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0 12.10.2021
Rot-Weiss Essen ist zurück an der Tabellenspitze der Regionalliga West. Mit dem eindrucksvollen 11:0 (3:0)-Rekordsieg in Velbert gegen den KFC Uerdingen 05 verdrängte das Team von RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart den Wuppertaler SV, der nach dem 2:2 beim SV Lippstadt 08 für 20 Stunden auf Platz eins geklettert war, wieder vom „Platz an der Sonne“ und baute den Vorsprung vor dem Tabellenzweiten auf drei Punkte aus. Bevor es im nächsten Ligaspiel gegen den SC Wiedenbrück weitergeht, steht am morgigen Mittwoch die zweite runde im Niederrheinpokal gegen die Sportfreunde Neuwerk an.
Vor 1750 Zuschauern brachten Oguzhan Kefkir (9.) und Simon Engelmann (15.) das Team von der Hafenstraße schon früh auf die Siegerstraße. Unmittelbar vor dem zweiten Treffer war außerdem Luca Dürholtz mit einem Foulelfmeter an KFC-Torhüter Jovan Jovic gescheitert. Kurz vor der Pause erhöhte erneut Engelmann (42.) auf 3:0. In der zweiten Halbzeit schraubten dann Cedric Harenbrock (46.), Simon Engelmann (56.) mit seinem fünften Saisontreffer, Oguzhan Kefkir (61./85.), der ebenfalls einen Dreierpack schnürte, Felix Bastians (67.) mit seinem ersten Tor im RWE-Trikot, Sandro Plechaty (71.) sowie die beiden eingewechselten Erolind Krasniqi (73.) und Zlatko Janjic (90., Foulelfmeter) das Ergebnis weiter in die Höhe. Kurz vor dem elften Gegentor sah außerdem KFC-Verteidiger Erdinc Karakas wegen einer Notbremse im eigenen Strafraum die Rote Karte (89.). RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart resümierte: „Ich bin mega stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben guten Fußball gespielt und eine überragende Positionierung auf dem Spielfeld gehabt. Man hat den Jungs angemerkt, dass sie über 90 Minuten Bock hatten Tore zu schießen.“
Rot-Weiss Essen stellte damit einen neuen Rekord für den höchsten Sieg in der Geschichte der Regionalliga West in ihrer aktuellen Form seit der Saison 2021/2013 auf. Am 13. Mai 2013 hatte die U21 des 1. FC Köln gegen die zweite Mannschaft des MSV Duisburg 9:0 gewonnen. Den bislang deutlichsten Auswärtserfolg hatte am 16. August 2014 die damalige U 23 des VfL Bochum mit dem 8:0 beim FC Hennef 05 gelandet. Beide Bestmarken wurden jetzt von RWE überboten. In der Historie der fünfgleisigen Regionalliga gewann nur der FC Augsburg II in der Bayern-Staffel einmal noch deutlicher beim 12:0 gegen den SV Seligenporten am 30. Juni 2016.
In der Liga geht es am Samstag, 16. Oktober, ab 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück weiter. Mit den Ostwestfalen haben die Rot-Weissen noch eine Rechnung offen, denn in der letzten Saison reichte es in beiden Duellen mit dem Team von Trainer und Ex-Profi Daniel Brinkmann jeweils nur zu Unentschieden.
Morgen um 19.30 Uhr steht nun die Partie beim Bezirksligisten Sportfreunde Neuwerk an, die sich sehnlichst einen der "Großen" gewünscht hatten. Ex-RWEler Arie van Lent tat ihnen bei der Auslosung in der Sportschule Wedau nun den Gefallen. „Ich würde behaupten, dass das zumindest in meiner Vorstandszeit das größte Pflichtspiel ist“, gibt Roger Neumann, der seit 2005 im Vorstand ist und seit 2016 das Amt des 1. Vorsitzenden inne hat, zu Protokoll. Zu Vereinsjubiläen ist der Mönchengladbacher Vorortklub, der per Freilos die 2. Runde erreichte, für Freundschaftsspiele schon auf die große Borussia getroffen. Ein echtes Event, schließlich sind die meisten Spieler privat „Fohlen“-Fans.
In Essen hingegen wurde wohl erst einmal eine Suchmaschine angeschmissen, um überhaupt zu schauen, wo die Reise hingeht. „Wir wissen aktuell noch nicht viel über den Gegner, außer, dass es ein Mönchengladbacher Stadtteil-Verein ist und sie in der Bezirksliga spielen“, behauptete RWE-Vorstand Marcus Uhlig nach der Auslosung augenzwinkernd. Mittlerweile dürfte die Route aber nicht nur für den Mannschaftsbus-Fahrer bekannt sein! „Wir werden uns natürlich professionell auf dieses Spiel vorbereiten, um seriös eine Runde weiter zu kommen“, gibt der 50-Jährige vor.
Besondere Vorfreude wecken bei Neuwerk die Essener Fans und die 1.000 zu erwartenden Zuschauer, auch wenn die Organisation solcher Partien einen Mehraufwand gegenüber üblichen Ligaspielen bedeutet. Die Neuwerker verfügen zwar mit etwa 150 Zuschauern über einen recht hohen Schnitt in der Bezirksliga, dennoch fordert besonders die Trennung von Heim- und Gästefans heraus: „Ein zweiter Getränkestand und ein zweiter Imbisswagen müssen eingerichtet werden, um die Wege möglichst bequem zu machen“, erklärt Sportfreunde-Neuwerk-Vorstand Neumann, der nach der Ansetzung mit Stadt sowie Sicherheitsbehörden klären musste, ob die Austragung eines Heimspiels auf der eigenen Bezirkssportanlage überhaupt möglich sei.
So zufriedenstellend die Auslosung, so wenig Glück im Liga-Alltag: Auch wenn die Niederrheinpokal-Qualifikation für das nächste Jahr mit einem 4:1-Halbfinal-Sieg über den höherklassigen Landesligisten DJK/VfL Giesenkirchen schon geschafft ist, befindet sich die von Markus Lehnen trainierte Mannschaft aktuell auf dem elften Tabellenplatz und hinkt den eigenen Erwartungen hinterher. Englische Wochen in der Pokalsaison und Verletzungssorgen hindern die Ambitionen der Mönchengladbacher – mittelfristig möchte der Vorortklub, der 2019 den Sprung aus der A-Kreisliga machte, den Landesliga-Aufstieg schaffen.
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