St. Paulus: Das letzte und das nächste Kapitel

Die Gemeinde St. Paulus nimmt Abschied von ihrer Kirche

0 11.06.2021

GERSCHEDE. Nach 66 Jahren werden am Sonntag, 27. Juni 2021, die Glocken am Turm der St. Paulus-Kirche zum letzten Mal schlagen: Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck feiert um 17:00 Uhr die letzte Hl. Messe zur Außerdienststellung des markanten Kirchengebäudes. Hinweise in den Schaukästen und auf der Homepage von St. Josef sollen dazu informieren, wie die Beteiligung der Gemeinde unter aktuellen Coronabedingungen aussieht. Derzeit werden in alle Briefkästen im Bereich der Paulus-Gemeinde Flyer zum aktuellen Stand der Dinge verteilt. In der kommenden Woche erhalten die übrigen Pfarrei-Mitglieder in den Gemeinden St. Antonius Abbas und St. Josef den Flyer mit dem neuen Pfarrmagazin.

Die Kirche an der Tangabucht

Viele Mitglieder der Paulus-Gemeinde, die ab dem 4. Juli 2021 herzlich zur Sonntagsmesse um 9.45 oder 11.15 Uhr in der Kirche St. Franziskus am Rabenhorst 2 eingeladen sind, werden an die fast sieben Jahrzehnte an der Tangabucht zurückdenken: Die katholische Gemeinde wurde 2008 der Pfarrei St. Josef zugeschlagen und ist seit 2010 mit der ehemaligen Gemeinde St. Hermann-Josef verbunden.

Nachdem bereits die Kirchen Herz-Jesu und St. Hermann-Josef geschlossen worden waren, fiel im Rahmen des Pfarrei-Entwicklungsprozesses im Jahr 2017 die Entscheidung, auch die Kirche St. Paulus als dritte der ursprünglich sechs Kirchen in der Pfarrei zu veräußern – „ein weiterer, schmerzhafter, aber leider notwendiger, Einschnitt“, so die Informationen, die jetzt auch die Zukunft in den Blick nehmen. Denn vom 1. Juli an ist die cse gGmbH, unter anderem Trägerin des Hospizes Cosmas und Damian, Eigentümerin des Geländes an der Tangabucht. Sie wird in hier das Hospiz, sowie im Rahmen der Entwicklung eines Quartierskonzepts weitere sozial-caritative Angebote für den Stadtteil ansiedeln.

Neues Paulus-Haus – ökumenisches Zentrum in Gerschede

Wichtiger Bestandteil christlicher Präsenz am Ort ist zukünftig das „Paulus-Haus“ an der Haus Askaristraße 15. Geplant ist das Haus als gemeinsamer Treffpunkt für alle Generationen und als Ort der Begegnung im Stadtteil. Angesprochen sind alle, die in der katholischen Gemeinde St. Paulus oder in der evangelischen Gemeinde in Gerschede eine Heimat haben und in vielfältiger Weise einen kirchlichen, christlichen Ort gestaltet und geprägt haben. Ausdrücklich offen ist das Haus für alle, die dazukommen möchten. Dafür wird es mit einem erweiterten Raumkonzept umgebaut: Wo lange Jahre ein Kindergarten betrieben wurde, soll nun ein Saal mit Küche entstehen, das Erdgeschoss wird komplett barrierefrei.

Vielfältige Gruppen und Aktivitäten sollen in Zukunft hier im Paulus-Haus ein neues Zuhause finden: Es ist Treffpunkt für Krabbel-, Spiel- und Messdienergruppen, für Kommunionkinder, Firmlinge, Konfirmanden und Konfirmandinnen, aber auch Kinder-, Jugend- und Projektchöre werden dort proben. Geplant sind Hausaufgabenbetreuung, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, eingeladen wird zur Teilnahme an Senioren-, Gesprächs-, Bibel- und Kreativkreisen, zum Theaterspielen, Feiern und Musizieren. Die Gestaltung der Angebote und Möglichkeiten soll einem Kuratorium anvertraut sein, in dem sich evangelische und katholische Gemeindemitglieder engagieren.

Beteiligung aller ist gefragt

Nicht nur möglichst viele Menschen sollen das Paulus-Haus nutzen können und mit Leben füllen. Sie sollen sich auch mit ihren Wünschen und Ideen einbringen und wiederfinden können, heißt es im Info-Flyer: „Um unser Konzept Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es neben Träumen und Ideen, neben dem Raumangebot und dem finanziellen Engagement der Pfarrei St. Josef und der evangelischen Gemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede unter anderem auch noch Tische, Stühle und Gardinen, Schränke, Regale und eine Spülmaschine! Wir bitten daher mit diesem Schreiben auch um Spenden – jeder einzelne Euro hilft!“ Wer sich an den Kosten für die Ausstattung des ökumenischen Zentrums Paulus-Haus beteiligen möchte, kann das gerne mittels einer Überweisung an den „Förderverein St. Paulus“ tun (IBAN: DE 93 3606 0295 0010 9190 10 Verwendungszweck: PaulusHaus). Wer eine Spendenquittung erhalten oder lieber Bargeld beisteuern möchte, setze sich auch mit Fragen und Anregungen persönlich in Verbindung mit Sabine Lethen und Elke Muhlack oder bei Anke Augustin und Rolf Brandt (Kontaktdaten s.u).

Glocken und Orgel für Belarus: Alles muss raus

Manches wird mit ins neue Paulus-Haus einziehen können, anderes wird einen neuen Platz innerhalb der Pfarrei St. Josef finden oder von der cse übernommen. Orgel und Glocken erklingen künftig in der katholischen Gemeinde des Hl. Franziskus in Minsk. Doch für einiges werde der Platz künftig einfach nicht reichen, heißt es. Kirchenbänke, Kerzenleuchter, Hut-/Taschen-Haken (einzeln oder auch zu dekorativen Stücken weiterverarbeitet), Böcke und Platten, die beim Turmfest als Verkaufsstände gedient haben, alles da und mehr wird gegen eine Spende abgegeben. Wer eines dieser Erinnerungsstücke haben möchte, melde sich bitte bei:

  • Bildmotive: Info-Flyer, der in diesen Tagen in der Paulusgemeinde verteilt wird.

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