„Sehr gut“ für das Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen

SJB repräsentierte Essen und das Ruhrgebiet beim Deutschen Musikfest

0 03.06.2025

BORBECK / ULM. Alle sechs Jahre verwandeln zahlreiche Orchester und Musikvereine aus der ganzen Bundesrepublik eine Stadt oder eine Region beim Deutschen Musikfest in das musikalische Zentrum Deutschlands. In diesem Jahr kamen vom 29. Mai bis zum 1. Juni etwa 450 Musikvereine mit über zwanzigtausend aktiven Mitgliedern zu diesem Festival in Ulm und Neu-Ulm zusammen. Das Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen war als Kulturbotschafter des Ruhrgebiets und der Stadt Essen dabei.

„Musik baut Brücken“

Als Schirmherr der Veranstaltung freute sich Bundespräsident Frank Walter Steinmeier auf klangvolle Tage in Ulm und Neu-Ulm, und damit in gleich zwei Städten und zwei Bundesländern: Bayern und Baden-Württemberg. „Dadurch wird sinnfällig sichtbar, was wir immer wieder erfahren, wenn gemeinsam musiziert wird: Musik baut Brücken.  Auch und in ganz besonderer Weise beim Deutschen Musikfest 2025“, erklärte Steinmeier in seinem Grußwort.

Auf dem Programm des Festivals standen zwei Auftritte der Musikerinnen und Musiker aus Essen-Borbeck. Besonders fieberten die Jugendlichen dem Wertungsspiel entgegen, bei dem sie sich mit 98 weiteren Orchestern der gleichen Kategorie vergleichen konnten. Für diesen Auftritt bekam das Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen nicht nur viel Applaus. Die Bewertung der Fachjury bescheinigte dem SJB zudem einen sehr guten Erfolg.

Ein SJB-typisches Unterhaltungskonzert brachte am späten Samstagnachmittag den Petrusplatz in Neu-Ulm zum Beben. Im Publikum hatten sich Gäste des Musikfestes und Mitglieder anderer Orchester versammelt. Zur Musik der Schönebecker hielt es sie nicht auf ihren Sitzen. Es wurde geklatscht, mitgesungen und kräftig applaudiert. Am Ende ließ das Publikum das SJB nicht ohne ein weiteres Stück von der Bühne gehen.

Steigermarsch und Gruß an die Heimat

Mit dem Steigermarsch thematisierte das Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen in der Zugabe noch einmal seine Herkunft und die Bergbautradition des Ruhrgebiets. Damit sendete das Orchester auch einen herzlichen Gruß über den Live-Stream nach Hause, wo Familien und Vereinsmitglieder das Konzert aus der Ferne verfolgten. Die Zugabe sollte auch als Dankeschön an die Sparkasse Essen und das Kulturamt der Stadt Essen verstanden werden, die die Teilnahme des SJB an diesem Festival finanziell ermöglicht haben. Mit dem Steigermarsch ging auch ein herzlicher Gruß und Dank an Oberbürgermeister Thomas Kufen. Er hatte Anfang Mai eine Probe des SJB besucht und sich davon überzeugt, dass seine Stadt in Ulm würdig vertreten wird. Mit so viel Rückenwind waren die Musikerinnen und Musiker aus Essen gut vorbereitet und hochmotiviert.

Dass die Teilnahme für die Schönebecker unvergesslich sein wird, verdanken sie vor allem auch ihrem Dirigenten Constantin Hesselmann, der ihnen in zahlreichen Proben im Vorfeld alles abverlangt hat. Zum anderen hatten die Jugendlichen für ein reibungsloses Drumherum ein Betreuungsteam aus dem Vorstand des SJB-Förderkreises an ihrer Seite.

Luftmatratzen und Schlafsäcke

Bereits am 29. Mai war das Orchester nach Ulm aufgebrochen. Jede Lücke im Gepäckraum des Reisebusses und ein Begleit-LKW waren gefüllt mit Instrumenten, Taschen und Koffern. Und oben auf den Sitzen machte sich ein gut gelauntes Orchester aus Essen auf den Weg nach Ulm. „Das Ruhrgebiet ist da“, bemerkten Passanten und Gäste der Stadt, als die Schönebecker ihre Unterkunft in einer Ulmer Schule bezogen. Mitgebrachte Luftmatratzen, Feldbetten und Schlafsäcke wurden in der Sporthalle der Schule verteilt. Alle zusammen richteten sich irgendwie für die vier Tage ein. Sonderlich bequem oder komfortabel war das zwar nicht, dem Zusammenhalt und der guten Stimmung schadete das aber kaum. Im Gegenteil! Hier zeigte sich einmal mehr, wie beim Schönebecker Jugend-Blasorchester Essen alle Rädchen ineinandergreifen. „Wo wir unsere Betten aufschlagen, ist nicht so wichtig“, nannte das einer der jungen Musiker, denn viel Schlaf sollten die Jugendlichen an diesem Wochenende ohnehin nicht finden. Das Programm des Deutschen Musikfestes ließ kaum Zeit zum Verschnaufen.

Eine Stadt voller Musik

An 29 Spielstätten in Ulm, neun in Neu-Ulm und auf der Donaubrücke zwischen beiden Städten erklang Musik. In Festsälen, auf Straßen und Plätzen, in Kirchen, Sporthallen und auf Schulhöfen fanden unzählige Konzerte statt. Schade nur, dass wegen einer Unwetter-Warnung das Konzert der Big Band der Bundeswehr und weitere Open-Air-Veranstaltungen am Samstagabend abgesagt werden mussten. Aber Sicherheit geht vor. Und mit diesem einzigen Wermutstropfen fällt die Bilanz des Festivals insgesamt positiv aus. An vier Tagen waren Ulm und Neu-Ulm die Hauptstädte der Blasmusik. Es gab spannende Wettbewerbe, stimmungsvolle Konzerte und viel Musik in den Straßen der beiden Städte.

Das nächste Deutsche Musikfest wird im Jahr 2031 stattfinden. Wo das sein wird, ist noch nicht bekannt. Zuhause in Essen aber sind die Schönebecker das nächste Mal am 6. Juli zu hören. Dann gestalten SJB und Nachwuchsorchester gemeinsam das Sommerkonzert in der Konzertmuschel des Gruga-Parks.

Mehr Informationen und Termine unter www.sjb-essen.de.

Grußwort des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier: https://www.deutsches-musikfest.de/grusswort-bundespraesident/

Birgit Kaiser de Garcia

Fotos (c) SJB

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