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0 23.11.2021
BERGEBORBECK/VOGELHEIM/DELLWIG. Dellwiger, Bergeborbecker und Vogelheimer werden die Pläne der Stadt freuen. Jahrzehntelang wehrten sie sich gegen den Bau einer Giftmüllverbrennungsanlage und anderer „Stinker“ im Essener Stadthafen. Jetzt will die Stadtverwaltung einen Bebauungsplan für den Bereich "Ostuferstraße/Am Stadthafen" mit dem Ziel aufstellen, das Gebiet neu zu ordnen und stark emittierende Industriebetriebe zu verhindern. - Andererseits: Wo sonst in der Stadt kann man Industrie-Arbeitsplätze erhalten und schaffen – wenn nicht im Windschatten von Aluhütte und TMD? Wo sonst sind die Verkehrsanbindungen (Bundeswasserstraße, A2, A42, A 40 B224) so günstig?
Das zu überplanende Gelände wird in etwa im Norden durch den Rhein-Herne-Kanal, im Osten durch die Hafenstraße, im Süden durch die Straßen Sulterkamp und Aluminiumallee und im Westen durch das Gewerbegebiet "econova" begrenzt.
Das Gelände rund um das städtische Hafenbecken ist etwa 125 Hektar groß (ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern). Auf Volldampf lief die Schwerindustrie im Essener Westen als 1934 der Stadthafen am Rhein-Herne-Kanal eröffnet wurde. Mit dem Ende des Bergbaus und der Stahlindustrie sank der Güterumschlag im Hafen. Doch immerhin: Die Stadtwerke AG, die die Geschicke des Hafens lenken soll, gibt an, dass jährlich rund eine Million Tonnen Schiffsfracht gelöscht oder verladen werden.
Ein Blick auf die Google-Maps-Karte zeigt, ein Schwerpunkt der Gewerbebetriebe im Stadthafen ist die Entsorgung von Altmaterialien wie zum Beispiel Schrott. Große Grundstücke wurden dafür von den Unternehmen gepachtet.
Im Vorschlag der Verwaltung, der jüngst auch den Bezirksvertretungen IV und V vorgelegt wurde, heißt es nun: „Dem gegenüber besteht im Stadtgebiet von Essen ein Bedarf an hochwertigen Gewerbeflächen für Betriebe mit einem qualifizierten Arbeitsplatzangebot.“ Ziele der Planung seien daher die Verhinderung von stark emittierenden Nutzungen und die Verhinderung von Einzelhandelsansiedlungen. Stattdessen soll die Ansiedlung von hochwertigen produzierenden Gewerbebetrieben gefördert werden. Auch soll Platz sein für Dienstleistungsfirmen sowie Freizeit- und Gastronomiebetriebe.
Der Bebauungsplan ist im Zusammenhang mit der Planung zur „Freiheit Emscher“ zu sehen. Diese sieht zum Beispiel einen Radweg vor, der über das Hafenbecken führt. In der Vorlage für die Politiker heißt es: „Falls das Hafenbecken für die verladende Wirtschaft entbehrlich sein sollte, wäre hier eine attraktive Neubebauung rund um den Anlegeplatz möglich.“ - Man darf also gespannt sein, wie es mit den Planungen weitergeht. S.H.
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