Kunst schafft neue Heimatorte

0 23.07.2020

RUHR. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung fördert jetzt 20 Projekte in 13 Städten der Metropole Ruhr mit einem Gesamtvolumen von rund 1,5 Millionen Euro. Vorausgegangen war im Oktober 2019 eine durch das Ministerium in Auftrag gegebene Umfrage unter rund 10.000 Künstlerinnen und Künstlern, Kreativen und Kulturschaffenden mit Wohn- oder Arbeitssitz im Ruhrgebiet unter dem Titel „#heimatruhr“.

„Das Ruhrgebiet steckt voller Potentiale, um unsere Heimat kreativ zu gestalten“, erklärte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, am 23. Juli. „Dies zeigen die eingereichten Projektvorschläge. Sie umfassen Aktivitäten an unterschiedlichsten Orten, in ganzen Vierteln, zu Wasser, in leerstehenden Gebäuden und an öffentlichen Plätzen“. Es sei beeindruckend, wie intensiv sich Künstlerinnen und Künstler, Kreative und Kulturschaffende mit ihrer Heimat Ruhr auseinandersetzen: „Über 300 Projektideen wurden nach dem ersten Aufruf zur Beteiligung an #heimatruhr eingereicht. Wer im Ruhrgebiet wohnt, wohnt in der Zukunft. Deshalb hat die Landesregierung die Ruhr-Konferenz ins Leben gerufen. Sie soll den entscheidenden Impuls geben, um diese Zukunft zu gestalten und die Chancen zu nutzen“, so die Ministerin.

Zwei Essener Projekte in der ersten Förderung

Auch zwei Essener Projekte sind unter den ersten 20 der zur Förderung vorgesehenen Projekte: Für „Die Werkstatt“ sollen brachliegende und leerstehende Gebäude auf dem Gelände der Zeche Carl gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen konzeptuell und praktisch erschlossen werden. Die Ideen zur Gestaltung werden anschließend im Rahmen einer zweiwöchigen Zukunftswerkstatt präsentiert. Dauerhaft soll auf diese Weise ein innovatives Kulturzentrum für und von jungen Menschen entstehen. Auf dem Baldeney-See in Essen werden mit den „Floating Pavillions“ sechs schwimmende Holz-Pavillons errichtet. Die Pavillons bieten bespielbare Räume für verschiedene Anlässe und sollen von Kulturvereinen, Künstlerinnen und Künstlern, Sportvereinen zu Musikvorführungen und für Cafés u.a. genutzt werden. Die Pavillons könnten langfristig an verschiedene Akteurinnen und Akteure vermietet werden und somit ein wechselndes Kulturangebot bieten.

Heimat Ruhrgebiet

Künstler, Kreative und Kulturschaffende hatten sich bei der im Oktober 2019 gestarteten Online-Befragung zur Bedeutung von Heimat und ihrem Blick auf das Ruhrgebiet geäußert. Für 85 Prozent der Befragten ist danach „Heimat da, wo ich Freundinnen und Freunde habe“, für 82 Prozent ist Heimat zugleich „da, wo ich mich entfalten kann“. 92 Prozent der Befragten verbinden das Ruhrgebiet mit „kultureller Vielfalt“. Gefragt nach Stichworten, die ein zeitgemäßes Heimatverständnis im Ruhrgebiet wiedergeben, wurden insbesondere „Offenheit“, „Strukturwandel“, „Kultur“, „Diversität“, „Toleranz“ und „Multikulturalität“ genannt. Wichtig für eine zeitgemäße Weiterentwicklung von Heimat im Ruhrgebiet sind nach Meinung der Befragten Bildung (98%), Stadt- und Quartiersentwicklung (95%), Kultureinrichtungen (95%), Begegnungen (94%), Naturerlebnisse (87%) und neue, moderne Orte, die den Strukturwandel repräsentieren (77%).

Ab sofort können Künstlerinnen, Künstler, Kreative und Kulturschaffende weitere Projektideen im Rahmen von #heimatruhr einreichen. Das Heimatministerium stellt für eine zweite Förderrunde noch einmal rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere aktuelle Informationen zum Programm #heimatruhr und alle Ergebnisse der Befragung auf der Internetseite des Ministeriums unter: https://www.mhkbg.nrw/themen/heimat/heimatruhr.

Bild oben: Ministerin Ina Scharrenbach, © MHKBG 2019 / F.Berger CC-BY-SA 4.0

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