Karstadt Kaufhof will beide Häuser in Essen schließen

Stellungnahme der Stadt Essen - OB Kufen hält die Entscheidung für falsch

0 19.06.2020

ESSEN. Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH hat heute (19.6.) einschneidende Entscheidungen hinsichtlich ihrer Warenhäuser bekannt gegeben. Das Unternehmen befindet sich seit April 2020 im sogenannten Schutzschirmverfahren, um den wirtschaftlichen Schaden der Corona-Krise zu begrenzen. Aktuell wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgeteilt, dass 62 Kaufhaus-Filialen deutschlandweit geschlossen werden. Hierbei handelt es sich um unternehmensinterne Entscheidungen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. Die Arbeitsplätze, die aufgrund der einzelnen Schließungen der Kaufhauskette verloren gehen, wechseln zu einer Transfergesellschaft, sodass die betroffenen Mitarbeitenden nicht arbeitslos werden, so Ver.di. Auch hinsichtlich der Warenhäuser in der Essener City wurden Standortentscheidungen getroffen. Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH plant auch die Standorte der Warenhäuser am Willy-Brandt-Platz und im Einkaufszentrum Limbecker Platz zu schließen.

"Wenn es so kommen sollte, bedauere ich die Entscheidung sehr und halte sie für falsch", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Es ist völlig unverständlich, dass am Hauptsitz des Unternehmens zwei Häuser geschlossen werden sollen. Das ist ein Tiefschlag für den Standort und auch für unsere Innenstadt würde das einen großen Einschnitt bedeuten. Ich selbst und die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft haben in den letzten Tagen und Wochen intensive Gespräche geführt und den Prozess begleitet. Das werden wir auch weiterhin tun, um mit den Eigentümern der Immobilien ins Gespräch zu kommen, um Lösungen und neue Strategien für die Galeria Karstadt Kaufhof-Standorte in Essen zu suchen und zu finden."

Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Warenhäusern ist dies erneut eine bittere Situation. Es gilt, diese weiter zu unterstützen und den aktiven Dialog mit dem Unternehmen sowie dem Betriebsrat und Gewerkschaftsvertretern verstärkt zu führen.

Sowohl Oberbürgermeister Thomas Kufen sowie die EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und die EMG - Essen Marketing GmbH bleiben auch weiterhin in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. Zusätzlich stehen sie im Dialog mit dem Betriebsrat und Gewerkschaftsvertretern. Dieser Austausch führte im Jahr 2019 dazu, dass die Unternehmenszentrale in Essen gehalten werden konnte. Ob und welche Auswirkungen die aktuellen Filialschließungen in Essen auf die hier ansässige Unternehmenszentrale haben werden, lässt sich derzeit nicht sagen. Die Stadt geht davon aus, dass Essen weiterhin und in unvermindertem Umfang Hauptsitz der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH ist.

Zur Abbildung: Das Bild ist ein Symbolbild.

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