seelsorger an verschiedenen Stellen im Bistum Essen, ab 1989 Pfarrer in der Schutzengelgemeinde in Essen-Frillendorf, wo er das geistliche Leben sehr prägte und bis heute noch vielen in Erinnerung ist.

Nach seiner Pensionierung ließ er sich 2001 als Subsidiar in der Pfarrei St. Hubertus und Raphael in Bergerhausen nieder. Dort brachte er sich mit großem Engagement in das Gemeindeleben ein: Er unterstützte die Katholische Frauengemeinschaft (kfd), war Präses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), wurde als ständiger Gast im Gemeinderat zu dessen Präses und Ehrenpräses ernannt und begleitete die Zusammenführung beider Gemeinden bis in die Integration in die Pfarrei St. Lambertus. Auch im Bistum übernahm er Verantwortung als gewähltes Mitglied im Priesterrat.

Geistlicher Beirat des Kreuzbundes

Neben all seinen Aufgaben als Pfarrer gab es ein weiteres Arbeitsfeld, das er viele Jahrzehnte mit ganz besonderem Einsatz wahrgenommen hat: 1989 ernannte ihn der Bischof von Essen, Franz Kardinal Hengsbach, zum Geistlichen Beirat des Kreuzbundes im Bistum, einem 1896 gegründeten Fachverband des Deutschen Caritas-Verbandes, der als Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft Hilfe für Alkohol- und Medikamentenabhängige und Angehörige anbietet. Wietkamp übernahm für viele Jahre zudem die Leitung der Bistumsinternen Beratungsstelle für suchtkranke Priester und Ordensleute im Bistum und trat dafür ein, dass Alkoholismus auch in den Augen der Kirche nicht mehr als persönliche Verfehlung, sondern als Krankheit anerkannt wird.

Nicht nur dem Kreuzbund im Bistum, einem der größten Diözesanverbände in Deutschland, war Wilhelm Wietkamp verpflichtet: 2005 berief ihn die Deutsche Bischofskonferenz zum Geistlichen Beirat des Bundesverbandes, eine Aufgabe, aus der er 2012 verabschiedet wurde. 2014 gab Pfarrer Wietkamp mit Erreichen seines 75. Lebensjahres und nach 25-jähriger Tätigkeit auch sein Amt im Bistum Essen in jüngere Hände. 2003 war er im Rahmen der Diözesan-Delegiertenversammlung durch den Bundesvorsitzenden Rolf Arnold bereits mit der Kreuzbund-Medaille als höchsten Auszeichnung des Verbandes ausgezeichnet worden, 2014 wurde er bei einer großen Festveranstaltung in Essen mit „Standing Ovations“ verabschiedet und mit der Caritas-Nadel in Gold geehrt.

Seit 2014 war Wilhelm Wietkamp als Priester in Frintrop im Ruhestand tätig. „Hier hat er sich stets ganz und gar eingebracht – in die Alten- und Rentnergemeinschaft genauso wie in die Messdiener-Arbeit“, würdigt die Pfarrei den Verstorbenen: „Wer mit ihm zu tun hatte, hat einen ausgesprochen offenen Menschen erlebt, der sich gerne klar positioniert und kein Blatt vor den Mund genommen hat, einen zugewandten, freundlichen Menschen. Er hat in den vergangenen Jahren viele erreicht, vielen ein offenes Ohr geschenkt und war sehr beliebt.“

Abschied am 22./23. September

Die Totenvesper am Freitag, 22. September, um 19.00 Uhr in St. Josef wird musikalisch gestaltet vom Ensemble TIANNO. Die Messe zum Begräbnis beginnt am Samstag, 23. September, um 10.00 Uhr in der Kirche St. Josef, begleitet von den Chören von St. Josef. Anschließend folgt die Beisetzung im Priestergrab auf dem Katholischen Friedhof an der Pflanzstraße. Im Anschluss ist die Pfarrei zu einer Begegnung in den Pfarrgarten Himmelpforten eingeladen.

Foto: priv.

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