Nach 19 Spielen: RWE-Pokalserie endet in Oberhausen

Koschinat-Team unterliegt nach Führung beim West-Regionalligisten 2:3

0 15.10.2025

Die Titelserie von Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal ist gestoppt. Nach drei Erfolgen nacheinander und insgesamt 19 Pokalpartien ohne Niederlage unterlag die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat in der zweiten Runde beim West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen 2:3 (1:2) und ist damit ausgeschieden.

Vor 10.000 Zuschauern im Stadion Niederrhein hatte die Partie für die Rot-Weissen mit dem Führungstreffer von Ahmet Arslan (5.) zunächst gut begonnen. Luca Schlax (35.) und Burinyuy Nyuydine (45.+1) drehten die Partie aber noch vor der Pause für RWO. Nachdem auch Seok-ju Hong (54.) für die Gastgeber erfolgreich war, machte es Lucas Brumme (84.) noch einmal spannend. Der Ausgleich gelang RWE aber nicht mehr.

Als Sieger des Derbys wartet auf Rot-Weiß Oberhausen im Achtelfinale nun der VfB Homberg aus der Oberliga Niederrhein. Der genaue Spieltermin steht noch nicht fest. Rot-Weiss Essen kann sich jetzt noch mit einer Platzierung unter den besten vier Teams der 3. Liga erneut für den DFB-Pokal qualifizieren.

„Pokal-Torhüter“ Wienand im Kasten

RWE-Trainer Uwe Koschinat nahm im Vergleich zum Auswärtsspiel in der Liga beim FC Erzgebirge Aue (2:2) vier Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. So stand wie angekündigt „Pokal-Torhüter“ Felix Wienand für Jakob Golz zwischen den Pfosten. Tobias Kraulich ersetzte Kapitän Michael Schultz (Bauchmuskelzerrung) in der Innenverteidigung, während Marvin Obuz (für Ramien Safi) und Torben Müsel (für Kaito Mizuta, der einige Tage aus privaten Gründen in Japan weilte) auf den offensiven Flügeln starteten.

Vor Torhüter Felix Wienand verteidigte damit in der Abwehr wieder eine Viererkette mit – von rechts nach links – Jannik Hofmann, José-Enrique Rios Alonso, Tobias Kraulich und Lucas Brumme. Im zentralen Mittelfeld zogen Luca Bazzoli und Tom Moustier die Fäden. In der offensiven Dreierreihe starteten Marvin Obuz, Ahmet Arslan und Torben Müsel. Sie unterstützten den erneut als Sturmspitze aufgebotenen Jannik Mause.

Ebenso wie Jakob Golz, Ramien Safi und der rechtzeitig aus seiner Heimat zurückgekehrte Kaito Mizuta nahm auch der im Niederrheinpokal spielberechtigte Klaus Gjasula zunächst auf der Bank Platz. Auch Michael Kostka, der in Aue wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel gefehlt hatte, gehörte wieder zum Aufgebot. Jaka Cuber Potocnik (Muskelverletzung im Oberschenkel) fehlte dagegen ebenso wie Nico Schulte-Kellinghaus, der zunächst über Einsätze in der U19 herangeführt werden soll.

Missverständnis leitet Ausgleich ein

Die Rot-Weissen wollten von der ersten Sekunde an der Favoritenrolle gerecht werden und suchten den Weg nach vorne. Nach einigen frühen Ballgewinnen sowie einigen Ecken gelang die Führung schließlich nach einem langen Einwurf von Tom Moustier. Luca Bazzoli legte per Kopf den Ball an die Strafraumgrenze zurück. Von dort aus vollendete Ahmet Arslan aus rund 16 Metern technisch anspruchsvoll und sehenswert ins lange Eck zum frühen 1:0 (5.) für RWE.

Einige Minuten später kam Oberhausen erstmals gefährlich an den Essener Strafraum. Eine Flanke von der linken RWO-Angriffsseite konnte Lucas Brumme zunächst mit dem Kopf klären. Drew Murray nahm den Abpraller mit Risiko, setzte den Ball aber deutlich vorbei. Nach einer Flanke von rechts ging ein Kopfball von Oberhausens Angreifer Seok-ju Hong neben das Tor.

Einen Konter der Gastgeber entschärfte Tobias Kraulich, der einen Schuss von Seok-ju Hong noch entscheidend blockte, so dass Torhüter Felix Wienand den Ball aufnehmen konnte. Ein Missverständnis im Essener Spielaufbau zwischen Felix Wienand und Tom Moustier leitete dann aber den Ausgleich ein. Luca Schlax setzte Moustier am Strafraumrand früh unter Druck. Phil Sieben legte den Abpraller zurück zu Schlax, der Wienand aus kurzer Distanz beim 1:1 (35.) keine Abwehrchance ließ.

RWE wäre fast die direkte Antwort gelungen. Oberhausens Torhüter Kevin Kratzsch war aber bei einem Schuss von Moustier zur Stelle. Auch beim Abpraller reagierte der RWO-Schlussmann schnell genug vor dem einschussbereiten Jannik Mause. Stattdessen drehten die Gastgeber das Spiel noch vor der Pause. Ein langer Ball von Innenverteidiger Drew Murray erreichte Eric Gueye. Die Ablage des Außenbahnspielers schlenzte der mitgelaufene Burinyuy Nyuydine (45.+1) ins lange Eck.

Ahmet Arslan verpasst schnelles 2:2

Wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs kam Rot-Weiss Essen auch nach der Pause gut aus der Kabine. Und um ein Haar hätte RWE erneut schon früh Grund zum Jubeln gehabt. Nach einem langen Ball von Tobias Kraulich scheiterte Ahmet Arslan aber im Eins-gegen-Eins an RWO-Torhüter Kevin Kratzsch. Auch die nächste Großchance gehörte dem Koschinat-Team. Einen Schuss von Jannik Mause bekam die Oberhausener Defensive aber noch im letzten Moment zur Ecke geblockt.

Rot-Weiß Oberhausen präsentierte sich dagegen effizienter. Erneut sorgte ein langer Pass von Drew Murray für Gefahr. Seok-ju Hong setzte sich gegen José-Enrique Rios Alonso durch und ließ Felix Wienand beim 3:1 (54.) keine Chance. Fast wäre den Oberhausenern sogar ein Doppelschlag gelungen. Die Rot-Weissen hatten aber Glück, dass Phil Sieben – noch entscheidend gestört von José-Enrique Rios Alonso – den Ball nach einem Querpass nicht richtig traf. Nach etwas mehr als einer Stunde nahm RWE drei Wechsel vor. Marek Janssen, Kaito Mizuta und Michael Kostka ersetzten Jannik Mause, Luca Bazzoli und Jannik Hofmann.

RWO-Torhüter Kratzsch rettet mehrfach

RWE erhöhte den Druck, fand aber nur selten eine Lücke in der Oberhausener Defensive. Gleichzeitig mussten die Rot-Weissen auf Umschaltmomente der Gastgeber aufpassen. Nach einer Ablage von Matona-Glody Ngyombo hatte der eingewechselte Ayman Aourir eigentlich freie Schussbahn, rutschte aber noch weg. Auf der Gegenseite setzte Ahmet Arslan den Ball aus spitzem Winkel über das Tor. Mit der Hereinnahme von Kelsey Owusu und Ramien Safi für Torben Müsel und Marvin Obuz schöpfte RWE sein Wechselkontingent zu Beginn der Schlussviertelstunde aus.

Mit einer Glanzparade aus wenigen Metern Entfernung verhinderte Kevin Kratzsch gegen Tobias Kraulich zunächst noch den zweiten Essener Treffer. Dann fiel quasi nach einer Kopie des 1:0 das 2:3. Einen weiten Einwurf von Tom Moustier bekam die RWO-Defensive erneut nicht entscheidend geklärt. Diesmal schloss Lucas Brumme (84.) wuchtig von der Strafraumgrenze ab.

Nur wenige Minuten später verpassten die Rot-Weissen um ein Haar den Ausgleich. Im Anschluss an eine Ecke von Lucas Brumme verhinderte Kevin Kratzsch erneut mit einer starken Parade gegen Tobias Kraulich das 3:3. Auch auf der anderen Seite stand Kraulich noch einmal im Mittelpunkt, als er eine flache Hereingabe für den einschussbereiten Christopher Schepp noch abfangen konnte. Weil ein Kopfball von Marek Janssen knapp am Tor vorbei ging und Ramien Safi nach der folgenden Ecke noch geblockt wurde, blieb es beim Erfolg der Oberhausener.

Ungewohnte Anstoßzeit gegen FC Viktoria Köln

Nach dem Pokalderby in Oberhausen geht es für Rot-Weiss Essen auch in der Meisterschaft gegen zwei Konkurrenten aus Nordrhein-Westfalen weiter. Am nächsten Samstag, 18. Oktober, stellt sich der FC Viktoria Köln zur ungewohnten Anstoßzeit ab 16.30 Uhr im Stadion an der Hafenstraße vor.

Am Sonntag, 26. Oktober, schließt dann ab 19.30 Uhr das Derby beim Aufsteiger und Spitzenreiter MSV Duisburg den 12. Spieltag ab. Erwartet wird ein ausverkauftes Stadion. Das Kartenkontingent für RWE-Fans ist bereits komplett vergriffen.

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