Keine Punkte in Meppen

RWE verpasst Chance auf vorzeitige Rettung

0 10.05.2023

Rot-Weiss Essen hat am 35. Spieltag in der 3. Liga einen großen Schritt in Richtung des frühzeitigen Klassenverbleibs verpasst. Die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski unterlag vor 10.220 Zuschauern in der Hänsch-Arena 0:2 (0:1) beim derzeit formstarken SV Meppen. Marius Kleinsorge (34.), der von Januar und bis Juni 2022 noch selbst an der Hafenstraße aktiv war, und Marvin Pourié (58.) schossen die Emsländer zum dritten Sieg nacheinander. Damit verkürzte der SVM seinen Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf fünf Punkte. RWE liegt sieben Zähler vor der Gefahrenzone, der Abstand kann sich aber im Laufe des Spieltages noch auf fünf Punkte verringern.

„Ich ärgere mich maßlos über die Leistung in der ersten Halbzeit“, nahm RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach der Niederlage kein Blatt vor den Mund: „Ich habe in der Pause drei Wechsel vorgenommen, hätte aber wahrscheinlich jeden Spieler ersetzen können. Der Gegner hat alles reingeworfen, wir waren von der ersten Minute an nicht bereit. Die erste Halbzeit war zum Davonlaufen. Nach der Pause hat es die Mannschaft dann noch einmal versucht. Wir kamen zu mehreren Tormöglichkeiten, waren aber nicht in der Lage, das Anschlusstor zu erzielen. Jeder einzelne Spieler ist in der Verpflichtung, auf dem Platz Charakter zu zeigen und jeden Meter zu gehen. Es sind noch Punkte zu holen. Wir sind noch nicht durch, das muss jedem Einzelnen bewusst sein.“

Felix Götze zurück in der Startformation

Im Vergleich zum 0:0 gegen den VfB Oldenburg veränderte Christoph Dabrowski seine Startformation auf zwei Positionen. Für den gelbgesperrten Björn Rother lief Felix Götze von Beginn an auf. Außerdem rückte Rechtsverteidiger Sandro Plechaty für Eigengewächs Mustafa Kourouma auf die Bank. Verletzungsbedingt fielen Rechtsverteidiger Andreas Wiegel (Reha nach Kapselverletzung am großen Zeh) und Linksverteidiger Michel Niemeyer (muskuläre Probleme) weiterhin aus. Gleiches galt auch für Kapitän Felix Bastians (Adduktorenbeschwerden), der einen Trainingsversuch abbrechen musste. Als weitere Ausfälle kamen auch noch Mittelfeldspieler Clemens Fandrich (grippaler Infekt/bis Sonntag krankgeschrieben) und Rechtsverteidiger Meiko Sponsel (Schlag auf das Sprunggelenk im Training) hinzu. Beide hatten allerdings schon gegen Oldenburg nicht von Beginn an gespielt.

Meppen-Kapitän Blacha trifft den Pfosten

Die Gastgeber erwischten schon den besseren Start in die Begegnung. Die erste Torannäherung der Partie gehörte aber RWE. Über Cedric Harenbrock, Simon Engelmann und Thomas Eisfeld landete der Ball bei Isaiah Young. Dessen Schuss wurde aber noch geblockt (10.). Auf der Gegenseite war Felix Herzenbruch bei einem Schussversuch des ehemaligen Esseners Marius Kleinsorge zur Stelle (11.).

Dann wurde es eng: Der SV Meppen kombinierte sich über Tobias Kraulich und Marvin Pourie durch. Alleine vor dem Tor scheiterte dann David Blacha (23.) am stark reagierenden Jakob Golz (23.). Nur wenige Sekunden war Blacha nach einem Steilpass von Pourie erneut frei durch, traf aber nur den Pfosten (24.).

Nach fast einer halben Stunde spielten sich auch die Rot-Weissen ihre bis dahin beste Tormöglichkeit heraus. Engelmann kam nach einem Anspiel von Harenbrock fünf Meter vor dem Tor an den Ball, schoss unter Bedrängnis aber knapp am rechten Pfosten vorbei (28.). Ein Ex-Essener sorgte dann für die verdiente Führung der Gastgeber: Markus Ballmert bediente mit einem Querpass Marius Kleinsorge, der Golz keine Abwehrchance ließ (34.). Und der SVM hätte fast nachgelegt: Max Dombrowka, ein weiterer Ex-Essener, wurde auf der rechten Seite freigespielt, sein Chipp ging aber über das Tor.

Dreifach-Wechsel zur Pause

RWE-Trainer Christoph Dabrowski reagierte zur Halbzeitpause mit einem Dreifach-Wechsel: Die Außenverteidiger Mustafa Kourouma und Oguzhan Kefkir blieben in der Kabine. Es kamen Sandro Plechaty und Moritz Römling. Außerdem ersetzte Ron Berlinski im Sturm Simon Engelmann.

Der zweite Durchgang startete mit einer druckvolleren Essener Mannschaft. Nach einer Flanke von der rechten Seite entschärfte Matthis Harsmann gerade noch so gegen Ron Berlinski (47.). Die Versuche von Ennali und Harenbrock wurden geblockt (53.). Stattdessen schlug der SVM eiskalt zu: Nach einem Fehlpass von José-Enrique Rios Alonso im Spielaufbau schaltete der SV Meppen schnell um. Kleinsorge hatte das Auge für Marvin Pourie, der den Ball mit dem Kopf mitnahm und Golz mit einem präzisen Flachschuss keine Chance ließ (58.). Einen Fehlpass von Felix Götze hätte der SV Meppen fast zum dritten Treffer genutzt: Golz blieb im Eins-gegen-Eins gegen Pourie der Sieger (63.).

Ein RWE-Joker hätte fast direkt gestochen: Der erst kurz zuvor eingewechselte Torben Müsel spielte Ennali frei, dessen satten Schuss konnte Harsman aber parieren (67.). Auch den Versuch von Young lenkte Harsman um den Pfosten. Bei der darauffolgenden Ecke landete der Ball zwar aus einem Gewühl heraus hinter der Linie, Schiedsrichter Michael Bacher (Amerang) entschied aber auf Offensivfoul (70.). Nach einer schönen RWE-Kombination in der Mitte grätschte Dombrowka in letzter Sekunde Young den Ball vom Fuß (79.). Nach einer Flanke von Ennali landete die Kugel bei Young, der Flügelspieler verzog aber (82.).

In der Schlussphase noch eine schlechte Nachricht für RWE: Nachdem sich Felix Götze bei einem Defensivzweikampf verletzt hatte, musste er für Niklas Tarnat ausgewechselt werden (86.). Golz war gegen Meppens Mirnes Pepic (86.) noch einmal zur Stelle. Auf Essener Seite köpfte Römling nach einer Ecke von Tarnat am Tor vorbei (90.+3). Somit blieb es beim 0:2.

Münchner „Löwen“ erstmals seit April 2007 zu Gast

Für die Rot-Weissen steht am nächsten Sonntag, 14. Mai, ab 13 Uhr das nächste Duell mit einem Traditionsklub auf dem Programm. Das Dabrowski-Team empfängt dann den TSV 1860 München an der Hafenstraße. Nach abgesessener Gelbsperre kann RWE-Mittelfeldspieler Björn Rother dann wieder eingesetzt werden. Im Hinspiel hatte Rot-Weiss Essen bei den „Löwen“ ein 1:1 im Stadion an der Grünwalder Straße erkämpft. Jetzt sind die Münchner erstmals seit mehr als 16 Jahren in Essen zu Gast. Am 1. April 2007 setzte sich der TSV 1860 am 27. Spieltag der 2. Bundesliga 2:0 durch. Am Saisonende stieg RWE in die damals noch drittklassige Regionalliga Nord ab.

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