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0 15.12.2020
Seit einem guten halben Jahr ist Jörg Vesper Torwarttrainer beim Fußball-Bundesligisten SGS Esen. Er bringt einiges an Erfahrungen mit, war unter anderem schon für den FCR 2001 Duisburg und Schalke 04 tätig. Außerdem ist er aktuell Torwarttrainer der U15-
Juniorinnen des DFB. Im Interview spricht er über seinen Start bei der SGS, das moderne Torwarttraining und junge Talente.
Herr Vesper, als Sie im Sommer zur SGS gekommen sind, haben Sie gesagt, dass sich so eine Chance wie in Essen für Sie nicht mehr alle Tage biete. Wie haben Sie das gemeint?
Vesper: Der Reiz liegt für mich darin, die jungen Torhüterinnen auszubilden. Ich bin jetzt auch schon ein bisschen länger im Geschäft und freue mich, ihnen meine Erfahrungen weitergeben zu können. Die SGS finde ich interessant, weil hier eine ganz junge Mannschaft in der ersten Liga spielt. Dieses Projekt ist für mich sehr reizvoll und ich glaube, der Weg, den wir hier eingeschlagen haben, ist genau der richtige.
Wie war Ihr erster Eindruck vor Ort?
Ich war positiv überrascht über die gesamte Struktur bei der SGS. Egal ob Management, Mitarbeiter oder Trainerkollegen – alles ist sehr professionell. Wir müssen zwar immer mal wieder die Trainingsplätze wechseln, aber das war während meiner Zeit in Duisburg genauso. Ich habe da jedenfalls kein Problem mit, unter der Woche auch mal verschiedene Trainingsplätze anzusteuern.
Kommen wir auf Ihr Kerngebiet zu sprechen: Wie sehen Ihre Trainingsmethoden aus?
Ich gehe immer ganz gerne nochmal auf den letzten Spieltag ein. Gemeinsam mit den Torhüterinnen lassen wir den Revue passieren und stellen die ein oder andere Situation aus dem Spiel nach. Dazu gehört auch eine Videoanalyse. Ansonsten fächere ich das Training über Technik und Taktik. Ich trainiere aber auch gerne mal ein bisschen „old school“.
Das heißt?
Da geht es einfach nur noch darum, das Tor nach zwei, drei schnellen Aktionen zu verteidigen. In dem Falle achte ich nicht mehr so genau auf die Technik. Das war für die Torhüterinnen am Anfang sicherlich ein bisschen ungewohnt, aber aus den Gesprächen mit ihnen nehme ich mit, dass sie es gut finden und dass es sie vor allem weiterbringt.
Das Torwartspiel hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Welchen Einfluss hat das aus Ihrer Sicht auf die Rolle der Torhüterin auf dem Feld?
Die Torhüterin ist heute die elfte Feldspielerin. Anders als früher, finden jetzt die meisten Aktionen mit den Füßen statt. Deshalb muss eine gute Torhüterin heutzutage auch Fußtechniken beherrschen – egal ob starker oder schwacher Fuß. Eine gute Torhüterin zeichnet sich durch ihr Passspiel, die Ballannahme und -mitnahme aus. Außerdem braucht sie eine gute Orientierung, sie muss Situationen im Voraus erkennen können.
Ein gutes halbes Jahr ist seit Ihren Wechsel zur SGS vergangen – Zeit für ein Zwischenfazit. Haben Sie im Sommer die richtige Entscheidung getroffen?
Zu 100 Prozent! Ich bereue es überhaupt nicht, nach Essen gewechselt zu sein. Ich fühle mich hier pudelwohl. Es macht mir großen Spaß mit dem Trainerteam zusammenzuarbeiten. Wir sind von Anfang an auf einer Wellenlänge gewesen und harmonieren sehr gut miteinander.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass wir mit den jungen Spielerinnen noch lange Zeit zusammenarbeiten können. Ich glaube, in dieser Saison wächst da etwas zusammen. Wenn wir den Kader so zusammenhalten und vielleicht noch die ein oder andere Verstärkung dazu bekommen, dann ist die SGS sehr gut aufgestellt für die nächste Saison.
Und wo wird die Reise dann hingehen?
Das ist das Schöne an der SGS: Wir sind klar im Kopf und wissen was möglich ist. Wir werden in der nächsten Saison sicher eine gute Rolle spielen. Alles was dann nach oben geht, nehmen wir dankend mit. Wenn am Ende ein Tabellenplatz rausspringt, bei dem wir sogar international spielen, dann wäre das natürlich eine riesige Saison. Ein schönes Bonbon, aber kein Muss.
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