Neue Maria in der Leimgardts-Kapelle

0 06.07.2023

BORBECK. Wer aufmerksam durch Borbeck geht, wird sie vielleicht schon gesehen haben: Im Heiligenhäuschen an der Kreuzung Gerichtstraße/Germaniastraße steht seit Juni eine neue Marienfigur. Und mancher wird sie sogar vielleicht wiedererkannt haben, denn sie stammt aus der Kirche von St. Thomas Morus in Essen-Vogelheim, in der am 30.09.2018 die letzte Messe mit Bischof Overbeck gehalten wurde.

Die neue Marienfigur zeigt die Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Arm. Es hält die Weltkugel in der Hand und hat die Rechte zum Segen erhoben. Zur schlanken Holzfigur gehört ein ebenfalls geschnitzter massiver Kerzenleuchter, der Maria als „Mutter der Barmherzigkeit“ und „Mutter vom Guten Rat“ bezeichnet. Die stilisierten Reliefbilder auf dem Leuchter präsentieren die Patronin des Bistums, wie sie auch in der Goldenen Madonna des Essener Münsters abgebildet ist. Die nun ersetzte Figur in der Leimgardts-Kapelle war eine Pieta aus Ton, die eine trauernde Maria mit ihrem vom Kreuz abgenommenen Sohn zeigte. Über ihre weitere Verwendung wird noch in St. Dionysius entschieden werden.

Für die Neuausstattung sorgte der Germaniaverein e.V. mit Unterstützung von Pfarrer Benedikt Ogrodowczyk. Der Verein, der mit der Eucharistischen Ehrengarde St. Dionysius um die Kapelle kümmert, hatte gemeinsam mit der St. Dionysius-Stiftung bereits vor 15 Jahren, im April 2008, für die Runderneuerung des gesamten historischen Gebäudes gesorgt, das mit seinem schönen Gitter und den gotischen Fenstern als Ort für persönliche Gebete und als Segensstation bei der Borbecker Prozession dient.

Errichtet wurde die Kapelle bereits 1865 durch Wilhelm Leimgardt (1832-1894), Beigeordneter, Gutsbesitzer und Inhaber des Ziegelfelds und der Ringofenziegelei zwischen Stolberg-, Schnur- und Neustraße. Als Mitglied der hochangesehenen Borbecker Familie, deren Vorfahre Heinrich Philipp Leimgardt Ende des 17. Jahrhunderts zur Katholischen Kirche übergetreten war, übertrug er das repräsentative Heiligenhäuschen später der Pfarrgemeinde St. Dionysius. Bis heute erinnert auch die Straße „Leimgardtsfeld“, die bis zur Eingemeindung Borbecks 1915 Ziegelstraße hieß, an die Familie Leimgardt. Die Kapelle wurde am 13.09.1990 in die Liste der Essener Baudenkmäler eingetragen.

Fotos: Georg Albrecht / Christof Beckmann

Die alte Marienfigur: Eine Pietà aus Ton / unten: Leimgardts-Kapelle an der Ecke Germania-/Gerichtstraße

unten: Fast verwunschen - die Kapelle in der Seitenansicht

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