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0 17.04.2021
Anneken
As Anneken ganz achter Oom
Als unser Anneken einmal völlig außer Atem
ut’e Schole kom,
aus der Schule kam,
met väsette Klöe
mit verschmutzen Kleidern
on so Oogen,
und so komischen Augen,
on dä Moder frogen,
fragte die Mutter,
wat do wöe:
was da denn los sei.
"Moder“, sagg öt, „dä Kenner saggen,
„Mutter“, sagte Anneken, „die Kinder haben gesagt,
bi dä Pappeln,
bei den Pappeln,
wo’t Becksken sprengt on’t Gräßken spruußt,
Da wo der Bach fließt und die Gräser sprießen
- wat se ick gesuust -
-was bin ich gerannt-
Wat Geeles! Moder, Moder, ät krabbeln,
Da war was Gelbes! Mutter, Mutter! Es krabbelte.
so krabbeln ’t on wo am lachen,
So richtig war es am Krabbeln und lachte dabei.
on’t es würklich woe,
Es stimmt,
wat dä Kenner saggen:
was die Kinder gesagt haben:
"Dä Botterbläumkes send doe!“
„Die Butterblumen sind da!“
*Oom = Atem; *met väsette Klöe = sich verfärben; wat do woe = was da los sei
Das Gedicht "Anneken" von Hermann Hagedorn wurde im März 1952 auf der Titelseite der Borbecker Nachrichten abgedruckt. Auch im Gedichtband "Hatte on Heeme" (Herz und Heimat) ist es zu finden. Das Bild rechts zeigt Hermann Hagedorn in seinem Garten in Fretter mit Fridolin.
In diesem Jahr stellt borbeck.de in loser Folge die schönsten Gedichte des Dellwiger Heimatdichters, der 1951 auf so tragische Weise ums Leben gekommen ist, vor - ins Hochdeutsche übertragen von Franz Josef Gründges.
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