Oliver Kern: Fachmedizinischer Kahlschlag im Norden ist nicht hinnehmbar

Uniklinik könne Verlust allein nicht ausgleichen

0 29.06.2020

ESSEN. „Nach dem Schock folgt das Desaster", sagt Oliver Kern, OB-Kandidat der SPD Essen: . Wie aus Kreisen der Contilia zu vernehmen ist, sollen zahlreiche fachmedizinische Abteilungen nicht überführt oder umgewandelt, sondern ersatzlos gestrichen werden. Diese Pläne würden den Gesundheits-Kahlschlag im Essener Norden endgültig besiegeln. Die damit verbundene Halbierung der Krankenhausbetten im Norden lehne ich entschieden ab. Dass die medizinische Versorgung von über 110.000 Essenerinnen und Essenern derart fahrlässig und abrupt aufs Spiel gesetzt wird, macht mich fassungslos.“

Ein solches Zusammenstreichen der Krankenversorgung – insbesondere im Notfallbereich – sei nicht hinnehmbar und müsse unbedingt verhindert werden, so Kern weiter. „Gerade in der Urologie besteht ein Großteil der Aufnahmen aus akuten Notfällen. Als Reaktion darauf wurde vor Jahren am Marienhospital ein Nierenstein-Zentrum gegründet, das einen sehr guten Ruf genießt und nun einfach wegfallen soll. Obendrein gibt es nach den Plänen der Contilia bald keinerlei Geburtsmöglichkeiten im Essener Norden mehr. Ein fatales Signal an alle hier lebenden Menschen.“

Diese mehr als düsteren Aussichten dürfen laut Kern nicht zur traurigen Realität nördlich der A40 werden: „Es muss ein klares Konzept zur Sicherung einer exzellenten Gesundheitsversorgung im Essener Norden her. Für mich ist das weiterhin ein zentraler Neubau im Norden, wie ihn die Contilia einst versprochen hat. Durch das jetzige Vorgehen nach dem Motto „erstmal Schließen, dann überlegen“ droht den Bezirken V und VI ein substanzieller Verlust von medizinischer Grundversorgung. Es ist gut, dass die Uniklinik als Partner bereitsteht, doch sie allein wird diesen Verlust nicht ausgleichen können. Die Contilia hat alle Versprechungen der Vergangenheit – für die zahlreiche Verantwortliche aus Politik und Verwaltung instrumentalisiert wurden – gebrochen. Sie täte nun gut daran, ihre gesamten Planungen zügig transparent zu machen, um ein planvolles Handeln zu ermöglichen. Mit dem Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser wird zum wiederholten Male in unerhörter Weise gespielt. Ihnen gilt unsere ungeteilte Solidarität. Wir werden an ihrer Seite für den Erhalt Ihrer Arbeitsplätze und für die Sicherung der Gesundheitsversorgung für alle Menschen im Essener Norden kämpfen.“

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