Stadt hilft Arbeitnehmern, Selbstständigen und Unternehmen

0 04.04.2020

ESSEN. Die Stadt Essen hat am Freitag (3.4.) einen Überblick über die Situation und Möglichkeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen in der aktuellen Corona-Situation gegeben. Dazu hat Oberbürgermeister Thomas Kufen Andrea Demler, Leiterin der Arbeitsagentur Essen, Dietmar Gutschmidt, Leiter des JobCenters Essen und Andre Boschem, Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG) ins Rathaus geladen. Die Runde wurde klein gehalten, Medienvertreter konnten sich digital zuschalten und Fragen stellen.

"Bis vergangenen Freitag hat sich die Zahl der betrieblichen Anzeigen von Kurzarbeit auf knapp über 3.000 erhöht. Wir haben aktuell noch keine belastbaren Zahlen, wieviel Beschäftigte in Essen betroffen sind, müssen aber davon ausgehen, dass diese Zahl deutlich über der Zahl während der Finanzkrise 2009 liegen wird", berichtete Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen. "Die Entgegennahme und Bearbeitung hat für uns oberste Priorität, da hinter jeder Anzeige Menschen stehen, die zum Teil existentiell betroffen sind. Daher haben wir personell massiv aufgestockt, so dass die betroffenen Unternehmen schnell finanzielle Unterstützung erhalten."

Dietmar Gutschmidt, Leiter des JobCenters Essen sagte: "Um aktiv zu helfen, das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus zu verringern, sind die Geschäftsstellen des JobCenters Essen für den persönlichen Kontakt geschlossen. Trotz Corona-Schließung ist das JobCenter Essen aber weiter für seine Kundinnen und Kunden da. Unsere Erreichbarkeit ist über Telefon, E-Mail und Post sichergestellt. Durch die Schließung entstehen den JobCenter-Kundinnen und -Kunden keine finanziellen Nachteile. Die Leistungsgewährung ist sichergestellt."

Weiter führte er aus: "Der Zugang zur Grundsicherung wurde außerdem vorübergehend erheblich erleichtert. Die Corona-Grundsicherung steht auch (Solo-)Selbstständigen, Freiberuflern oder Menschen offen, bei denen das Kurzarbeitergeld nicht ausreicht, um den eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familie zu decken. Auch für diese Menschen in der Sorge um ihre finanzielle Existenz ist das JobCenter Ansprechpartner."

"Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen", sagt EWG-Geschäftsführer Andre Boschem. "Deshalb beraten wir derzeit an unserer Telefon-Hotline und zeigen konkrete Unterstützungsmöglichkeiten. In der Krise möchten wir aber bereits gemeinsam nach vorne schauen und mögliche Chancen transparent machen. So sind Unternehmen derzeit gefordert, sich in kurzer Zeit mit digitalen Neuerungen auseinanderzusetzen. Hier setzt die Wirtschaftsförderung an und hilft insbesondere Unternehmen aus dem Mittelstand bei der Digitalisierung." Sowohl die Stadt Essen als auch die weiteren Partner in Essen bieten ein umfangreiches Informationsangebot für alle Betroffenen.

Die Stadt Essen hat folgende Maßnahmen zur Soforthilfe von Unternehmen getroffen: Von Corona-betroffene Steuerpflichtige haben die Möglichkeit, die Gewerbesteuervorauszahlungen auf Antrag herabzusetzen oder zu stunden. Anfang der Woche sind bereits 202 Stundungsanträge mit einem Volumen von 3,1 Millionen Euro und 316 Anträge auf Herabsetzung mit einem Volumen von 5,1 Millionen Euro bei der Stadt Essen eingegangen. Insgesamt kommen bisher für Aufwendungen rund 11,7 Millionen Euro zusammen.

Unter folgenden Links können Interessierte auch den Zugang zu allen notwendigen Formularen oder weiteren Hilfen finden:

Auf der Homepage der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft finden sich Informationen für Betriebe:

https://www.ewg.de/start.de.jsp

Die Arbeitsagentur erklärt auf einem Youtube-Kanal in Videos zum Beispiel das Kurzarbeitergeld:

https://www.youtube.com/user/Arbeitsagentur

In einer Videobotschaft erklärt Oberbürgermeister Thomas Kufen die wirtschaftliche Unterstützung seitens der Stadt Essen:

https://www.essen.de/wirtschaft/coronavirus_7.de

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