Krankenhäuser: Kutschaty will Dialog ohne Denkverbote

Zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Essener Norden müssten alle Optionen geprüft werden

0 15.01.2020

Essen/Borbeck/Altenessen/Stoppenberg. Nach der Meldung über den Verkauf der Katholischen Kliniken Essen (KKE) durch die Contilia-Gruppe warnt der Vorsitzende der SPD Essen, Thomas Kutschaty, vor einer vorschnellen Verengung der Debatte. Zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im Essener Norden müssten alle möglichen Optionen geprüft werden – auch, welche Rolle Stadt und Land dabei spielen können.

„Der überraschende Rückzug der Contilia-Gruppe schafft für die Menschen im Essener Norden große Unsicherheiten. Zur ohnehin angespannten ärztlichen Versorgung kommen damit neue Unwägbarkeiten hinzu. Auch die ungewisse Zukunft der Belegschaften der Kliniken macht uns Sorgen. Die betroffenen Menschen haben nichts von warmen Worten, sie erwarten von der Stadtspitze aktive Mitarbeit an einer Lösung. Wenn der OB die Neubaupläne für Altenessen retten will, muss er handeln“, so Kutschaty. „Die Gesundheitsversorgung ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Einen Vorstoß zur aktiven Beteiligung der öffentlichen Hand in diesem Bereich als ,Wahlkampfgetöse‘ zu diffamieren ist nicht hilfreich und wird dem Ernst der Angelegenheit nicht gerecht. Sollte der geplante Verkauf in der Zerschlagung des Verbundes enden, könnte sich die Gesundheitsversorgung für viele Menschen im Essener Norden deutlich verschlechtern. Das Risiko ist bei einem gewinnorientierten privaten Anbieter deutlich größer als bei einem öffentlichen oder gemeinnützigen Träger.“

Alle Beteiligten müssten nun in einen ergebnisoffenen Dialog ohne Denkverbote treten, so Kutschaty weiter. Das schließe auch die mögliche Beteiligung von Stadt und Land mit ein. „Hier erwarte ich von der Stadtspitze, schnellstmöglich Gespräche in alle Richtungen aufzunehmen und die Akteure an einen Tisch zu bringen. Als Uniklinik-Standort verfügt Essen sowohl über Knowhow, als auch einen guten Ruf im Gesundheitssektor. Dies in der Lösungssuche nicht in die Waagschale zu werfen, wäre fahrlässig“, so Kutschaty abschließend.

 

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