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0 08.07.2024
Gerschede/Essen. Die Stadt Essen stellt auf ihrer Internetpräsenz bereits klar:
"Info: Die Landesbauordnung NRW setzt bereits fest, dass nicht überbaute Flächen „wasseraufnahmefähig zu belassen“ sowie „zu begrünen und zu bepflanzen“ sind. Eine weitere Verschärfung der Gesetzeslage soll folgen." Weitere Hinweise der Stadt gibt es hier.
Umso erfreulicher bereits eine Initiative des Bündnisses Grüne Lungen (BGL) für Essen. Hier wurde jetzt ein Vorgarten in Gerschede ausgewählt, der demnächst umgestaltet werden soll. BGL schreibt dazu: Es war ein Experiment, das das Bündnis Grüne Lungen für Essen gewagt hat: Wie würde eine Aktion in der Stadt Essen angenommen, bei der 1.000 Euro für die Entsiegelung eines Schottergartens ausgelobt werden? „Wo in anderen Städten schon ganze Wettbewerbe zum Entschottern der Hitzeinseln vor der Haustür stattfinden, wie z.B. in Herten oder Gelsenkirchen, war das hier in Essen komplettes Neuland.“, so das Bündnis. Nicht Gartenfreunde und Insektenliebhaber sollten schwerpunktmäßig für die Aktion angesprochen werden, sondern die Kampagne richtete sich gezielt an Heimwerker, „Alles rund ums Haus“-Liebhaber und Do-it-Yourself-Schaffende.
„Wir hätten nicht mit dieser positiven Resonanz gerechnet, das geben wir zu.“, so Estelle Fritz von der Wettbewerbsjury. „Sehr viele Kommentierende auf unserem Social Media Kanal www.facebook.com/zukunftgruen zeigten Verständnis dafür, dass die Vorgärten in unserer Stadt entsiegelt werden müssen, weil die Hitzeinseln durch Schottergärten gesamtstädtisch und somit auch für die Öffentlichkeit klimatisch ein Problem sind. Was tatsächlich vielen nicht bewusst war, ist, dass Schottergärten seit mehr als fünf Jahren in gesamt NRW verboten sind und es seit diesem Jahr sogar eine Rückbaupflicht gibt. Da konnten wir mit unserer Aktion sehr gute Aufklärungsarbeit leisten.“, so das Bündnis Grüne Lungen für Essen.
Mit einer Bewerberzahl im zweistelligen Bereich war das Auswahlteam sehr zufrieden. Kriterien, wie die Größe der Schotterfläche, „Gräulichkeit“ (im wahrsten Sinne des Wortes) aber auch der soziale Aspekt, wie die Einbindung von Nachbarinnen und Nachbarn oder Familie waren ausschlaggebend. Die Wahl ist schließlich auf den 6 x 7,5 Meter großen Schottervorgarten von Andreas und Lena in Gerschede gefallen, die sich nun nicht nur über die Verschönerung ihres Vorgartens, die Verbesserung des Mikroklimas und mehr Leben vor der eigenen Haustür freuen können, sondern auch über die finanzielle Unterstützung.
„Wir sind vor eineinhalb Jahren in unser Haus mit Schottervorgarten eingezogen.“, so Andreas. „Als wir den Aufruf zur Aktion „Moneten für Schotter“ gesehen haben, haben wir uns gedacht, dass wir davon eigentlich unseren Schottergarten entsiegeln könnten. Wir freuen uns daher sehr über die finanzielle Unterstützung.“ Der erste Schritt ist für Andreas und Lena nun gemacht. Im Sommer geht es dann dem Schotter an die Steine. Auf das Endergebnis freut sich auch der vier Monate alte Sohnemann: in seinem Alter zählt er zu den sog. "vulnerablen", also gefährdeten Gruppen. Babys können nicht schwitzen und sind bei Hitzewellen besonders gefährdet. Sein Zimmer liegt direkt vor dem bald entsiegelten und kühlenden Vorgarten. Die Entsiegelungsaktion "Moneten für Schotter" kommt also gerade recht.
Kontakt: BGL für Essen, Estelle Fritz, gruenelungenfueressen@gmail.com, 0173 – 97 37 851
Text und Foto: BGL
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