Sechsstelliger Betrag an Fördergeldern für die "Penne"

Borbecker Lothar-Böning-Stiftung feiert 15. Geburtstag

0 14.04.2020

BORBECK. Inmitten der Corona-Wirren durchbricht manchmal auch ein kleiner Lichtstrahl die dunklen Wolken, so zum Beispiel in Borbeck: Die Lothar-Böning-Stiftung ist 15 Jahre alt geworden und hat in dieser Zeit einen sechsstelligen Euro-Betrag an Fördergeldern ausgeworfen.

Zur Vorgeschichte: Lothar Böning, Absolvent des Gymnasiums Borbeck, wollte seiner alten Schule etwas von dem zurückgeben, was seine „Penne“ für ihn und seine Mitschüler zwischen 1955 und 1964 geleistet hatte. Dazu wandte sich der Arzt und Onkologe an seinen Schulkameraden und GymBo-Leiter Wolfgang Sykorra, mit dem er zusammen das Abitur an der ältesten weiterführenden Schule Borbecks bestanden hatte. Ergebnis war die Gründung einer sozialen Stiftung, die 2005 amtlich anerkannt wurde und danach ihre soziale Arbeit aufnehmen konnte. Zwischenzeitlich wurde das Stiftungskapital wiederholt – auch von der Borbeckerin Magdalena Bisler – aufgestockt.

In den anderthalb Jahrzehnten ihres Bestehens förderte die Stiftung neben der finanziellen Unterstützung einzelner Mädchen und Jungen auch zahlreiche Projekte, die sich aus der schulprogrammatischen Zielsetzung des GymBo ergaben. Die Schule hatte sich nämlich seit den 1990er-Jahren dem Ziel einer „offenen Schule“ verschrieben. Mit dieser Konzeption der Schulöffnung zur Sicherung und Erweiterung der Qualität von Schule und damit einhergehend die Einbindung von lokalen, nationalen und internationalen Kooperationspartnern konnten fachübergreifende Schulprojekte finanziert werden.

Die Förderagenda spiegelte folglich die moderne schulprogrammatische Ausrichtung wider: Das Gymnasium Borbeck legte etwa gesteigerten Wert auf seine kulturelle Aufgabe im Stadtteil, Kontakte zu ehemaligen Schülern und Lehrern und den Schüleraustausch mit anderen Ländern. Außerdem wurde am Gymnasium Borbeck als zweitem Essener Gymnasium eine bilinguale deutsch-englische angeboten. Erfolge dieser Öffnung zeigten sich in Siegen bei vom Bundespräsidenten für Schülerinnen und Schüler für einzelne Fachbereiche ausgerichteten Bundeswettbewerben und – im Gegensatz zu den landesweiten Ergebnissen – in überdurchschnittlichen Testergebnissen bei den internationalen PISA-Studien wider.

Im Sinne dieser Konzeption machte Stiftungsgründer Lothar Böning auf einer Vorstandssitzung den Vorschlag, Leistungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Borbeck in einem Buch zu dokumentieren und dazu einzelne Lebenswege zu beschreiben. Die Lebensläufe ausgewählter Absolventen könnten – so die einhellige Meinung – durchaus Vorbild für jetzige Schülerinnen und Schüler sein. Darüber hinaus sah der

Vorstand der Stiftung in dem Vorhaben auch eine Bedeutung für den gesamten Stadtbezirk, weil das Gymnasium Borbeck als älteste weiterführende Schule Borbecks eng mit der Geschichte des größten Essener Stadtbezirks verbunden ist.

Im Jahr 2013 erschien das von Wolfgang Sykorra verfasste und von Lothar Böning herausgegeben Buch unter dem Titel „Von der Penne in die Welt. Borbecker Porträts“.

Allerdings: Das Buch enthält auch nachdenkliche Kapitel. So wurden die Lebenswege jüdischer Schüler ebenso nachgezeichnet. Dies war für die die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem Anlass, das Buch in ihre Bibliothek aufzunehmen. „Darüber – so Lothar Böning und Wolfgang Sykorra – haben wir uns besonders gefreut.“

 

Zum Bild: Das  Foto zeigt die Vorstandsmitglieder von li. nach re. Wolfgang Sykorra, Lothar Böning und Lars Schnor.

 

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