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0 17.04.2024
Rot-Weiss Essen hält in der 3. Liga Anschluss an die Spitzenplätze. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski kam am 33. Spieltag im Traditionsduell bei Arminia Bielefeld nach einem Rückstand noch zu einem 1:1 (0:1) und blieb damit auch im vierten Ligaspiel in Serie ohne Niederlage (acht Punkte). Vor 23.748 Zuschauern auf der „Alm“, darunter etwa 3.100 mitgereiste RWE-Fans, gingen die Gastgeber vor der Pause durch einen Treffer von Leandro Putaro (32.) glücklich in Führung. In der zweiten Halbzeit gelang Cedric Harenbrock (61.) der Ausgleich für die Gäste, die in der Schlussphase dem Sieg näher waren als die abstiegsbedrohte Arminia. RWE-Trainer Dabrowski, der früher selbst für die Bielefelder am Ball war und 2002 mit der Arminia den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, meinte: „Für uns ist es ein gewonnener Auswärtspunkt. Hier einen Zähler mitzunehmen, ist nicht so einfach. Dafür ist die Qualität bei Arminia zu hoch. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften nicht viel zugelassen, beim Gegentor haben wir aber nicht gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, nicht das 0:2 zu kassieren. Nach dem 1:1 waren wir aber voll da und hatten noch einige Chancen. Unter dem Strich ist das Ergebnis nicht unverdient.“ Marvin Obuz, der wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste, erklärte: „In der ersten Halbzeit war Arminia Bielefeld griffiger, wir waren nicht mutig genug. Nachher wollten wir unbedingt gewinnen. Auch ich hatte zwei gute Möglichkeiten, um zu treffen. Sehr schade, dass es nicht geklappt hat.“
Im Vergleich zum 4:1-Derbysieg gegen den MSV Duisburg setzte Christoph Dabrowski auf eine unveränderte Startformation. Das bedeutete: Obwohl Andreas Wiegel nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigt war, lief Nils Kaiser nach seiner guten Leistung gegen die „Zebras“ erneut auf der rechten Abwehrseite auf.
Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte damit wieder eine Viererkette mit Nils Kaiser, den beiden Innenverteidigern José-Enrique Rios Alonso und Felix Götze sowie Lucas Brumme auf der linken Außenbahn. In der Mittelfeldzentrale zogen Vinko Sapina und Torben Müsel die Fäden. Hinter Mittelstürmer Moussa Doumbouya bildeten wie gewohnt Topscorer Marvin Obuz, Cedric Harenbrock und Isaiah Young die offensive Dreierreihe.
Ebenso wie Andreas Wiegel gehörte auch der zuletzt rotgesperrte Ron Berlinski erstmals wieder zum Essener Spieltag-Kader. Dagegen mussten Ekin Celebi (Reha nach Schulterverletzung) und Eric Voufack (Teiltraining nach Syndesmosebandanriss) weiterhin verletzungsbedingt passen.
Die Hausherren liefen in schwarz-weißen Sondertrikots auf und beteiligten sich damit aktiv an den Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus. Der Klub erinnerte in diesem Zusammenhang an seinen ehemaligen jüdischen Präsidenten Julius Hesse, der vor 80 Jahren im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet wurde.
Nach einer recht verhaltenen Anfangsphase ohne viele Torraumszenen setzten die Rot-Weissen das erste Ausrufezeichen. Nach einem Doppelpass mit Nils Kaiser brach Marvin Obuz auf der rechten Seite durch und passte den Ball scharf nach innen. Cedric Harenbrock kam jedoch gegen den früheren RWE-Torhüter Jonas Kersken einen Schritt zu spät.
Nachdem Jakob Golz einen ersten Distanzschuss von Leandro Putaro abwehren konnte, erhöhte RWE den Druck und setzte der Arminia noch stärker zu. Eine Direktabnahme von Marvin Obuz nach einer hohen Flanke von Lucas Brumme wurde zwar von der Bielefelder Abwehr geblockt. Nils Kaiser setzte jedoch entschlossen nach, dribbelte bis zur Strafraumgrenze und zog dann mit seinem schwächeren linken Fuß ab. Dadurch flog der Ball deutlich über den Arminia-Kasten. Die bis dahin beste Möglichkeit hatte Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso nach einer hohen Freistoßflanke von Cedric Harenbrock. Arminia-Torwart Jonas Kersken, der sich zunächst verschätzt hatte, konnte froh sein, dass er angeschossen wurde.
Praktisch aus dem Nichts gingen dann aber die Hausherren mit ihrer ersten klaren Torchance in Führung. Monju Momuluh erlief auf der linken Angriffsseite einen langen Ball von Louis Oppie und brachte den Ball nach innen, Nils Kaiser war zu weit weg, um noch eingreifen zu können. Leandro Putaro nahm die Hereingabe direkt und hatte dabei noch Glück, dass sein Abschluss von Lucas Brumme noch leicht abgefälscht wurde. Dadurch hatte Jakob Golz keine Chance, das 0:1 (32.) aus Essener Sicht zu verhindern.
Die Rot-Weissen bemühten sich, so schnell wie möglich zu kontern, und suchten weiter den Weg nach vorne. Hochkarätige Tormöglichkeiten sprangen dabei allerdings nicht heraus, so dass es mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen ging.
In der zweiten Halbzeit ging es zunächst ohne Änderungen weiter. Die ersten Offensivaktionen verzeichneten diesmal die Bielefelder. Ein Schuss von Leandro Putaro traf José-Enrique Rios Alonso am Kopf, nach der folgenden Ecke flog ein Kopfball knapp am Essener Kasten vorbei. Gleiches galt auch für einen Abschluss des aufgerückten Leon Schneider aus ganz kurzer Entfernung. Zuvor ertönte aber auch ein Pfiff des Schiedsrichters.
Duplizität der Ereignisse: Genau wie die Arminia in der ersten Hälfte schlugen diesmal die Rot-Weissen mit ihrer ersten Tormöglichkeit zu. Nils Kaiser fand im Bielefelder Strafraum mit einer geschickten Verlagerung Cedric Harenbrock, der sofort in Richtung kurzes Eck abzog. Jonas Kersken bekam zwar noch eine Hand an den Ball, konnte aber nicht verhindern, dass die Kugel zum 1:1 (61.) über die Linie trudelte. Für Harenbrock war es das siebte Saisontor.
Und die Essener, bei denen Ron Berlinski für Mittelstürmer Moussa Doumbouya eingewechselt wurde, setzten konsequent nach. Gleich zweimal hatten die mitgereisten RWE-Fans den Torschrei auf den Lippen, als Topscorer Marvin Obuz in Aktion trat. Erst scheiterte der Flügelstürmer mit einem Distanzschuss an Jonas Kersken. Dann hatte er nach einem sehenswerten Solo an fünf Bielefelder Abwehrspielern vorbei aus etwa acht Metern das 2:1 auf dem Fuß. Mit einer Grätsche blockte jedoch Christopher Lannert den Schuss in letzter Sekunde noch ab und verhinderte so den wohl sicheren Rückstand.
Nach einem unglücklichen Kopfball-Zusammenprall mit seinem eingewechselten Einwechselspieler Nicklas Shipnoski musste Nils Kaiser behandelt und dann auch ausgewechselt werden. Für ihn rückte Andreas Wiegel auf die rechte Abwehrseite. Außerdem kam Thomas Eisfeld, der seinen Vertrag an der Hafenstraße erst vor wenigen Tagen verlängert hatte, für Torben Müsel ins Spiel.
Auch in dieser Phase war RWE dem Siegtreffer wesentlich näher als die Arminia. So hatten Isaiah Young nach einem Musterpass von Kapitän Vinko Sapina sowie Lucas Brumme und auch Ron Berlinski gute Möglichkeiten, konnten den Ball aber nicht mehr im Bielefelder Kasten unterbringen. Am Ende blieb es beim Unentschieden. Bitter für RWE: In der Schlussphase musste Marvin Obuz wegen einer Oberschenkelverletzung das Feld verlassen. Für ihn kam Sascha Voelcke. Außerdem sah Lucas Brumme wegen eines taktischen Fouls seine fünfte Gelbe Karte und muss deshalb einmal aussetzen.
Nach der Englischen Woche mit den Traditionsduellen gegen Duisburg und Bielefeld sowie dem Einzug in das Endspiel um den Niederrheinpokal (3:1 gegen Ratingen 04/19) geht es für Rot-Weiss Essen in der Liga mit zwei weiteren Auswärtspartien weiter.
Erneut sonntags ist das Team von Trainer Christoph Dabrowski beim SV Waldhof Mannheim (21. April, 13.30 Uhr) zu Gast, ehe das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken am Mittwoch, 24. April, ab 19.00 Uhr im Ludwigspark nachgeholt wird. Vor eigenem Publikum steht dann am Sonntag, 28. April, ab 13.30 Uhr das Duell mit dem FC Ingolstadt 04 an.
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