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0 29.11.2023
ALTENDORF. Zehn Jahre sind nach dem Ratsbeschluss der Stadt Essen vergangen, die „Salzmannschule, Städt. Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, soziale und emotionale Entwicklung" in Essen-Altendorf zum 31.07.2013 vollständig aufzulösen. Jetzt übergaben die ehemaligen Schulleiterinnen Susanne Asche, Ursula Wichert und Sandra Bouvelle die 111 Jahre Schulgeschichte umfassende Chronik der Schule dem Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv.
Die Chronik der Salzmannschule ist keine Geschichte eines bestimmten Schulstandorts. Die 1902 begonnenen handschriftlichen Aufzeichnungen der Schulleiter spiegeln - Jahr für Jahr sorgfältig zusammengetragen - den vielfältigen Wandel des Hilfs- und Sonderschulwesens im Laufe der letzten 100 Jahre. Schulnamen, Schulstandorte und Schülerzusammensetzung wechseln genauso wie das pädagogische Selbstverständnis der Lehrenden. Ob Hilfsschule, Sonderschule oder zuletzt Förderschule: Es ist die Geschichte der Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit Lerneinschränkungen in einer besonderen Schulform außerhalb des Allgemeinschulwesens im Einzugsgebiet Altendorf/Frohnhausen.
Die vollständige Auflösung der Salzmannschule 2013 erfolgte begründet durch die Umsetzung der Inklusion gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention, die den Abbau von Förderschulen zur Folge hatte. Die allgemeinen Schulen übernehmen fortan nach Elternwunsch die Aufgabe der Förderschulen. In allen Schulformen sind Stellen für Sonderpädagoginnen und -pädagogen vorgesehen. Heute lassen die stark steigenden Schülerzahlen auch die Förderschulen wieder anwachsen. Offenbar schätzen die Eltern wieder verstärkt die intensivere und individuellere Förderung in kleineren Lerngruppen, so die Feststellung der Schulentwicklungsplanung der Stadt Essen, Bd.I - 2021 bis 2027.
Das Fazit der Überbringerinnen der Chronik: „Schulformen wandeln sich und werden sich weiter verändern. Das Ziel bleibt. Es muss immer um die selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe auch nach der Schule und im Erwachsenenleben gehen. Daran müssen sich Schulentwicklung und bildungspolitische Entscheidungen messen lassen.“
Susanne Asche
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