Möchtest du glücklich – machen?

Ein Impuls zum Neuen Jahr von Pater Otto Nosbisch SDB

0 31.12.2021

BORBECK. Ein altes Jahr geht zu Ende, ein neues ist auf dem Weg. Garniert wird es traditionell mit zahlreichen Glückssymbolen, man wünscht sich Glück und fragt sich auch vielleicht, worin es eigentlich besteht, das Glück. Zumal viele auch besorgt auf das schauen, was da kommen mag, ob das glücken wird, was man sich vorgenommen hat und ob die alte Lebensfreude wiederkommt. „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“, dieser Spruch wird dem engagierten Jugendseelsorger Don Giovanni Bosco (1815-1888) zugeschrieben, der auch in Borbeck seine Spuren hinterlassen hat. Hier bereitet man in diesen Tagen die große 100-Jahr-Feier vor. Zum alten und neuen Jahr ein Impuls für www.borbeck.de von Pater Otto Nosbisch SDB, dem Direktor des St. Johannesstifts an der Theodor-Hartz-Straße:

 

Liebe Leserinnen und Leser,

zum neuen Jahr 2022 wünsche ich Ihnen Lebensfreude, Zufriedenheit, Optimismus, Gottes Segen und dass Sie glücklich sind. Was aber brauche ich, um glücklich zu sein? Manche Menschen brauchen nicht lange zu überlegen, um darauf eine Antwort zu finden; sie sagen ganz einfach: eine Familie, in der ich geborgen bin – einen sicheren Arbeitsplatz – ein Austausch mit Freunden – oder auch ein Bierchen am Abend. Einige werden vielleicht etwas länger überlegen und sagen: Glücklich bin ich, weil ich glauben kann, dass Gott mich liebt. Für diese Menschen spielt der Glaube für das Glück eine große Rolle.

Wenn nun ein Unglück über uns hereinbricht, stellt das erst einmal vieles in Frage. Wenn ich krank werde oder jemand mich enttäuscht, wenn ich einen Unfall habe oder mir Unrecht geschieht: da geraten nicht nur Gewohnheiten und Sicherheiten ins Wanken. Sondern ich bin dennoch gut dran, wenn ich irgendwo einen Halt habe, einen Menschen, der mir hilft, oder einen Rückzugsort, wo es mir gut geht.

Wir erleben nun eine Zeit, die in mancher Hinsicht ungewöhnlich ist. Es gibt viele Menschen, die zwar nicht direkt ein Unglück getroffen hat, sie sind nicht krank, sie haben nicht ihre Heimat verloren, aber sie haben es mit der Angst zu tun bekommen. Ein unsichtbares Virus ist die Ursache für vielerlei Ängste, die unglücklich und sogar krank machen können: Bin ich gefährdet? Wo kann ich noch hingehen? Werde ich eine Reise antreten können? Behalte ich meinen Arbeitsplatz? Diese Ängste gehen an die Substanz, und alles dreht sich nur noch um dieses eine Thema. – Wie geht es damit weiter?

Es gibt drei Haltungen, die wir die göttlichen Tugenden nennen: Glaube, Hoffnung und Liebe. Alle wollen das Glück anstreben, das Glück, nach dem wir suchen. Doch nun müssen wir achtgeben: Meistens fragen wir: Was brauche ich zum Glück? Oder wir fragen: Wie glücklich bist du?

Die Liebe lässt diese Frage anders stellen. Nicht mehr: Möchtest du glücklich sein? Möchtest du glücklich werden? – Darauf wird wohl kein Mensch mit „Nein“ antworten. – Sondern die Liebe fragt: Möchtest du glücklich – machen? Den anderen, nicht zunächst dich selbst, sondern den Menschen, der dir begegnet, der dir anvertraut ist, für den du da sein kannst?

Wir wissen nicht, ob uns das neue Jahr 2022 Glück oder vielleicht auch neues Unglück bringen wird. Die Erfahrung sagt, dass es kaum das pure Glück geben wird. Doch der Glaube, die Hoffnung und die Liebe sagen uns, dass wir das, was wir uns im Tiefsten wünschen, nicht selbst machen können. Wir brauchen Gott, und Gott hat uns in der Menschwerdung seines Sohnes gezeigt, wie sehr er sich nach uns sehnt. Er beschenkt uns mit dem Größten und Wertvollsten, was es überhaupt geben kann: mit sich selbst, mit seiner Liebe und Gegenwart in der Gestalt dieses kleinen und wehrlosen Kindes. Der Name des Kindes heißt „Gott rettet“. Möge uns der liebende und versöhnende Gott im neuen Jahr 2022 aus allen Gefahren, die uns an Leib und Seele bedrohen, erretten. Damit wir glücklich sind in Ihm und immer glücklicher werden und dieses Glück mit anderen teilen.

Wir Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern sind seit 100 Jahren in Essen-Borbeck. „Damit das Leben junger Menschen gelingt!“ Diese Arbeit im Geiste Don Boscos und Maria Mazarellos hat bis heute Bestand. Das feiern wir mit verschiedenen Aktionen:

Es gibt in diesem Jahr einen Festgottesdienst mit Bischof Dr. Franz Josef Overbeck und einen anschließenden Festakt mit Oberbürgermeister Thomas Kufen, wir bereiten einen Jugendgottesdienst vor, es gibt den „Tag des sozialen Engagements“, ein großes Ehemaligentreffen und ein Schulfest am Don-Bosco-Gymnasium und die Don Bosco Schwestern begehen einen Tag der Offenen Tür.

Wir sind dankbar, hier in Borbeck zu sein und erfüllen mit Freude unseren Dienst an den jungen Menschen.

Pater Otto Nosbisch SDB

In das Jubiläumsdoppeljahr ist die salesianische Familie mit einem immerwährenden Kalender gestartet, der einen Rückblick auf das Wirken, die Entwicklung und die verschiedenen Bereiche der Essen-Borbecker Niederlassung gibt. Er ist im Sekretariat des Don-Bosco-Gymnasiums an der Theodor-Hartz-Straße und bei „Das Buch" in Borbeck erhältlich.

Adressen Salesianer:

Salesianer Don Boscos, St. Johannesstift, Theodor-Hartz-Straße 15, 45355 Essen, Tel. 0201 / 68503-0, Fax 0201 / 68503-24, E-Mail: essen@donbosco.de, Internet: www.dbgessen.eu

Don-Bosco-Club / Haus der Offenen Tür: Wolfsbankstraße 13, 45355 Essen, Tel. 0201 / 68503-74, Internet: www.donboscoclub.de

Don-Bosco-Gymnasium, Theodor-Hartz-Straße 15, 45355 Essen, Tel. 0201 / 68503-43, E-Mail: schulverwaltung@dbgessen.de, Internet: www.dbgessen.eu

Don Bosco Schwestern, Theodor-Hartz-Straße 3, 45355 Essen, Tel.: 0201 / 68 44 27, Fax 0201 / 86 59 652, E-Mail: essen@donboscoschwestern.net, Internet: https://www.donboscoschwestern.net/de/

 

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