Stadionausbau und NLZ

Uhlig und Flüthmann waren am Mittwochabend im FFA-Fantalk zu Gast.

0 27.04.2023

Spannende Gespräche, reichlich Informationen und der eine oder andere Lacher: Mit der Ausrichtung der „Kleinen JHV“ im Stadion an der Hafenstraße sorgte die Fan- und Förderabteilung von Rot-Weiss Essen (FFA) am Mittwochabend sicherlich für ein Zusammenkommen, das gut in Erinnerung bleibt. Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig und Sportdirektor Christian Flüthmann gaben den 80 Zuschauern Einblicke in brandaktuelle Vereinsthemen wie den geplanten Stadionumbau, die sportliche Weiterplanung sowie die Entwicklung des Nachwuchsleistungszentrums.

Weil bei Rot-Weiss Essen so viel passiert, galt es gleich ab Beginn der Veranstaltung, keine Zeit zu verlieren! So eröffnete Ex-Aufsichtsrats-Fanvertreter und Moderator Ralf Schuh die Gesprächsrunde nach kurzer persönlicher Vorstellung von Sportdirektor Flüthmann mit einem für RWE-Fans bewegenden Thema: dem Stadionausbau. „Wir haben gemeinsam mit der Grundstückverwaltung der Stadt Essen (GVE) ein Konzept erarbeitet, wie ein Stadionausbau aussehen könnte. Dabei wurden alle Interessen berücksichtigt“, berichtet Uhlig. Dieses Konzept werde voraussichtlich im Sommer dem Rat der Stadt Essen vorgelegt, der dann eine Architektenplanung genehmigen könnte. Zusätzlich zum Eckenausbau, der für eine Kapazitätserhöhung auf 27.000 Zuschauer sorgen würde, wird auch über eine mögliche Parkhaus-Errichtung gesprochen.

Zudem solle, so Uhlig, das derzeit an der Lehrstraße beheimatete AWO-Fanprojekt endlich wieder in die Hafenstraßen-Hallen einziehen. Einer Nachfrage aus dem Publikum folgend versprach der Vorstandsvorsitzende, Fan-Interessen in einer möglichen Bau-Weiterplanung berücksichtigen zu wollen. Sicherstellen wolle er dies durch den Aufbau einer Fan-Vertretergruppe in Sachen „Stadionumbau“. Durch den geplanten und von der FFA initiierten „Club-Fan-Dialog“ werde man sich ohnehin künftig regelmäßig austauschen.

„Abwicklung einer Auswärtsdauerkarte sehr kompliziert!“

Häufig – und so auch auf der „Kleinen JHV“ – nachgefragt ist die Etablierung einer Auswärtsdauerkarte. Uhlig: „Natürlich ist die Grundidee gut! Die Abwicklung ist allerdings sehr kompliziert. Man muss mit allen Vereinen der Liga sprechen, in Bochum beschäftigen sich in etwa mehrere Leute damit. Unsere Runde zur Weiterentwicklung des Ticketings tagt regelmäßig, eine Auswärtsdauerkarte wird es allerdings leider nicht so schnell geben können.“

Schneller werden die RWE-Fans dafür erfahren, welches Partnerunternehmen Rot-Weiss Essen im kommenden Jahr auf der Brust trägt. Der aktuelle Hauptsponsor DEUTSCHE SAATGUT hat schließlich seinerseits derzeit einen Vertrag bis Ende Juni. Hierzu stehe man in aussichtsreichen Gesprächen, bald einen neuen oder gar eine Verlängerung mit dem bestehenden Brust-Unterstützer verkünden zu können. „Wir haben einige Ideen. Ich bin guter Dinge, zu Saisonstart nicht mit einer blanken Brust auflaufen zu müssen“, lässt Uhlig wissen.

„Mehr Hafenstraßen-Fußball sehen!“

Bei allen zukünftig relevanten Themen abseits des Platzes, plaudern die Essener Mittwochabend auch über sportliche Geschehnisse. Kein Wunder, dass zu diesem späten Saisonzeitpunkt neben dem unbedingten Wunsch nach Klassenerhalt und Pokalsieg auch die künftige Kaderplanung ein echtes Thema ist.

Durch den Zugewinn von Christian Flüthmann und Profifußball-Direktor Marcus Steegmann habe man, so Uhlig sprichwörtlich, „aus der Not eine Tugend gemacht“ und sich im Fachbereich breiter aufgestellt. Ex-Profi Steegmann habe in etwa aus seiner Sportleiter-Zeit bei Drittligist Viktoria Köln ein großes Netzwerk. Kombiniert mit Flüthmanns Kontakten, seiner Trainer-Erfahrung sowie dem organisatorischen Talent arbeite man künftig mit einem guten und sich ergänzendem Duo in der sportlichen Führung.

In der zweiten Arbeitswoche der neuen Sportverantwortlichen laufe gerade eine Beobachtungsphase: „Wir möchten viel kommunizieren und Spieler auf unseren Weg mitnehmen“, so Flüthmann. Auch Vorstand Marcus Uhlig wirkt an diesem Prozess mit: „Derzeit arbeiten wir mehrere Stunden täglich zusammen, um Ideen in der Kaderplanung zu besprechen.“ Das Ziel sei dabei klar, sagt Uhlig: „Nach vorn kommen und 2023/24 eine noch stabilere Saison spielen! Wir wollen alles dafür tun, damit wir mehr Hafenstraßen-Fußball sehen – Heimspiele wie gegen Osnabrück, Saarbrücken und Freiburg. Dass wir dafür etwas im Kader tun müssen, ist uns klar.“

Klare Ausbildungsphilosophie im NLZ

Echte Ahnung hat Christian Flüthmann derweil nicht nur im Seniorensport. Der Fußball-Lehrer leitete in vorheriger Position mehr als zwei Jahre das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Und so rückt auch dieses Thema in den Fan-Fokus. Flüthmann berichtet von strukturellen Unterschieden der Seumannstraße zu großen Nachwuchsleistungszentren: „Unsere Trainer sind nicht hauptberuflich angestellt, das ist in Bundesliga-Talentschmieden anders.“

Doch man sei auch im NLZ auf einem guten Weg. So arbeiteten die Verantwortlichen in den letzten Jahren eine klare Ausbildungsphilosophie aus. Hauptaugenmerk: Lokale Talente fördern! „Wir wollen die Jungs aus der Umgebung besser machen“, erklärt Marcus Uhlig.

Und dann endet eine höchst informative Veranstaltung mit buntem doch für RWE höchst relevantem Themen-Potpourri nach 90 Minuten. Zufriedene Fans verlassen die 97A, um am Sonntag zurückzukehren und hoffentlich einen wichtigen Dreier gegen den VfB Oldenburg zur ungewohnten Spieluhrzeit um 15 Uhr zu sehen.

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