SPD Mülheim will Winkhauser Tal und Fulerumer Feld doch schützen

Forderung: "Regionaler Grünzug B auch von Randbebauung freigehalten werden"

0 11.07.2020

SCHÖNEBECK/WINKHAUSEN/HAARZOPF. Das hätte in dieser Form niemand erwartet. Die Mülheimer Sozialdemokraten, die sich mit Stellungnahmen zu den geplanten Gewerbegebieten bisher sehr zurückgehalten hatten, überraschen jetzt mit einer unmissverständlichen Aussage. Nach den Worten ihres Vorsitzenden Rodion Bakum dürfen das Winkhauser Tal an der Stadtgrenze Mülheim/Borbeck und das Fulerumer Feld an der Stadtgrenze Mülheim-Heimaterde/Essen-Haarzopf nicht für Gewerbebebauungen in Anspruch genommen werden. Beide Flächen liegen im eigentlich planerisch gesicherten Regionalen Grünzug B, der das Ruhrgebiet von Norden nach Süden durchzieht.

Zusammen mit den Grünen und den Mülheimer Bürgerinitiativen MBI rückt nun in Sachen Gewerbeplanungen eine parlamentarische Mehrheit pro Grün im Rat der Stadt Mülheim in greifbare Nähe.

Vorausgegangen waren Tage voller politischer Hektik. Während noch am Dienstag in einem nicht-öffentlichen interfraktionellen Arbeitskreis das „Matrix-Gutachten“ ohne Bewertung der einzelnen für Gewerbe vorgesehenen Flächen vorgestellt worden war, sickerten die verwaltungsintern vorgenommenen Gewichtungen schnell durch: Das Fulerumer Feld wurde als für Gewerbe ungeeignet, das Winkhauser Tal als nur bedingt geeignet eingestuft.

In der Folge wandten sich Mülheimer Grüne und Sozialdemokraten mit ihren Aussagen pro Grün an die Öffentlichkeit.

Auch wenn die Gewichtungen des „Matrix-Gutachtens“ inzwischen wieder in Zweifel gezogen werden, bleiben -so meint Wolfgang Sykorra von der Schönebecker Umweltinitiative – die jetzt öffentlich gemachten grundsätzlichen Positionen von SPD, Grünen und MBI bestehen. Ein politisches Abrücken darf es nicht geben.

Eine weitere rechtliche Gemeinsamkeit verbindet das Winkhauser Tal mit dem Fulerumer Feld. Bei einer Umwidmung in Gewerbe muss die Stadt Essen angehört werden. Für diesen Fall hatte sich bereits die Bezirksvertretung Borbeck eingeschaltet und die Essener Gremien einstimmig aufgefordert, zu den Gewerbeplänen nein zu sagen. Inzwischen hat es einen vergleichbaren Beschluss der Bezirksvertretung Haarzopf gegeben. Jörn Benzinger, Sprecher der Haarzopfer Bürgerinitiative, verspricht: „Die Freihaltung des Fulerumer Feldes von Bebauungen muss sich auch auf die vorgesehene Randbebauungen mit Wohnungen beziehen. Das Fulerumer Feld muss komplett der Natur überlassen bleiben.“

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