Vincenz schließt - Philippusstift: Viele Fragen offen

Stellungnahme von Oberbürgermeister Thomas Kufen zum Vorgehen der Contilia

0 14.11.2020

BORBECK/ALTENESSEN/STOPPENBERG. Noch bevor für das Borbecker Philippusstift der Öffentlichkeit ein Erneuerungskonzept vorgestellt wurde, aus dem hervorgeht, wie künftig Patienten aus dem gesamten Essener Norden dort räumlich und medizinisch und pflegerisch adäquat versorgt werden können, hat Contilia angekündigt zum Jahresende auch das St. Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg zu schließen. Das bedeutet, dass Fachabteilungen aus Stoppenberg ins Philippusstift überführt werden. Im Essener Norden gibt es dann - neben dem Haus Berge - statt der drei Krankenhäuser nur noch das Philippusstift.

Dazu hat das Presseamt folgende Stellungnahme von Oberbürgermeister Thomas Kufen veröffentlicht:

"Durch das Vorgehen der Contilia hat sich bereits abgezeichnet, dass der Standort des St. Vincenz in Stoppenberg ebenfalls zum Jahresende schließen würde. Ausdrücklicher Wunsch der Stadt war es, das Krankenhaus auch über den Jahreswechsel für die gesundheitliche Versorgung im Essener Norden geöffnet zu halten", so das Stadtoberhaupt. "Insbesondere weil die Rettungswache der Feuerwehr derzeit noch an das St. Vincenz gebunden ist, wäre der Weiterbetrieb des Krankenhauses wünschenswert gewesen. Trotz der angekündigten Pläne der Contilia, grundsätzlich den Gesundheitsstandort in Altenessen nach der Schließung des Marienhospitals weiterentwickeln zu wollen, bleibt die große Kritik, dass Fakten geschaffen werden, bevor es einen adäquaten Ersatz für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Bis die jüngst vorgestellten Pläne der Contilia umgesetzt werden können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Wir stellen gemeinsam mit der Feuerwehr sicher, dass die Rettungswache am St. Vincenz bis zur Fertigstellung eines möglichen neuen Standortes erhalten bleibt. Es bleibt bei der Bereitschaft der Stadt, den Standort Stoppenberg für eine städtebauliche Entwicklung zu übernehmen und in Altenessen mit weiteren Akteuren stationäre und ambulante Angebote zum Beispiel mit einer Fachklinik oder einem Musterkrankenhaus für Digitalisierung und Ambulantisierung zu realisieren. Diesen angeschobenen Prozess treibe ich mit Hochdruck voran, um eine konkrete Verbesserung für den Gesundheitsstandort im Essener Norden zu erreichen. Es gibt viele positive Signale, uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen. In den nächsten Tagen stehen dazu weitere Gespräche mit den Kostenträgern an."

Offene Fragen

Aufmerksamkeit hatte in der vergangenen Woche ein Beitrag von Wolfgang Kintscher in der Tageszeitung erregt, in dem Pläne für das Philippusstift veröffentlicht wurden, aus denen hervorgeht, dass die Psychiatrie aus dem Philippusstift ins Marienhospital umziehen soll, um Platz zu schaffen, für einen Erweiterungsneubau auf dem Gelände des Philippusstifts. Würden diese Pläne ausgeführt, zerschlüge man die über Jahrezehnte gewachsene Infrastruktur (Tagesklinik, Stützpunkt) für die betroffenen Patienten.

Und: Die Notaufnahme ist über den engen Weidkamp erschlossen. Wie will man eine steigende Anzahl von Notaufnahmen dort verkehrlich händeln? S.H.

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