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0 23.04.2024
Rot-Weiss Essen mischt in der 3. Liga weiter in der Spitzengruppe mit. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski landete am 34. Spieltag einen 2:0 (1:0)-Erfolg im Traditionsduell beim SV Waldhof Mannheim und kletterte auf den fünften Tabellenplatz. Es war nach einer packenden Partie der erste RWE-Auswärtssieg seit dem 10. Februar (3:1 beim Aufstiegsaspiranten SSV Jahn Regensburg). Vor 14.764 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion brachte Torben Müsel (42.) die Rot-Weissen, die auf einige Stammspieler verzichten mussten, kurz vor der Pause auf die Siegerstraße. In der Schlussphase machte der nur 17 Sekunden (!) zuvor eingewechselte Leonardo Vonic (90.) alles klar. Die abstiegsbedrohten Mannheimer, trainiert vom früheren RWE-Kicker Marco Antwerpen, gingen erstmals seit sechs Spieltagen leer aus. „Wir haben über 90 Minuten Kampf und Leidenschaft auf den Platz gebracht, gefightet bis zum Geht-Nicht-Mehr“, sagte Torschütze Torben Müsel am Mikrofon von MagentaSport. „Es hat sich erneut gezeigt, dass wir eine sehr gute Breite im Kader haben.“ Trainer Christoph Dabrowski meinte: „Es war ein sehr gutes Drittliga-Spiel mit maximaler Intensität. Die Jungs haben sich voll reingehauen, ich bin megastolz auf das Team. Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns für eine geile Teamleistung belohnt und sind weiterhin gut dabei. Am Mittwoch geht es in Saarbrücken weiter.“
Im Vergleich zum 1:1 bei Arminia Bielefeld musste Christoph Dabrowski gleich vier Veränderungen in seiner Anfangsformation vornehmen. Neben Linksverteidiger Lucas Brumme (Gelbsperre) und Flügelstürmer Marvin Obuz (Muskelfaserriss) fehlte auch Kapitän Vinko Sapina (Wadenprobleme) kurzfristig im Aufgebot. Außerdem nahm Offensivspieler Isaiah Young zum ersten Mal in dieser Saison zunächst auf der Bank Platz.
Neu ins Team rückten dafür Sascha Voelcke, der erstmals seit dem 4. Oktober 2023 (0:4 bei der SpVgg Unterhaching) in der Startelf stand, sowie Mustafa Kourouma, Andreas Wiegel und Mustafa Kourouma. Nach überstandener Syndesmosebandverletzung stand Eric Voufack erstmals wieder im Kader. Auch U19-Talent Gianluca Swajkowski hatte die Reise in den Südwesten mit angetreten.
Vor Torhüter Jakob Golz, der als Vertreter von Vinko Sapina die Kapitänsbinde trug, verteidigte diesmal in der Abwehr eine Dreierkette mit den Innenverteidigern José-Enrique Rios Alonso, Mustafa Kourouma und Felix Götze. Die beiden Außenbahnen wurden von Andreas Wiegel (rechts) und Sascha Voelcke (links) besetzt, im zentralen Mittelfeld zogen Torben Müsel und Thomas Eisfeld die Fäden. In der Offensive unterstützten Nils Kaiser und Cedric Harenbrock Mittelstürmer Moussa Doumbouya.
Wegen Verzögerungen bei der Einlasskontrolle, begann die Partie erst mit zehn Minuten Verspätung. Den ersten Abschluss verzeichneten die Waldhöfer, bei denen mit Marcel Seegert (Gelbsperre) ebenfalls der Spielführer passen musste. Ein Freistoß von Martin Kobylanski verfehlte jedoch sein Ziel.
Auf der Gegenseite hatten die rund 1.300 mitgereisten RWE-Fans nur wenig später erstmals den Torschrei auf den Lippen. Zunächst zog Sascha Voelcke nach einem Zuspiel von Nils Kaiser aus knapp 20 Metern ab und zwang Mannheims Torhüter Omer Hanin zu einer starken Parade. Mit dem Nachschuss scheiterte Cedric Harenbrock ebenfalls an Hanin.
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde hatte der neue Waldhof-Torjäger Terrence Boyd die Führung auf dem Fuß, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Nachdem er sich im Zweikampf gegen Mustafa Kourouma durchgesetzt hatte, kam Boyd völlig frei zum Abschluss, doch RWE-Torwart Jakob Golz verhinderte mit einer herausragenden Fußabwehr einen drohenden Rückstand. In dieser Phase bekam der SV Waldhof die Begegnung besser unter Kontrolle und setzte die Rot-Weissen unter Druck. So hatte Samuel Abifade eine weitere große Chance zum 1:0, schoss die Kugel jedoch aus aussichtsreicher Position über den Kasten. Doch auch die Gäste blieben weiterhin gefährlich. Moussa Doumbouya köpfte über das Tor, ein Distanzschuss von Torben Müsel wurde zur Ecke abgefälscht. Bei beiden Szenen hatte Sascha Voelcke über die linke Seite die Vorarbeit geleistet.
Tief durchatmen mussten die RWE-Anhänger dann nach einem Eckball von Martin Kobylanski. Der folgende Kopfball von Fridolin Wagner prallte gegen den Pfosten. Aber auch Moussa Doumbouya hätte die Rot-Weissen nach einer erneuten Voelcke-Flanke schon in Führung bringen können, scheiterte jedoch an Omer Hanin.
Kurz vor der Pause war der Mannheimer Torhüter dann allerdings machtlos, als Torben Müsel zum 0:1 (42.) traf. Nach einer Freistoßhereingabe von Thomas Eisfeld und dem folgenden Kopfball von José-Enrique Rios Alonso konnten die Hausherren nicht entscheidend klären, so dass die Kugel schließlich bei Torben Müsel landete, der aus der Drehung entschlossen abzog und seinen dritten Saisontreffer erzielte.
In der Nachspielzeit einer unterhaltsamen und ereignisreichen ersten Halbzeit landete der Ball zwar erstmals im Essener Tor und die Waldhöfer bejubelten bereits den vermeintlichen Ausgleich durch Terrence Boyd, der jedoch vor seinem Treffer im Abseits stand. Deshalb erkannte das Schiedsrichter-Team um Michael Bacher (Amerang) das Tor nicht an.
Zunächst ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Obwohl der SV Waldhof von Beginn an auf den Ausgleich drängte, sorgte Cedric Harenbrock nach einem Konter für den ersten Abschluss, setzte seinen Versuch aber ein wenig zu hoch an. Im Essener Strafraum kam Terrence Boyd erneut zu einer guten Chance, scheiterte aber wieder am starken Jakob Golz.
Auf die Drangphase der Hausherren reagierte RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach einer guten Stunde mit einem Dreifachwechsel. Ron Berlinski, Isaiah Young und Sandro Plechaty lösten Moussa Doumbouya, Nils Kaiser und Mustafa Kourouma ab. Das hatte in der Hintermannschaft die Umstellung auf eine Viererkette zur Folge, um wieder mehr Stabilität zu bekommen. Wenig später wurde auch noch Björn Rother für Thomas Eisfeld eingewechselt.
Der SV Waldhof machte mächtig Druck, die Rot-Weissen hielten aber voll dagegen. Sinnbildlich waren die Rettungsaktionen von Felix Götze gegen Terrence Boyd und von José-Enrique Rios Alonso gegen den erst kurz zuvor eingewechselten Jalen Hawkins, jeweils unmittelbar vor der eigenen Torlinie.
Kurz vor dem Abpfiff zog Christoph Dabrowski den entscheidenden Joker. Leonardo Vonic löste Cedric Harenbrock ab – und traf nur 17 Sekunden später zum 2:0-Endstand (90.). Vonic selbst erkämpfte den Ball, spielte einen Doppelpass mit Sandro Plechaty und ließ Omer Hanin keine Abwehrmöglichkeit. Beim folgenden Torjubel wurde Sascha Voelcke von einem aus dem Fanblock geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen und musste behandelt werden. Nach einer Spielunterbrechung geht es weiter und wenige Minuten später war der Dreier für RWE unter Dach und Fach.
Nach den Gastspielen in Bielefeld und Mannheim endet der Auswärts-Dreierpack für die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski am kommenden Mittwoch, 24. April, ab 19.00 Uhr mit der Nachholpartie beim 1. FC Saarbrücken. Eigentlich sollte das erneute Traditionsduell bereits am Karsamstag (31. März) im Ludwigspark über die Bühne gehen, wurde allerdings wegen des damals bevorstehenden DFB-Pokal-Halbfinales der Saarländer gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2 am 2. April) kurzfristig verschoben.
Am nächsten Sonntag (28. April) können die Rot-Weissen dann ihre Heimbilanz im Stadion an der Hafenstraße weiter verbessern, wenn der FC Ingolstadt 04 zu Gast ab. Der Anstoß erfolgt um 13.30 Uhr.
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