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0 24.07.2019
ESSEN/BORBECK. Auf 142 Seiten hat jetzt das Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen hat den Bericht zur Bevölkerungsvorausberechnung bis 2030 veröffentlicht. Dieser stützt sich auf Annahmen über die zukünftige Bevölkerungsentwicklung, also die zu erwartenden Geburten, Sterbefälle und Wanderungsbewegungen.
Wichtigstes Ergebnis: Die Bevölkerungsprognose des Landesamts für Statistik aus dem Dezember 2018 hat zu hoch gegriffen. Die Statistiker vom Land berechneten für Ende 2030 eine Bevölkerungszahl für Essen von 605.700 Einwohnern voraus. Die Essener Statistiker haben mit aktuellen Zahlen für das Jahr 2018 noch einmal neu prognostiziert und landeten bei 592000 Einwohnern für das Jahr 2030.
Der erstaunlichste Satz in der Pressemitteilung der Stadt ist aber jener: „Wenn die zu Grunde gelegten Annahmen für die Prognose eintreffen, ist damit zu rechnen, dass die Bevölkerungszahl der Stadt Essen bis 2030 auf rund 592.000 (+1.600) ansteigen wird. Zusätzlich besteht ein Wachstumspotenzial in Höhe von rund +5.000 Personen, wenn alle bis 2030 geplanten Neubautätigkeiten realisiert und die Neubauten bezogen werden.“
Das dürfte Gegner von Neubaugebieten, wie es sie in Borbeck an vielen Orten gibt, Auftrieb geben. „Warum sollte man für diese 5000 Menschen mehr (die Zahl geht ja noch einmal über die Prognose hinaus) hier so viele Grünflächen opfern?“ fragt man sich bereits bei den Borbecker Umweltschützern, zumal für den Großraum Borbeck eigentlich ein Sinken der Bevölkerungszahl bis 2030 vorhergesagt ist.
Das alles kann man Wort für Wort nachlesen. In dem Bericht der Verwaltung werden die Annahmen, die der Bevölkerungsvorausberechnung zugrunde liegen, weiter ausgeführt. Die Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung für verschiedene Altersgruppen werden für die Stadt Essen insgesamt sowie für die Stadtbezirke in Tabellenform zur Verfügung gestellt und grafisch aufbereitet.
Dort heißt es: „Der Stadtbezirk IV weist von allen Stadtbezirken den höchsten Bevölkerungsverlust auf und wird bis 2030 auf eine Bevölkerungszahl von 81.700 (- 2.100) Personen fallen.
Bis 2030 werden rund 9.600 Kinder geboren. Jährlich sind das circa 790 bis 800 Geburten.
Dagegen werden allerdings rund 13.100 Personen sterben. Die Zahl der Sterbefälle wird von 1.090 im Jahr 2019 auf 1.110 im Jahr 2022 steigen und anschließend bis 2030 auf 1 .050 zurückgehen. Insgesamt kommt es zu einem im Vergleich sehr hohen Sterbefallüberschuss bis 2030 in Höhe von — 3.500.
Rund 34.900 Personen ziehen bis 2030 von außerhalb Essens in den Stadtbezirk IV. Rund 37.500 Personen werden über die Stadtgrenzen fortziehen. Infolge der höheren Anzahl an Fortzügen, beträgt der Außenwanderungsverlust bis 2030 — 2.600. Beträgt das negative Saldo 2019 noch - 200 Personen, steigen die jährlichen Bevölkerungsverluste bis 2030 auf - 230.
Aus anderen Stadtbezirken innerhalb Essens ziehen bis 2030 rund 29.500 Personen in den Stadtbezirk IV. Circa 25.600 ziehen aus dem Stadtbezirk IV in einen anderen Stadtbezirk. Der Binnenwanderungssaldo beträgt dementsprechend bis 2030 + 3.900. Jährlich wird der positive Saldo kontinuierlich abnehmen (2019: + 350 bis 2030: + 31 0).
Der hohe Sterbefallüberschuss und die Außenwanderungsverluste können durch die Binnenwanderungsgewinne nicht ausgeglichen werden, was einen Rückgang der Bevölkerungszahl des Stadtbezirks IV zur Folge hat.
In den Altersgruppen der Minderjährigen sinkt die Zahl der unter 6->Jährigen bis 2030 auf 4.400 (- 200). In der Altersgruppe der 6- bis 9-Jährigen steigt die Zahl bis 2022 auf 3.000 (+ 300), reduziert sich aber bis 2030 auf 2.800 (- 200). Die Gruppe der 10- bis 1 7-Jährigen wächst kontinuierlich auf 5.900 (+ 300).
Bei der Bevölkerung im Alter von 80 oder mehr Jahren ist bis 2021 ein Anstieg auf 6.500 (+ 500) festzustellen. Bis 2030 reduziert sich die Zahl auf 6.000 (- 500).“
Nur, wenn alle geplanten Neubautätigkeiten im Stadtbezirk IV bis 2030 realisiert (und bezogen werden), wächst die Bevölkerungszahl um rund + 1.400 Personen (davon ziehen circa 25 Prozent von außerhalb und 75 Prozent aus Essen zu) auf rund 83.100 an.
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