Nikolaus Groß-Stiftung Essen gegründet

Neue Stiftung für den Essener Nordwesten

0 28.02.2020

Mit einer rechtlich eigenständigen Stiftung kirchlichen Rechts wollen die Nikolaus Groß Altenwohn- und Pflegeheime GmbH (NG GmbH) und die Kath. Alten- und Pflegeheime Essen mGmbH (KAuPE) ihre Arbeit langfristig sichern. Beide Gesellschaften gingen Ende des Jahres 2019 in die Trägerschaft der neu gegründeten „Nikolaus Groß-Stiftung Essen“ (NGSE), die heute der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Bild oben: Die Nikolaus Groß Stiftung Essen, die 700 pflegebedürftige Menschen in den nordwestlichen Stadtteilen betreut und versorgt, wurde am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt: (v.l.) Wilhelm Herrmanny (St. Dionysius), Dompropst Thomas Zander (St. Johann-Baptist), Pfarrer Ludger Blasius (St. Antonius), Thomas Groß (Enkelsohn des seliggesprochenen Nikolaus Groß), Alfons Donat (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Prof. Dr. Werner Havers (Mitglied des Kuratoriums), Georg Gal (Stiftungsvorstand)  und Heinrich Hüskes, stellv. Vorsitzender des Kuratoriums.

Sechs Häuser im Nordwesten

Mit einem Jahresumsatz von 30 Mio. Euro und einer Bilanzsumme von knapp 80 Mio. Euro ist die NGSE einer der großen Anbieter im Bereich der stationären Versorgung Pflegebedürftiger in Essen. Zu ihr gehören sechs Pflege- und Wohneinrichtungen, die sich ursprünglich in Trägerschaft katholischer Kirchengemeinden befanden: Papst Leo-Haus (Frintrop), das Bertha Krupp-Haus (Bedingrade), St. Maria Immaculata (Borbeck), das Albert Schmidt-Haus (Vogelheim), Haus St. Monika (Altenessen) und St. Anna (Altendorf). Die Stifter sind die Katholischen Kirchengemeinden St. Johann Baptist in Altenessen, St. Dionysius in Borbeck, St. Antonius in Frohnhausen und St. Josef in Frintrop - sie überschrieben 450.000 Euro an das Stiftungskapital. Die Organe der Stiftung bestehen aus Kuratorium, Aufsichtsrat und Stiftungsvorstand.

Pfarreien ermöglichten Zukunftsperspektiven

Beteiligt an der Gründung der NSGE waren die Vertreter der Kirchengemeinden, der beiden Gesellschaften und des Bistums Essen: „Wir freuen uns sehr, dass die Kirchengemeinden als Stifter nicht nur fortschrittlich gedacht, sondern gleichzeitig Zukunftsperspektiven für die sechs Einrichtungen geschaffen haben“, so Stiftungsvorstand Georg Gal. Alfons Donat unterstrich als Vorsitzender des Aufsichtsrates, die Einrichtungen seien für die Versorgung des Essener Nordwestens von grundlegender Bedeutung, und bedankte sich ausdrücklich auch bei der Katholischen Pflegehilfe e.V.. Sie habe im Rahmen der Kooperation mit der Nikolaus Groß GmbH einen wesentlichen Beitrag zu einer erfolgreichen Geschäftsbesorgung für die KAuPE geleistet.

Neue Synergien für 700 Menschen

Ziel des Zusammenschlusses ist, die Versorgung und Seelsorge für rund 700 ältere Menschen in sechs nordwestlichen Stadtteilen langfristig zu gewährleisten, erklärte Georg Gal. „Mit der Stiftung und durch Zusammenfassung zweier Gesellschaften unterhalb dieser haben wir zukunftsfähige Strukturen geschaffen. Dadurch wird eine qualitativ hochwertige Versorgung sichergestellt. Darüber hinaus wird eine Weiterentwicklung des neuen Gesamtunternehmens ermöglicht.“ So erreiche der größere Verbund der neu gebauten oder grundlegend renovierten Häuser nun mit einheitlicher Führung, professionelleren Strukturen, schnelleren und effektiveren Entscheidungswegen eine deutlich erhöhte Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzliche Synergieeffekte ergäben sich beim Einkauf, durch eine gemeinsame Essensversorgung und eine Energiegesellschaft.

Für die rund 700 Beschäftigten der sechs Einrichtungen ändere sich durch die Gründung der Stiftung nichts: „Alle Arbeitsverträge, inklusive einer attraktiven Altersvorsorge, bleiben unverändert“, so die neue Stiftung. Auch die Attraktivität für gute Arbeits-/Fach- und Führungskräfte werde deutlich erhöht, denn gerade den heiß umkämpften Fachkräften könnten nun auch einrichtungsübergreifend Karrierechancen und gute Verdienstmöglichkeiten angeboten werden. Noch im vergangenen Jahr waren die Einrichtungen der vormaligen Nikolaus Groß GmbH als „Attraktiver Arbeitgeber Pflege“ geprüft und das Haus St. Maria Immaculata mit dem entsprechenden Prädikat ausgezeichnet worden.

Christliches Profil soll geschärft werden

Unterschiedliche pflegerische Schwerpunkte in den einzelnen Häusern würden weiterentwickelt – etwa das Kneipp-Konzept in Haus St. Maria Immaculata, die geplante Zertifizierung nach Silviahemmet im Papst Leo Haus oder der Aufbau ambulanter Pflege im Quartier wie im Haus St. Anna. Erhalten bleibe aber das christliche Profil der von Kirchengemeinden und Orden ins Leben gerufenen Einrichtungen. Es soll wie die Seelsorge-Arbeit geschärft und noch intensiviert werden, erklärte Heinrich Hüskes, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums: „Schließlich ist das ein Wesensmerkmal unserer Arbeit, das uns von anderen Einrichtungen unterscheidet.“ Die Zusammenarbeit mit mehreren Orden - unter ihnen die Franziskanerinnen aus Borbeck – werde fortgesetzt.

Dass der spezielle Charakter der Häuser erhalten bleibt, soll auch der Namenspatron der Stiftung, der 1945 hingerichtete katholische Widerstandskämpfer Nikolaus Groß, unterstreichen: „Der 2001 selig-gesprochene Märtyrer hat sich zu seiner Zeit nicht nur für seinen Glauben, sondern zudem für die Verteidigung gesellschaftlicher Werte eingesetzt. Insofern ist seine Person auch gerade heute Beispiel, Mahnung und Ermutigung zugleich für uns“, betonte Thomas Groß, Enkelsohn von Nikolaus Groß. Er war bei der Vorstellung der neuen Stiftung heute dabei und zeigte sich sehr erfreut über den Stiftungsnamen.

Thomas Groß (r.), Enkelsohn des Namensgebers der Stiftung, überreicht Stiftungsvorstand Georg Gal ein Buch und eine Bronzeplakette, die an den 1945 hingerichteten katholischen Widerstandskämpfer erinnert.

 

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