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0 08.11.2021
ESSEN. Heute Vormittag stellte Polizeipräsident Frank Richter die Neuauflage des erstmals 1990 veröffentlichten Buches "Himmlers grüne Helfer: die Schutz- und Ordnungspolizei im Dritten Reich" bei einem Termin im Polizeipräsidium vor. Als historisch interessiertem Polizeichef war es Frank Richter ein Anliegen, sich mit dem Verhalten der Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
In seiner Zeit als Gewerkschaftler hatte Richter bereits früh Kontakt zum Autor Heiner Lichtenstein, der 1990 das Buch "Himmlers grüne Helfer: die Schutz- und Ordnungspolizei im Dritten Reich" veröffentlicht hatte und mittlerweile verstorben ist.
Im Herbst 2019 entschied sich Frank Richter daher, in Zusammenarbeit mit dem Historiker Tim Richter das mittlerweile über 30 Jahre alte Buch, ergänzt um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, zu überarbeiten und zu veröffentlichen.
Heute nun, am 8. November, einen Tag vor den Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht, übergab Polizeipräsident Frank Richter das erste frisch gedruckte Buch dem Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen, stellvertretend für die gesamte Stadtgesellschaft im Polizeipräsidium.
Weitere Exemplare überreichte Frank Richter an Herrn Chemsuraschwili von der jüdischen Kultusgemeinde Essen sowie an Frau Ketzer von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Ein weiteres Exemplar wird dem Sohn des Autors, Peter Lichtenstein, übergeben.
"Die Schutz- und Ordnungspolizei war an vielen schrecklichen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus aktiv beteiligt. In der geschichtlichen Aufarbeitung ist die Rolle der Polizei jedoch nur nachrangig betrachtet worden", erklärte der Polizeipräsident Frank Richter seine Intention. "Mir persönlich ist es aber wichtig, gerade meinen jungen Kolleginnen und Kollegen die dunkle Geschichte der Polizei aufzuzeigen. Das kollektive, befehlsgehorsame Handeln der Schutz- und Ordnungspolizei darf nicht vergessen, geschweige denn verharmlost werden. Dass dies wichtig ist, haben die Vorkommnisse im September 2020 gezeigt, als die privaten Chatgruppen in Mülheim entdeckt wurden", fügte der Behördenleiter hinzu.
500 Exemplare des Buches wurden gedruckt, werden aber nicht verkauft. Sie sollen zunächst polizeilichen Bildungseinrichtungen sowie städtischen und kirchlichen Bildungsinstitutionen (Stadtbüchereien, Bildungsstätten) kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
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