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0 05.03.2024
Im Fußball gibt es schlechte Tage. Und nach Fußball-Lehrbuch machst du maximal einmal in der Kariere so einen Nachmittag durch, wie der KFC Uerdingen am 9. Oktober 2021 gegen Rot-Weiss Essen. 0:11 kam der Traditionsklub unter die Räder – Regionalliga-West-Rekord! Aus dem damaligen Kader bleiben heute nur sechs Rot-Weisse und zwei Krefelder. Und mittlerweile trennen die Teams zwei Ligen: RWE etablierte sich in Liga drei, der KFC kämpft um den Aufstieg aus der fünfthöchsten Spielklasse. Im Niederrheinpokal-Viertelfinale gibt es Mittwochabend (19 Uhr) ein Wiedersehen.
Noch ist die Weste weiß! Weder gegen den SuS Dinslaken (6:0), noch beim SC St. Tönis (5:0) oder dem SV Straelen (4:0) nahm Rot-Weiss Essen auf dem bisherigen Niederrheinpokal-Weg einen Gegentreffer hin. Zu Gast bei den unterklassigen Vereinen strich der von Christoph Dabrowski trainierte Titelverteidiger und Wettbewerbs-Rekordsieger (10) jeweils souveräne Erfolge ein. Neun Spiele in Folge ist Rot-Weiss im Wettbewerb so saisonübergreifend ungeschlagen.
Kein Anlass zur Überheblichkeit, meint RWE-Keeper Felix Wienand. „Wir müssen uns auf einen ekligen Fight einstellen“, sagt der 21-Jährige, der bislang in jedem Niederrheinpokalspiel zwischen den Pfosten stand. „Für den klassentieferen Gegner sind solche Ausgangssituationen das Spiel des Jahres.“
Ron Berlinski könnte trotz Rotsperre in der 3. Liga zum Einsatz kommen. Ob er oder Rot-Weiss Essens Niederrheinpokal-Top-Torjäger Leonardo Vonic (vier Treffer) gegen den KFC Uerdingen die gegnerische Defensive herausfordert, darf Coach Dabrowski entsprechend frei entscheiden.
Den Abstieg konnte Uerdingen nach der Rekordniederlage 2021/22 nicht verhindern. Immerhin schaffte der zwischenzeitlich abgeschlagene KFC in der Abschlusstabelle den Sprung vom letzten Platz. Anteil daran trug Levan Kenia. Der 33-jährige Georgier, einst DFB-Pokalsieger mit dem blau-weißen Essener Nachbarn, wechselte im Dezember 2021 an die Grotenburg und steuerte in derselben Saison fünf Vorlagen bei. Erst vor einer Woche beendete Kenia seine aktive Spielerlaufbahn – und das aus gutem Grund.
An der Seitenlinie beerbt der Ex-Profi (Stationen u.a. in Georgien, der Ukraine und Deutschland) gemeinsam mit Johannes Dahms (35) interimsweise Marcus John. Grund für die Entlassung des Trainers und Sportdirektors in Personaleinheit: die „fehlende sportliche Entwicklung“.
Dabei darf sich der KFC Aufstiegshoffnungen machen. Zwar liegen die Krefelder in der Oberliga-Tabelle elf Punkte hinter den Sportfreunden Baumberg. Ob der Tabellenführer die Regionalliga-Lizenz beantragt, steht aber noch in den Sternen. So ergäbe sich ein enges Kopf-an-Kopf-Aufstiegsrennen zwischen Ratingen 04/19, Uerdingen und einer Verfolgergruppe aus vier Klubs – darunter auch die RWE-Stadtnachbarn ETB und Schonnebeck.
Bevor sich Kenia wieder auf die Aufstiegsmission konzentriert, wartet jetzt ein „Bonusspiel“. Neben Grefrath (5:0) und dem TVD Velbert (3:0) besiegte Uerdingen auf dem bisherigen Pokalweg schon RWE-Ligakonkurrent Duisburg 1:0. Doch: „Essen ist ein anderes Kaliber“, ist sich der Uerdingen-Coach sicher. „Trotzdem müssen wir versuchen, Chancen zu kreieren.“
Bislang klappte das im Niederrheinpokal gut: Bei neun erzielten Treffern musste das Team mit West-Regionalliga-Routiniers wie Robin Udegbe (32, 244 Spiele in der RL West), Maik Odenthal (31, 200) oder Pascale Talarski (30, 154) noch kein einziges Gegentor hinnehmen.
Wer gewinnt, trifft zwischen dem 2. und 4. April im Halbfinale auf Ratingen. Der Oberligist besiegte schon im Dezember die höherklassige SSVg Velbert 2:1.
Für Rot-Weiss Essen würde ein Weiterkommen die elfte Halbfinal-Teilnahme in Folge bedeuten. Der KFC stand zuletzt 2019 in der Runde der letzten Vier. Uerdingen gewann damals nicht nur 2:0 bei RWE an der Hafenstraße, sondern kurze Zeit später auch zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Niederrheinpokal.
Im Finalspiel, angesetzt für den 25. Mai, wartet entweder Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen oder Oberligist Baumberg.
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