RVR: Zwei Millionen Euro für Wiederaufforstung

0 25.09.2019

ESSEN (idr). Japanische Lärche, nordamerikanische Roteiche, Küstentanne und Douglasie – mit diesen Baumarten will der Regionalverband Ruhr (RVR) seine Wälder in den kommenden Jahren klimafreundlich umbauen und resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge machen. Der RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün will künftig Baumarten pflanzen, denen höhere Temperaturen und weniger Regen nicht viel anhaben können und die sich eher den neuen Bedingungen anpassen. Insgesamt bis zu 500.000 Bäume sind auf den freiwerdenden Flächen geplant. In vielen Fällen muss jedoch erst das tote Schadholz abtransportiert werden. Für das Aufräumen und Aufforsten veranschlagt RVR Ruhr Grün rund zwei Millionen Euro. Gleichzeitig fallen aufgrund des Überangebots die Holzpreise, insbesondere für Fichtenholz. Gerade einmal 35 Euro gibt es derzeit für den Festmeter Fichtenstammholz, vor zwei Jahren waren es noch 90 bis 110 Euro.

Jetzt setzt der RVR auf die Unterstützung des Bundes. Das machte der Verband anlässlich des „Waldgipfels“ der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft am 25. September deutlich. „Mit den Waldgebieten schaffen wir nicht nur Erholungs- und Freizeiträume für die Menschen im Ruhrgebiet und fördern die Artenvielfalt“ erklärte Nina Frense, Beigeordnete für den Bereich Umwelt beim RVR. „Die Freiraumkorridore sind zudem riesige Speicher für Kohlendioxid und damit der beste Klimaschutzbeitrag. Diese Klimaschutzleistung sollte auch belohnt werden. Bei der Wiederaufforstung und der Pflege der Jungbäume sind wir auf die finanzielle Unterstützung des Bundes angewiesen. Unsere Erwartungen an das Klimaschutzprogramm 2030 sind daher hoch.“

Heiße Sommer und wenig Niederschlag setzen dem Wald deutschlandweit enorm zu. Auch in der Metropole Ruhr leiden viele der heimischen Baumarten unter Dürre, Schädlingen und Stürmen und sterben ab. Auf den rund 18.000 Hektar Frei- und Waldflächen des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sind dadurch vor allem Fichten und Buchen massiv geschädigt. Mit dieser Flächengröße ist der RVR einer der größten kommunalen Waldbesitzer in Deutschland. Waldgebiete wie die Haard und die Hohe Mark im Kreis Recklinghausen, die Kirchheller Heide in Bottrop, die Üfter Mark im Kreis Wesel und der Emscherbruch in Gelsenkirchen werden von RVR Ruhr Grün gepflegt und nachhaltig bewirtschaftet. Ziel sei es, für kommende Generationen standortgerechte, stabile, möglichst strukturreiche Wälder zu schaffen, die sich den Klimaänderungen anpassen können, so der RVR.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 6 und 2?