SPD-Unterbezirk unterstützt „KrankenhausEntscheid Essen“

Es werden fleißig Unterschriften gesammelt

0 05.05.2021

BORBECK/ALTENESSEN/STOPPENBERG. Mit einem einstimmigen Beschluss hat jetzt auch der Unterbezirksvorstand der Essener SPD seine Unterstützung für das Bürgerbegehren „KrankenhausEntscheid Essen“ ausgedrückt. Die Mitglieder des "Krankenhaus-Entscheides Essen" monieren die Schließung des Marienhospitals in Altenessen und des Vinzenzkrankenhauses in Stoppenberg. Die Initiative stützt sich auf ein breites Bündnis aus Essenerinnen und Essenern. Mit von der Partie sind bislang neben der SPD die Awo Essen, verschiedene lokale VdK-Verbände und die NaturFreunde Essen-West.

Das Bündnis macht sich stark für eine Reaktivierung oder Neugründung von wohnortnahen Klinik-Standorten mit starkem kommunalen Engagement. Dazu erklärt Frank Müller, Vorsitzender der SPD Essen: „Seit Beginn der abenteuerlichen Volten der Contilia fordern wir eine stärkere Rolle der Öffentlichen Hand in der Gesundheitsversorgung in Essen. Daher ist der Beschluss, das Bürgerbegehren „KrankenhausEntscheid“ zu unterstützen nur folgerichtig. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir für ein robustes Gesundheitssystem deutlich mehr tun müssen. Die ersatzlose Schließung von zwei Kliniken im Essener Norden ist damit nicht vereinbar. Gesundheit gehört zur Daseinsvorsorge für alle Menschen und darf nicht länger den Gesetzen von Markt und wirtschaftlichem Gewinn unterworfen sein. Leider hat die Essener Stadtspitze um den OB sich in dieser Frage als gänzlich unwillig erwiesen, entsprechende Schritte einzuleiten. Nun haben die Essenerinnen und Essener das Wort.“

Von der Stadt favorisiert wird aber die Ertüchtigung des Borbecker Philippusstifts, das in die Lage gebracht werden soll, die Patienten des Essener Nordens stationär zu versorgen. In Altenessen und Stoppenberg sollen ambulante Gesundheitszentren entstehen.

Bislang hat sich in Sachen Ertüchtigung des Philippusstifts noch nicht viel getan. Wie die Essener Tageszeitung berichtet, sei das Land aber gewillt, dem Betreiber des Krankenhauses mit Millionen-Zuschüssen unter die Arme zu greifen.

So schrieb die WAZ in ihrer Ausgabe vom 30. April: „Die braucht Contilia auch, um die vorgesehenen Um- und Neubauten im großen Stil zu finanzieren: Insgesamt rund 118 Millionen Euro will der Klinik-Betreiber an zwei Standorten investieren: Mit allein 98 Millionen Euro schlägt der riesige Erweiterungskomplex am Philippusstift in Borbeck zu Buche, weitere 20 Millionen entfallen auf die geplante Psychiatrie, ein Ärztehaus und andere Einrichtungen im ehemaligen Marienhospital in Altenessen. Für beide Vorhaben zusammen könnten jetzt an die 94 Millionen Euro aus Strukturfonds-Mitteln von Land und Bund fließen.“

Am Ende – das soll nicht vor 2027 sein - dürfte Borbeck ein modernisiertes Krankenhaus haben – allerdings ohne Psychiatrie – und Essen 500 Krankenhaus-Betten weniger, alle aus dem Essener Norden.

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