Löwen schlagen RWE

Samstag geht es zum Spitzenreiter Regensburg

0 08.02.2024

Rot-Weiss Essen hat den möglichen Sprung auf Relegationsrang drei verpasst. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski musste sich am Dienstagabend in einer Nachholpartie vom 18. Spieltag in der 3. Liga beim TSV 1860 München 0:2 (0:1) geschlagen geben. Damit gingen die Rot-Weissen auch im vierten Auswärtsspiel nacheinander leer aus, bleiben aber auf Rang fünf und in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen. Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße, darunter 1.200 mitgereiste RWE-Fans, profitierten die Münchner „Löwen“ von zwei kapitalen Ballverlusten in der RWE-Defensive. Fynn Lakenmacher (33.) und Julian Guttau (47.) ließen die Hausherren jubeln.

Der ehemalige Essener Trainer Argirios Giannikis, der den TSV 1860 seit Jahresbeginn betreut, blieb auch im fünften Spiel unter seiner Regie ohne Niederlage. „Wir haben uns die Niederlage durch unsere Fehler selbst zuzuschreiben“, sagte Christoph Dabrowski im Interview bei MagentaSport: „Die erste Halbzeit war insgesamt noch ordentlich. Nach dem 0:2 kurz nach der Pause hat uns dann aber die Energie gefehlt, um das Spiel noch zu drehen. Wir sind jetzt enttäuscht, müssen das Spiel aber schnell abhaken und uns am Samstag in Regensburg wieder anders präsentieren.“ Innenverteidiger Felix Götze meinte: „Wir haben uns die Gegentore selbst eingeschenkt, deshalb war es ein gebrauchter Tag. Diese dummen Fehler müssen wir abstellen.“

Wienand ersetzt Golz im Tor – Götze wieder fit

Im Vergleich zum Last-Minute-Wahnsinn gegen die U 23 des SC Freiburg (4:3) nahm Christoph Dabrowski zwei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. So musste Stammtorhüter Jakob Golz kurzfristig krankheitsbedingt passen. Für ihn rückte Felix Wienand erstmals in dieser Saison zwischen die RWE-Pfosten und bestritt sein erstes Drittliga-Spiel seit dem 27. August 2022 (1:1 bei der SpVgg Bayreuth).

In der Innenverteidigung kehrte Felix Götze, der gegen Freiburg ebenfalls wegen eines Infekts gefehlt hatte, in die Startelf zurück (für Mustafa Kourouma). Weil neben Golz auch Kapitän Vinko Sapina (Knieprobleme) erneut nicht eingesetzt werden konnte, trug Götze erstmals die Spielführerbinde.

Vor Torhüter Felix Wienand verteidigte damit wieder eine Viererkette mit Eric Voufack, José-Enrique Rios Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme. In der Mittelfeldzentrale zogen Thomas Eisfeld und Torben Müsel die Fäden. Hinter Mittelstürmer Leonardo Vonic bildeten Marvin Obuz, Cedric Harenbrock und Isaiah Young die offensive Dreierreihe.

Verletzungsbedingt mussten neben Sapina weiterhin Ekin Celebi (Schulter-Operation) und Sandro Plechaty (Innenbandriss im Knie) passen. Außerdem war Sascha Voelcke (Kniebeschwerden) nicht dabei. Dagegen kehrte Mittelfeldspieler Björn Rother nach seinem auskurierten Infekt in das Aufgebot zurück, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Abgefälschter Rückpass als unfreiwillige Vorlage

Von Beginn an entwickelte sich eine offene und umkämpfte Partie, in der während der ersten Halbzeit beide Mannschaften kompakt in der Defensive standen und dem jeweiligen Gegner nur wenige torgefährliche Aktionen gestatteten. Den ersten Abschluss der Rot-Weissen verzeichnete Lucas Brumme nach einer Hereingabe von Eric Voufack, verfehlte den Kasten der „Löwen“ aber deutlich. Auf der Gegenseite zog Morris Schröter von der Strafraumgrenze mit links ab, der Ball flog aber am Essener Tor vorbei.

Ein Ballverlust von Torben Müsel am eigenen Strafraum begünstigte nach 23 Minuten die bis dahin beste Torchance der Gastgeber. Münchens Startelf-Debütant Abdenego Nankishi setzte sich noch gegen José-Enrique Rios Alonso durch, schob die Kugel dann hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Nur wenig später hatten die RWE-Fans dann gleich dreimal den Torschrei auf den Lippen. Nach einer Rechtsflanke von Marvin Obuz trat 1860-Kapitän Jesper Verlaat über den Ball und ermöglichte damit den Rot-Weissen Abschlüsse von Leonardo Vonic, Thomas Eisfeld und Isaiah Young. Zweimal parierte Torhüter Marco Hiller mit Glanzparade, der dritte Versuch von „Isi“ ging knapp drüber.

Beim Treffer zum 0:1-Rückstand halfen wiederum die Essener mit. Eric Voufack wollte den Ball von der Mittellinie aus zu Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso zurückspielen. Weil jedoch sein Gegenspieler den Fuß an den Ball bekam und den Pass abfälschte, wurde dieser zu einer unfreiwilligen Vorlage für Münchens Mittelstürmer Fynn Lakenmacher, der vor Felix Wienand cool blieb und zum 1:0 (33.) einschob. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur Pause, weil Jesper Verlaat per Kopfball und Morris Schröter vorbeizielten.

Ballverlust bestraft – Hiller verhindert Anschluss

Gleich die erste Aktion nach der Pause sorgte für den zweiten Treffer. Nach einem Abstoß von Felix Wienand geriet zunächst Eric Voufack im Zweikampf unter Druck, dann rutschte Torben Müsel auch noch beim Klärungsversuch aus, so dass Julian Guttau in der Nähe des Elfmeterpunkts völlig frei zum Schuss kam und den Ball zum 2:0 (47.) unter die Latte hämmerte. Felix Wienand hatte keine Abwehrmöglichkeit.

Nur wenige Minuten später hatten die Rot-Weissen die große Chance zum Anschlusstreffer, als Thomas Eisfeld für Marvin Obuz durchsteckte. Essens Topscorer scheiterte jedoch am gut reagierenden 1860-Torwart Marco Hiller. Sonst konnten sich die RWE-Angreifer aber nur selten in Szene setzen.

Nach einer Stunde ging Christoph Dabrowski „all in“, brachte mit Andreas Wiegel (für Eric Voufack), Björn Rother (für Torben Müsel), Ron Berlinski (für Isaiah Young) und Moussa Doumbouya (für Leonardo Vonic) gleich vier frische Spieler auf einmal. Später kam auch noch Nils Kaiser, der gegen Freiburg mit dem wichtigen 3:3 sein Tor-Debüt in der 3. Liga gefeiert hatte, für Cedric Harenbrock.

RWE hatte danach auch noch mehr Ballbesitz und bemühte sich um gefährliche Situationen. Die „Löwen“ standen tief in der eigenen Hälfte und verteidigten konzentriert. Den möglichen Anschlusstreffer verhinderte erneut Marco Hiller, als er einen Freistoß von Thomas Eisfeld mit ein wenig Glück abwehren konnte. Am Ende bejubelten die Münchner ihren achten Saisonsieg und vergrößerten den Abstand zur Gefahrenzone auf fünf Punkte,

Gastspiel bei Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg

Mit dem Traditionsduell in München setzten die Rot-Weissen ihre zweite Englische Woche in diesem Jahr fort. Abgeschlossen wird sie bereits am Samstag, 10. Februar, ab 14 Uhr mit dem Gastspiel beim Spitzenreiter und Aufstiegsaspiranten SSV Jahn Regensburg, von dem sich RWE im Hinspiel torlos 0:0 getrennt hatte.

Das nächste Heimspiel an der Hafenstraße steigt dann am Samstag, 17. Februar, ab 14 Uhr. Mit dem Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball ist dann eine der Überraschungsmannschaften in dieser Saison in Essen zu Gast. Der Ex-Klub von RWE-Kapitän Vinko Sapina belegt derzeit den dritten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga berechtigen würde.

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