Der Lauf geht weiter: Rot-Weiss Essen fuhr am 14. Spieltag in der 3. Liga den vierten Sieg in Serie ein und jeweils lautete das Endergebnis 2:1. Nach einer – wie schon im Derby beim MSV Duisburg – erneut turbulenten Schlussphase setzten sich die Rot-Weissen auch gegen Arminia Bielefeld 2:1 (1:0) durch. Damit hat RWE – zumindest vorerst – den dritten Tabellenplatz übernommen. Vor 19.200 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße sorgte Marvin Obuz (22.) mit seinem dritten Saisontreffer für die Führung. Nach dem späten Ausgleich der Bielefelder durch Louis Oppie (86.) gelang dem eingewechselten Ron Berlinski (90.+1) per Kopfball doch noch das Siegtor. „Wir sind in einem Flow, das hat man auch diesmal wieder gemerkt“, sagte Christoph Dabrowski am Mikrofon von MagentaSport. „Wir sind der verdiente Sieger, auch wenn es zwischendrin eine Phase gab, in der wir passiv waren. Wir hätten aber auch schon vorher das zweite Tor erzielen können.“ „Mir fehlen ein wenig die Worte“, meinte Matchwinner Ron Berlinski: „Ich habe eine lange Leidenszeit hinter mir und erziele dann mit so einem schönen Tor meinen ersten Saisontreffer. Ich stand goldrichtig und der Ball ging zum Glück dann auch rein. Wir nehmen die aktuelle Phase mit und wollen so auch in der nächsten Woche weitermachen.“
Christoph Dabrowski setzte auf dieselbe Anfangsformation wie beim 2:1-Derbysieg beim MSV Duisburg. Vor Torhüter Jakob Golz verteidigten erneut Eric Voufack, José-Enrique Rios Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme in einer Viererkette. Kapitän Vinko Sapina agierte als Sechser. Hinter Stürmer Leonardo Vonic bildeten Marvin Obuz, Torben Müsel, Cedric Harenbrock und Isaiah Young die Offensivreihe.
Rechtsverteidiger Andreas Wiegel nahm erneut zunächst auf der Bank Platz. Dort gab es auch die einzige Änderung gegenüber der Partie in Duisburg: Björn Rother rückte nach seiner abgesessenen Rotsperre für Innenverteidiger Aaron Manu in den Kader. Weiterhin nicht zur Verfügung standen Thomas Eisfeld (nach Teilriss des Syndesmosebandes und Innenbandzerrung im Aufbautraining), Ekin Celebi (Reha nach Leisten-Operation) und Fabian Rüth (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).
Marvin Obuz sorgt vor der Pause für 1:0-Führung
Die erste Chance gehörte der Arminia. Der Versuch von Mittelfeldspieler Nassim Boujellab wurde noch geblockt. Der Ball landete bei Leandro Putaro, dessen zentraler Abschluss aber kein Problem für Jakob Golz war. Bis zur ersten Möglichkeit für RWE dauerte es ebenfalls nicht lange. Eine Flanke von Marvin Obuz senkte sich an die Bielefelder Latte. Nach einem Eckball von Lucas Brumme ging der Kopfball von Torben Müsel knapp am langen Pfosten vorbei.
Nach der temporeichen Anfangsphase beruhigte sich die Partie ein wenig. Die Rot-Weissen hatten aber ein leichtes optisches Übergewicht – und belohnten sich dann auch mit dem Führungstor. Lucas Brumme setzte auf der linken Seite gut nach und legte auf Leonardo Vonic quer. Der 20-jährige Angreifer scheiterte zunächst am bei RWE ausgebildeten Bielefelder Torhüter Jonas Kersken. Die Rot-Weissen blieben aber dran und im Ballbesitz. Marvin Obuz behauptete sich auf engem Raum gegen mehrere Gegenspieler und brachte den Ball nach einer Drehung zum 1:0 (22.) im Tor unter. Die Arminia kassierte damit das erste Liga-Gegentor nach mehr als 270 Minuten.
Nach einer halben Stunde wurde es für das Essener Tor brenzlig. Nach einer ungehinderten Flanke von der rechten Seite rutschte der Ball zu Boujellab durch. Den Schuss des 30-maligen Bundesligaspielers lenkte Jakob Golz aber noch sehenswert aus dem rechten unteren Eck. Knapp war es aber auch kurz danach auf der anderen Seite. Nach einer Kombination über Marvin Obuz und Vinko Sapina hämmerte Cedric Harenbrock den Ball an den Pfosten. Der Versuch von Brumme mit seinem schwächeren rechten Fuß ging nur knapp über das Tor. Zentimeter fehlten auch nur, als Arminia-Kapitän Fabian Klos eine Flanke von Christopher Lannert neben das Tor köpfte. Es ging mit der 1:0-Halbzeitführung für RWE in die Pause.
Bielefeld erhöht Druck im zweiten Durchgang
Für den zweiten Durchgang nahm Bielefelds Trainer Michel Kniat gleich drei Wechsel vor. Sam Schreck, Nassim Boujellab und Merveille Biankadi blieben in der Kabine. Dafür waren Kaito Mizuta, Aygün Yildirim und Nicklas Shipnoski neu dabei. Und einer der Neuen sorgte auch für den ersten Abschluss in der zweiten Halbzeit. Felix Götze rutschte weg und verlor so den Ball an Fabian Klos. Der Routinier legte für Aygün Yildirim quer, dessen Schuss war für Golz aber kein Problem.
Den Rot-Weissen fiel es in dieser Phase schwer, sich vom Bielefelder Druck zu befreien und häufiger für Nadelstiche zu sorgen. Die Defensive hielt aber noch dicht. Nach einer weiteren Flanke von Lannert prüfte Yildirim Golz mit einem Kopfball. Nach etwas mehr als einer Stunde gab es auch bei RWE den ersten Spielerwechsel: Leonardo Vonic machte für Ron Berlinski Platz. Auf Bielefelder Seite musste Fabian Klos für Manuel Wintzheimer weichen.
Mitte der zweiten Halbzeit dann die erste richtig gute Gelegenheit für RWE auf den zweiten Treffer: Torben Müsel setzte sich energisch gegen mehrere Gegenspieler durch und legte zu Marvin Obuz raus. Dessen Hereingabe fand Ron Berlinski, der aber an einem starken Reflex von Kersken scheiterte. Auch RWE-Schlussmann Jakob Golz konnte sich ein weiteres Mal auszeichnen. Eine Volley-Abnahme von Kaito Mizuta wehrte er sehenswert ab.
Einwechselspieler lassen RWE jubeln
Ein weiterer Entlastungsangriff hätte fast für die Entscheidung gesorgt. Ron Berlinski eroberte den Ball am gegnerischen Strafraum und behielt die Übersicht für seine Mitspieler. Aus sieben Metern scheiterte aber auch der für Isaiah Young eingewechselte Sascha Voelcke am stark reagierenden Kersken.
Dann schlugen die Gäste zu. Einen Bielefelder Freistoß von Leandro Putaro konnte RWE zunächst klären. Der Abpraller landete aber bei Louis Oppie, der aus der zweiten Reihe den Ausgleich erzielte (86.). Die Rot-Weissen hätten aber fast direkt geantwortet. Einen auf den zweiten Pfosten verlängerten Freistoß traf Kapitän Vinko Sapina aber nicht richtig.
Die Rot-Weissen belohnten sich aber in der Nachspielzeit doch noch für eine starke Reaktion auf den Ausgleich. Der vom eingewechselten Andreas Wiegel ausgeführte Freistoß fand genau den Kopf von Ron Berlinski (90.+1), der die Hafenstraße zu Beginn der vierminütigen Nachspielzeit zum Beben brachte. Nachdem auch der letzte Bielefelder Freistoß geklärt werden konnte, stand der vierte RWE-Sieg in Folge fest.
Weiteres Heimspiel gegen SV Waldhof Mannheim
Für RWE ging mit dem Traditionsduell gegen die Arminia eine Englische Woche zu Ende. Zuvor war das Team von Christoph Dabrowski schon in der Liga beim MSV Duisburg (2:1) und im Niederrheinpokal-Achtelfinale beim Oberligisten SV Straelen (4:0 mit einer auf neun Positionen veränderten Startformation) jeweils erfolgreich.
In dieser Woche haben die Rot-Weissen jetzt deutlich mehr Zeit, sich auf die kommende Aufgabe vorzubereiten. Erst am nächsten Sonntag, 12. November, steigt ab 16.30 Uhr gegen den SV Waldhof Mannheim ein weiterer Heimauftritt im Essener Stadion an der Hafenstraße.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben