Radschnellweg Ruhr: RS1 Brücke eröffnet

0 11.06.2021

BORBECK. Mit einigem Andrang ist die RS 1-Brücke über den Berthold-Beitz Boulevard am gestrigen Donnerstag eröffnet worden. Der offizielle Akt startete um 14 Uhr mit geladenen Gästen auf der Brückenmitte, berichtete Walter Frosch am Abend mit einigen Bildern. Zu beiden Seiten des 82 Meter langen neuen Bauwerks warteten jeweils mehr als rund 30 Personen – einige nicht wenig ungeduldig. Doch anders als zunächst kolportiert, wurde das Publikum nicht erst gegen 16-17 Uhr zugelassen: Um 14.30 Uhr konnten die ersten Fahrradfahrer und Fußgänger die Brücke endlich benutzen. Sie ist die längste Fuß- und Radwegbrücke in Nordrhein-Westfalen, die ohne Stützpfeiler auskommt.

Freigabe für Lückenschluss

Mit ihrer Freigabe wird eine kleine, aber wichtige Lücke im Radschnellweg Ruhr (RS1) zwischen dem Krupp-Park und der Universität Essen auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn geschlossen. Der RS1 ist nun von der Universität Essen bis zur Hochschule Ruhr-West in Mülheim auf einer Länge von gut zwölf Kilometern kreuzungsfrei befahrbar. Was für die vielen erschienenen Interessierten nicht gut sichtbar und hörbar war: Verkehrsminister Hendrik Wüst eröffnete die Strecke über den Boulevard gemeinsam mit der Regionaldirektorin des Regionalverbands Ruhr (RVR), Karola Geiß-Netthöfel, und Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Das Land hat 80 Prozent der Planungs- und Baukosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP) übernommen, das je zur Hälfte aus Bundes- und Landesmittel finanziert wird. „Die Landesregierung stärkt das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel für eine bessere, sichere und saubere Mobilität“, erklärte Minister Wüst. „Dank E-Bikes und Pedelecs wird das Fahrrad auch zu einem Verkehrsmittel für Pendler, weil auch längere Strecken bequem zurückgelegt werden können. Dazu braucht es eine bessere Infrastruktur.“

Brücken im Ruhrgebiet schlagen

Der Regionalverband Ruhr steuert Eigenmittel in Höhe von 600.000 Euro bei. RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel freute sich über das „moderne, künstlerisch inszenierte Bauwerk“: „Es ist ein Aushängeschild für das regional-touristische Konzept der Metropole Ruhr. Gleichzeitig stärkt es als wichtiger Baustein des Radschnellwegs Ruhr den Alltagsradverkehr in unserer Region. Auch künftig werden wir Brücken für die Menschen im Ruhrgebiet schlagen, in dem wir die umweltfreundliche Mobilität weiter ausbauen und damit die Lebensqualität entscheidend verbessern.“

s. auch Bild oben: RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel begrüßt die Gäste bei der Eröffnung der RS1-Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen - darunter Thomas Kufen, Oberbürgermeister Stadt Essen (2.v.l.) und Hendrik Wüst, NRW-Verkehrsminister (3.v.l.). © RVR/Wiciok

Arbeit und Urlaub im Revier

Für Oberbürgermeister Thomas Kufen „ein guter Schritt in die richtige Richtung“. Die neue Brücke ergänze das Engagement, das Rad- und Fußwegenetz in Essen auszuweiten: „Rad- und Fußgängerwege wie die Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard ermöglichen nicht nur Fahrten von A nach B. Sie verbessern den Weg zur Arbeit, steigern den Freizeitwert, die touristische Anziehungskraft und die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt.“ Dies unterstrich auch Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart in einem Statement: „Das Ruhrgebiet verbindet mit seinem dichten und mehr als 1.200 Kilometern langen Radwegenetz viele Industriedenkmäler und Besucherhighlights und schafft damit ideale Voraussetzungen für Aktivurlauber. Dafür wurde es vom ADFC als erste urbane RadReiseRegion Deutschlands zertifiziert. Die neue Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard trägt als elementarer Lückenschluss auf einer der wichtigsten ehemaligen Bahntrassen durch das westliche Ruhrgebiet dazu bei, den Radtourismus noch attraktiver zu machen.“

Die neue Stahlbrücke ist verschleißfrei gebaut und kann auf mehr als sechs Metern Breite genutzt werden. Sie kommt ohne Mittelstütze aus, damit der vorhandene Mittelstreifen künftig auch als Straßenbahntrasse dienen kann. Die Brücke ist als Verbundkonstruktion mit Stahlbetonwiderlagern und Stahlverbundfertigteilen besonders wartungsarm. Über 1.500 Kubikmeter Beton, rund 280 Tonnen Stahl und 2.700 Kopfbolzendübel wurden eingebaut. Anerkannte Graffiti-Künstler haben das Bauwerk mit naturnahen Motiven und Farben in Szene gesetzt.

Radschnellweg Ruhr (RS1): Der Radschnellweg 1 des Landes NRW wird die Städte Moers, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna, Kamen, Bergkamen und Hamm mit einer Gesamtlänge von 114 Kilometern verbinden. Besonders Berufspendler sollen von der gut ausgebauten Trasse quer durch das Ruhrgebiet profitieren können.

Viele Interessierte waren gekommen, um die neue Strecke möglichst schnell benutzen zu können. Walter Frosch war für borbeck.de dabei und hielt es im Bild fest.

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