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0 08.04.2019
BORBECK. Passend zur Ausstellung „Gestickte Sprüche“ in der Alten Cuesterey, die noch bis zum 14. April zu sehen ist, beschäftigte sich das Borbecker Erzähl-Café mit dem Thema „Handarbeiten früher und heute“. Nachdem Handarbeiten lange Zeit ein Schattendasein gefristet hatten, erfreuen sich Stricken, Nähen und das Upcyceln von Kleidungsstücken heute zunehmender Beliebtheit.
Bereits im Eingangsbereich hatte Teammitglied Waltraud Armbrust verschiedene Häkelarbeiten wie Deckchen, Topflappen, Eierwärmer sowie eine Stola ausgelegt. Moderatorin Regina Pfeiffer zeigte einen alten selbststrickten Norwegerpullover und gestrickte Socken ihrer Mutter mit selbst gesponnener Wolle. Auch mehrere Anwesende hatten ihre Lieblingsstücke mitgebracht und präsentierten sie stolz den Anwesenden. Einige erinnerten sich an ihren Handarbeitsunterricht, auf den Teammitglied Anni Jacobs bereits in der Tischvorlage hingewiesen hatte: „Für Mädchen in der Schule Handarbeit ein Pflichtfach war, für die Jungen war die Werkzeugkunde da“. Das ehemalige Teammitglied Leni Lüke aus Kevelaer hatte es sich nicht nehmen lassen zu diesem Nachmittag zu kommen und stellte Arbeiten ihrer Familie vor. Ihr Großvater war als Töpfer im Kannenbäckerland tätig, ihre Mutter hat als Bläuerin gearbeitet. Auch einige Herren hatten sich in der Alten Cuesterey eingefunden und erzählten von ihren handwerklichen Tätigkeiten wie Anfertigen von Holzarbeiten, Teppichknüpfen oder Tiffany-Glas-Arbeiten.
Handarbeiten war in früheren Zeiten mehr als eine Freizeitbeschäftigung, das wurde besonders deutlich, als eine Besucherin von der Nachkriegszeit erzählte, als aus alten Soldatenpullovern und -mänteln Neues entstand und aus Fallschirmseide Blusen genäht wurden. Eine andere Besucherin zeigte eine Stickarbeit auf einem Mehlsack der Amerikaner.
Margarete Dettmann, durch deren Vermittlung viele interessante Exponate der textilen Präsentation zusammengetragen werden konnten, führte in die Ausstellung "Gestickte Sprüche“ mit Leihgaben aus dem Europäischen Frauen Kultur Museum e. V. in Königslutter ein. Die Arbeiten sind entstanden in der Zeit von 1870 bis zum 2. Weltkrieg und haben damit zwei Weltkriege überlebt. In dieser Zeit verwendete man viel Sorgfalt auf die Anfertigung von gestickten Sprüchen auf Tischdecken, Paradekissen, Wäschebändern, Überhandtüchern und sonstigen Spruchtüchern. Die Ausstellungsstücke stammen sowohl aus Arbeiterhaushalten, dem Mittelstand sowie dem Adel. Neben Sprüchen für die Küche wie „Häuslichkeit sei deine Freud´“ umfasst die Ausstellung auch biblische Sprüche für das Schlafzimmer.
Das nächste Borbecker Erzähl-Café des Caritasverbandes für die Stadt Essen findet am 4. Juni 2019 statt, dann steht das Thema „Kommunikationsmittel“ auf dem Programm.
Frederike Johanning-Fischer, OCV Essen
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