Neue Saison, neues Glück

Teil 3 des RWE-Jahresrückblicks

0 05.01.2024

Neue Saison, neues Glück! In die Drittliga-Spielzeit 2023/24 startete Rot-Weiss Essen ordentlich – und das, obwohl einige herbe Dämpfer hätten zur Sommerdepression führen können. Der dritte Teil des Kalenderjahres-Rückblicks!

Zahlen – so das Haupt-Thema des Rot-Weissen Anfang Juli abseits des Fußballplatzes: 10.000-Mitglieder geknackt und Riesen-Ansturm auf letztendlich 11.037 verkaufte Dauerkartenplätze. Doch nicht alles auf dem rot-weissen Taschenrechner fühlte sich gut an: 3,6-Millionen-Jahresminus, die zwei Monate später Aufsichtsrats-Finanzexperte Hans-Henning Schäfer auf der „Kleinen JHV“ besser einordnete, beschäftigen die Verantwortlichen nach einer abgebrochenen Mitgliederversammlung.

Für wirklich spürbare Unruhe auf dem Platz sorgte das nicht. Die RWE-Zielsetzung der neuen Sportverantwortlichen Christian Flüthmann und Marcus Steegmann mit der neuen Rückendeckung von Essen-Globalplayer „ifm“ auf der Brust weiterhin: In Liga 3 etablieren! Dafür griff RWE im Juli gleich dreimal bei Talenten auf dem Transfermarkt zu: Köln-Youngster Marvin Obuz zur Leihe und Torgarant Leonardo Vonic aus Nürnberg. Dazu trug Lucas Brumme fortan rot-weisse Farben, dessen zunächst vermutete Knieprobleme sich als auskuriert herausstellten. Am Zusammenspiel schliffen auf und neben dem Platz neue und alte Gesichter in sechs Wesendorf-Trainingslagertagen.

Brachte was: Mit Ottensen (2:1) ­und Frintrop (6:0) rang RWE in der Vorbereitung zwei unterklassige Gegner nieder, nachdem bereits Gütersloh (3:1), ETB (5:2) und Bottrop (8:0) besiegt wurden. Gegen gleich- oder höherklassige Kontrahenten stockte es noch: 0:1 bei Zweitligist Braunschweig und Klassement-Konkurrent Verl.

August geprägt von einem Treffer, filmreifer als der Tatort

Mit zwei Niederlagen startete auch der August. Doch die gaben Hoffnung – und das muss besonders im emotionalen Essen schon etwas heißen. Bei der Drittliga-Saisoneröffnung und dem 1:2 gegen den Halleschen FC hatte RWE nach einer verpennten ersten Halbzeit die zweiten 45 Minuten „dominiert“, so Coach Christoph Dabrowski, sich „schlichtweg für den Aufwand nicht belohnt“. Im DFB-Pokal glich RWE gegen den haushohen Favoriten Hamburger SV gleich dreimal im heimischen Stadion an der Hafenstraße aus, verlor am Ende furios durch einen späten Benes-Treffer 3:4. Dabrowski: „Auf diese Leistung können wir stolz sein!“

Zwei Unentschieden (1:1 gegen Aue, 0:0 bei Viktoria Köln) brauchte es schließlich, um die Gefühle Ende August explodieren zu lassen: Ein Zusammenspiel mit Cedric Harenbrock nagelte Thomas Eisfeld in Minute 90+3 gegen Preußen Münster zum 1:0-Sieg in die Maschen. Ausgerechnet im Derby gegen die Adlerträger.

Dass dieser Sonntagabend mehr Blockbuster-Faktor als der Tatort parat hielt, hätte wohl jeder Essener unterschrieben – das muss bei der Ritus-artigen Krimi-Fanatik in Deutschland schon etwas heißen! Filmreif, allerdings Horror, die Geschichte mit dem Stadionrasen: Weil der nicht richtig anwuchs, war schon nach zwei Spielen ein Tausch notwendig. Kostspielig, doch unabdingbar! Und ohnehin eine Option, für die sich die Verantwortlichen schon im Juli hätten entscheiden müssen, wie Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig einordnete.

September: Anstehen für die Achterbahnfahrt zum Jahresende

Eingeweiht wurde der Rasen erst nach der Länderspielpause Mitte September gegen Herbstmeister Jahn Regensburg (0:0), stattdessen gewannen die Rot-Weissen ihren September-Auftakt in Freiburg. Torschütze Cedric Harenbrock befand, man habe beim 2:0-Sieg eine „brutale kämpferische Leistung gezeigt, die am Ende der Schlüssel zum Erfolg war.“

Der Schlüssel für vertriebliches Gelingen sollte derweil von September an Alexander Rang sein. Der 45-Jährige wird, so Aufsichtsratsvorsitzender Dr. André Helf, vor allem das Sponsoring „weiter ausbauen und professionalisieren.“

Wehrmutstropfen hielt der September derweil auch parat: Gegen Vincent Wagners, Ex-Trainer im FÖRDERWERK – das übrigens die Anfang August präsentierte Marke des Nachwuchsleistungszentrums –, Hoffenheimer unterlag man deutlich 1:5. Weitaus mehr trauerten die Rot-Weissen jedoch der 1:2-Pleite bei Südwest-Regionalliga-Aufsteiger SSV Ulm nach. Der Anfang einer wilden Achterbahnfahrt, die als sanfter Start mit dem Erreichen des Niederrheinpokal-Achtelfinals (5:0 gegen St. Tönis) gleich mal einen steilen Aufstieg mit dem Sieg gegen Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden ging, um dann schließlich im berauschenden Tempo eine beachtliche Schräge mit dickem Gefälle herunterzuknallen.

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