Heimsieg verpasst

RWE trennt sich von Dresden mit 1:1

0 18.10.2022

Vor der Saisonrekordkulisse von 18.300 Zuschauern hat Rot-Weiss Essen den dritten Heimsieg in Folge hauchdünn verpasst. Am 12. Spieltag der 3. Liga trennte sich RWE 1:1 (1:0) von Dynamo Dresden. Das Gegentor zum Endstand musste die Mannschaft von RWE-Trainer Christoph Dabrowski erst kurz vor Schluss hinnehmen. Torschütze für RWE gegen die als Aufstiegsanwärter gehandelte SG Dynamo war Flügelstürmer Isaiah Young (23.) mit seinem zweiten Saisontreffer. Rechtsverteidiger Andreas Wiegel sah kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit die Rote Karte (52.). Trotz Unterzahl verteidigte Rot-Weiss den Vorsprung dank einer insgesamt kämpferisch hervorragenden Leistung lange Zeit – ehe der eingewechselte Dynamo-Angreifer Manuel Schäffler (89.) doch noch zum 1:1 traf.

Gegenüber dem ersten Auswärtssieg in der 3. Liga bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg (3:0) war RWE zu einigen Umstellungen gezwungen. Felix Herzenbruch ersetzte Linksverteidiger Felix Bastians (Zahn-OP). Torjäger Simon Engelmann (Sehnenanriss im Fuß) musste verletzungsbedingt passen, seine Position in der Spitze übernahm Ron Berlinski. Isaiah Young rückte neu ins Team und verstärkte die Offensiv-Abteilung auf dem rechten Flügel.

Die Gäste aus Sachsen setzten dagegen auf dieselbe Formation, die eine Woche zuvor beim 3:2 gegen den VfL Osnabrück einen 0:2-Rückstand noch in einen Dreier verwandelt hatte.

Unmittelbar vor dem Duell der beiden Traditions-Teams aus Essen und Dresden gab es eine Ansprache der beiden Kapitäne. Dynamo-Spielführer Tim Knipping und sein Gegenüber Daniel Heber richteten einen Appell gegen Gewalt an die Fans, die dafür großen Applaus spendeten.

RWE macht sofort Druck und kommt zu ersten Gelegenheiten

Gleich nach dem Anpfiff war RWE bestrebt, die Gäste früh unter Druck zu setzen. So gelangen einige frühe Balleroberungen tief in der Hälfte von Dynamo. Eine dieser Situationen führte zum ersten vielversprechenden Abschluss von Ron Berlinski (6.), dessen Schuss aber neben das Tor ging. Kurz danach setzte auch Oguzhan Kefkir (8.) einen weiteren „Warnschuss“ in Richtung Dresden-Torwart Stefan Drljaca ab.

RWE blieb am Drücker, machte die Räume eng. Der Mannschaft von Dynamo-Trainer Markus Anfang fiel es nicht leicht, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Einige Ungenauigkeiten im Aufbauspiel kamen noch hinzu.

Wiegel an die Latte – Young nutzt Fehler

Es dauerte bis zur 18. Minute, bis sich Dresden erstmals vor dem RWE-Gehäuse präsentierte. Die Essener Defensive konnte aber klären. Die postwendende Antwort gab auf der anderen Seite Andreas Wiegel (20.) mit einem satten Schuss an die Unterkante der Latte. So mancher RWE-Fan dürfte da schon den Torschrei auf den Lippen gehabt haben.

Den konnten die Anhänger von Rot-Weiss ein paar Momente später nachholen. Nach einem Fehler von Dynamo-Schlussmann Drljaca, der den anlaufenden Isaiah Young (23.) angeschossen hatte, prallte der Ball ins leerstehende Tor – 1:0 für die Gastgeber!

Die beste Gelegenheit der Gäste in Durchgang eins hatte Michael Akoto (38.) mit einem Distanzschuss knapp neben das Tor. Kurz vor der Pause landete noch ein Freistoßversuch von Ahmet Arslan (45.) in der Mauer. Dann war Halbzeit.

Isaiah Young fast mit dem 2:0, „Rot“ für Wiegel

Zweite Halbzeit, ähnliches Bild: RWE versuchte erneut, unmittelbaren Druck auf Dynamo Dresden auszuüben. Isaiah Young (47.) hatte bei einem feinen Drehschuss das 2:0 auf dem Fuß, sein Schuss wurde jedoch von Drljaca so gerade noch abgewehrt. Den Nachschuss traf Felix Götze nicht richtig.

In der 52. Minute stand dann Schiedsrichter Tom Bauer (Mainz) im Mittelpunkt des Geschehens. Bei einem Zweikampf zwischen Dresdens Jonathan Meier und Andreas Wiegel erkannte der Unparteiische ein vermeintliches Nachtreten des Esseners. Die Folge: Rote Karte für Wiegel, RWE nur noch zu zehnt! Meier sah die Gelbe Karte.

In Überzahl hatte Dresden nun mehr vom Spiel. RWE hielt – auch mit Unterstützung von den Rängen – dagegen. Hochkarätige Chancen waren in dieser Phase des Spiels Mangelware.

RWE-Torhüter Jakob Golz rückt in den Mittelpunkt

Das änderte sich in der 71. Minute: Bei einem Essener Konter fand Young mit einem Zuspiel Oguzhan Kefkir, dessen Versuch aber geblockt wurde. Auf der anderen Seite rettete RWE-Torwart Jakob Golz mit einem starken Reflex gegen einen Kopfball von Tim Knipping (77.). Und auch einige Sekunden später beim Schuss des eingewechselten Dennis Borkowski (78.) stand Golz im Weg – hatte aber auch Glück, dass der Ball in hohem Bogen auf die Latte und von dort ins Aus prallte.

Dynamo blieb jetzt am Drücker und hielt den Druck auf das Essener Tor hoch. RWE verteidigte die knappe Führung sprichwörtlich mit Mann und Maus. Entlastung durch Konter gab es nur noch selten.

Es war schließlich Dresdens „Joker“ Manuel Schäffler (89.), der nach einer Hereingabe von Stefan Kutschke richtig stand, Jakob Golz doch noch bezwang und zum 1:1-Endstand traf. In der Nachspielzeit ging es noch einmal hin und her. Ein weiterer Treffer fiel jedoch nicht.

Wiedersehen mit Christian Neidhart in Mannheim

Der 13. Spieltag beschert Rot-Weiss ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Am kommenden Samstag, 22. Oktober, kommt es ab 14 Uhr zum Gastspiel bei dem von Christian Neidhart trainierten Mannschaft des SV Waldhof Mannheim. Von Sommer 2020 bis Anfang Mai 2022 stand Neidhart bei RWE an der Seitenlinie. Zum 1. Juli übernahm er den ehemaligen Bundesligisten aus Mannheim.

Die Begegnung beim SV Waldhof wird neben Andreas Wiegel auch Felix Götze verpassen. Der Mittelfeldspieler sah gegen Dresden die fünfte Gelbe Karte.

Nur ein paar Tage nach dem Auftritt in Baden-Württemberg steht für Essen schon der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Im Niederrheinpokal-Achtelfinale bestreitet RWE am Dienstag, 25. Oktober, ab 19.30 Uhr das Derby beim Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen. Die „englische Woche“ endet am Samstag, 29. Oktober, (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau.

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