Radweg endet an viel befahrener Kreuzung

SPD Bochold sieht Nachholbedarf in der lokalen Fahrradinfrastruktur

0 15.06.2020

BORBECK/BOCHOLD. Die Essener Kommunalpolitik hat in den vergangenen Wochen das Rad für sich entdeckt. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) ließ sich am 3. Juni anlässlich des europäischen Tages des Fahrrads auf einem Pedelec ablichten. Motiviert durch die Initiative des RadEntscheids wurde zuletzt im Stadtrat die erste Protected Bike Lane auf der Schützenbahn beschlossen.

"Mit dem Blick auf Bochold und den Großraum Borbeck fällt jedoch auf, dass die Fahrradinfrastruktur hier nur rudimentär ausgeprägt und völlig unzureichend ist!Q, sagt die SPD Bochold.  „Fahrradbeschilderungen, die ins Nichts führen oder gar auf eine viel befahrene Hauptverkehrsstraße, Radwege, die nach einer Verkehrskreuzung abrupt enden, sowie nicht mehr zeitgemäße Stellmöglichkeiten für teure E-Bikes sind nur wenige Punkte der langen Mängelliste der Bocholder Fahrradverkehrsführung“, konstatiert der Vorsitzende des Bocholder Ortsvereins, Norman Einig.

Möchte ein Radfahrer beispielsweise am Wolfsbankring Einkäufe erledigen, findet dieser weder auf der Bocholder-, Borbecker- noch auf der Otto-Brenner-Straße einen eingezeichneten Radweg vor. Möglichkeiten, das Rad vor einem Geschäft abzustellen und abzuschließen sind nur vereinzelt vorhanden. Zudem sind die Möglichkeiten des Abstellens und Abschließens zumeist auf das Vorder- oder Hinterrad beschränkt. Dies ist bei der Vielzahl heutiger Fahrradtypen nicht mehr zeitgemäß und bei E-Bikes im Wert von 2000 Euro auch nicht mehr sicher. „Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad ist in Bochold momentan nicht sehr reizvoll, sieht man von gelegentlichen Freizeittouren über bestimmte Streckenabschnitte ab“, fasst Kevin Kerber, der Bochold in der Bezirksvertretung repräsentiert, die gegenwärtige Situation zusammen.

Die SPD Bochold sieht hier Nachholbedarf und setzt sich für eine flächendeckende und integrierte Fahrradinfrastruktur im Bezirk ein. Hierzu zählt eine stringente Beschilderung der Radwege, welche dann durchgängig bis zum Ziel führen. „Außerdem arbeiten wir daran, dass der Einzelhandel an das Fahrradnetz angeschlossen wird“, so Kerber. Der Einkauf soll zudem durch gut ausgebaute Stellmöglichkeiten sowie kostenlose Leihangebote, wie etwa dem Lastenrad Essen, erleichtert werden. Einig setzt zukünftig vor allem auf die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Stadtteilen: „Gemeinsam wollen wir das Radfahren im Großraum Borbeck zu einer echten Alternative aufbauen“

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