Idyll im Müll: Weidkamp ist ein Schandfleck

0 22.04.2022

BORBECK. Von Orten der Verwahrlosung war mit Blick auf das Parkhaus vor einigen Tagen an vielen Stellen schon die Rede. Und es ist schlimm genug, dass man solche Orte in Borbeck offensichtlich einfach nicht in den Griff bekommt. Ein solcher Ort ist längst auch ausgerechnet an einer der ältesten Straßen von Borbeck-Mitte zu finden, am Weidkamp. Ein Haus zerfällt - und nichts geschieht.

Haus nur noch reine Kulisse

Immer mehr häufen sich die Beschwerden über den Zustand des alten Hauses Weidkamp 14 an der Kirchtreppe in direkter Nachbarschaft zur Alten Cuesterey. Der einst idyllische Ort, der manchem Künstler noch als klassisches Motiv für Borbeck diente, lohnte sicher erhalten zu werden. Doch ist er seit Jahren nur noch reine Kulisse.

Mag das seit langem nicht mehr bewohnte Haus von vorne noch einen geradezu ansehnlichen Eindruck machen: Der hintere Teil zerfällt zusehends, im Dach sind große Löcher aufgerissen, Latten sind lose, es regnet hinein und die Folgen liegen auf der Hand. Auch illegale Besucher lassen sich offensichtlich nicht lange bitten, dort über die Treppe in das Dach einzusteigen. Währenddessen mehrt sich hinter dem Fachwerkhaus unterhalb des Dionysiuskirchplatz 11 der Müll. Und dass sich dort inzwischen manches Getier wohlfühlen sollte, dürfte klar sein.

 

Vandalismus macht sich breit

Eines weiteren Beweises braucht es kaum: Wo Dreck ist, kommt noch mehr Dreck hin. Auch an die Wände. Was sich dort wie an zu vielen Stellen inzwischen alles an Graffitis findet, gehört definitiv in keine Kunstkategorie. Und dass die schlecht einsehbare Ecke sowieso für einige dunkle Geschäfte dient, ist offensichtlich bekannt. Die Dealer sind überall.

Das Problem ist seit langer Zeit bekannt. Und es mag ja sein, dass sich hier - wie auch an anderen Stellen - keine Eigentümer ermitteln lassen, dass sie sich einfach nicht kümmern und weder willens oder noch in der Lage sind, solchen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. Aber es ist inzwischen gefährlich, ein Ärgernis und völlig untragbar.

Für die aufwändig renovierte Cuesterey ist dies eine Nachbarschaft, die keiner braucht. Auch für die Spielgruppen, Mütter und Kleinkinder, die sich seit vielen Jahren an den Vormittagen oberhalb der Hausrückseite im Haus der Kirchengemeinde treffen, ist das nicht mehr zumutbar. Dass jemand, der mit 30 noch Junggeselle war, zu seinem Geburtstag einst diese Treppe mit ihrem völlig unpassenden Geländer fegen musste, kommt jedenfalls schon länger mehr keinem in den Sinn.
CB

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